Busfahren in Bad Vilbel soll sicherer werden
Sorgen um die Sicherheit älterer Fahrgäste macht sich der Bad Vilbeler Seniorenbeirat. Am Montag will er beantragen, dass Fahrkarten nicht erst beim Busfahrer gekauft werden brauchen. So soll die Angst vor einem Sturz beim Anfahren vermieden werden.
Brigitte Kester steht mit ihrem Rollator an der Vilbus-Haltestelle Berufsförderungswerk. Schon öfters hat sie beobachtet, dass ältere Leute beim Einsteigen nicht schnell genug zum Sitzen kamen.
Fahrgäste mussten sich festhalten, damit sie beim Anfahren nicht stürzen. Dass sich nun der Seniorenbeirat diesem Problem annimmt, findet sie sehr gut.
Veronika Ilten, die Vorsitzende des Seniorenbeirats, sagt: „Die Angst vor dem Sturz beim Busfahren führt faktisch in vielen Fällen zu einer unnötigen Vereinsamung von alten Menschen.“ Sie benötigten mehr Zeit beim Einsteigen, als der Busfahrer hat. Sie müssen vorne einsteigen, wo es keine Absenkung gibt oder sich von hinten vorarbeiten.
Oft zu langsam
Sie sind langsam beim Herausholen und Verstauen des Geldbeutels. Die Finger sind nicht so schnell beim Herausholen des Geldes. Oft gibt es beim Zahlen und beim Wechselgeld eine Unsicherheit hinsichtlich der Münzen. Wenn sie einen Stock dabei haben oder gar einen Rollator müssen sie diesen abstellen, um die Hände für das Zahlen frei zu bekommen. Wenn die vorderen Plätze besetzt sind, müssen sie sich nach hinten vortasten.
Um das zu ändern, sollen nun Möglichkeiten gefunden werden, dass Fahrkarten im Vorverkauf erworben werden, erläutert Ilten. Die einfachste Lösung wäre eine Monatskarte zum Preis von zwei Hin- und Rückfahrten in der Woche. Eine weitere Lösung wäre eine Zehnertageskarte oder der Verkauf von Einzel-Busfahrkarten in Geschäften an den Haltestellen.
Mehr Sensibilität
Ein solches Extra-Angebot halten die Stadtwerke für unnötig. Busfahrer leisten Hilfestellung, erklärt Rüdiger Milke, der kaufmännische Leiter der Stadtwerke. Fahrgäste seien aufgefordert, aktiv auf den Fahrer zuzugehen. Im Vorverkauf empfehlen die Stadtwerke das 65-Plus-Ticket, eine elektronische Chipkarte. Sie ist in Bad Vilbel in der VGO-Verkaufsstelle in der Frankfurter Straße 78 (City-Kiosk) erhältlich.
Das liege als Jahresticket preislich auf dem Niveau von wöchentlich zwei Hin- und Rückfahrten, biete unbegrenzte Fahrtmöglichkeiten in der jeweiligen Preisstufe, die Mitnahmemöglichkeit weiterer Personen und die Nutzung des gesamten RMV-Gebiets am Wochenende. Man wolle aber auch den Vilbus-Dienstleister ansprechen, „damit eine höhere Sensibilität bei den Busfahrern erreicht werden kann“, so Milke.
Der Seniorenbeirat tagt am Montag, 30. Januar, ab 14 Uhr im Haus der Begegnung, Marktplatz 2.