50 Byke-Leihräder für Bad Vilbel - Kritik
Auf bald 5000 Fahrten pro Woche kommen will das Unternehmen Byke, das seit Montag in Bad Vilbel einen standortunabhängigen Fahrradverleih anbietet. Doch es gibt auch schon Kritik.
Man will mit dem Rad morgens zur S-Bahn fahren oder direkt zum Arbeitsplatz, aber besitzt kein Fahrrad. Das ist in Bad Vilbel kein Problem mehr. Das Start-up-Unternehmen Byke hat nun die ersten rund 50 Fahrräder in Bad Vilbel verteilt.
Gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) nehmen die Byke-Geschäftsführer Julia Boss und Martin Voss die ersten Räder in Betrieb. „Mit dem Angebot steigern wir die Attraktivität der Nahmobilität in unserer Stadt. Da Byke nicht auf stationäre Ausleihplätze setzt, eignet es sich für unsere Stadt sehr gut“, erklärt Wysocki zum Start des Angebots.
App öffnet das Schloss
Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits in Frankfurt gute Erfahrungen gesammelt. Vor allem Frankfurt-Pendler könnten profitieren. „Wer mit dem Fahrrad nach Frankfurt pendeln möchte, kann eines der Sharingräder nutzen. Hat man abends noch einen Termin in Frankfurt und möchte lieber mit der S-Bahn oder mit Kollegen im Auto zurückfahren, ist es kein Problem, wenn das Rad in Frankfurt stehenbleibt“, schildert Wysocki.
Um die Räder zu nutzen, genügt es, die Byke-App auf sein Smartphone herunterzuladen. Eine Karte zeigt die Standorte der Fahrräder an. Um ein Rad auszuleihen, scannt man den am Rad angebrachten QR-Code – das Schloss öffnet sich automatisch. Am Ende der Fahrt schließt man das Schloss und beendet so die Miete. Ein Guthaben kann vorher aufgeladen werden. 30 Minuten kosten 50 Cent, ein Tag drei Euro (bis zu zwölf Fahrten à 30 Minuten). Die Monatsmiete kostet zehn Euro, die Jahresmiete 50. Dafür darf das Rad zwei Mal pro Tag für 30 Minuten genutzt werden, weitere Nutzungen kosten 50 Cent pro 30 Minuten.
Wysocki sieht mit dem Angebot den nächsten Schritt getan. „Wir haben die Fahrradabstellanlagen modernisiert und ihre Anzahl erhöht. Radwege werden ausgebaut und verbessert, das neue Radverkehrskonzept ist vorgestellt. Nun ermöglichen wir durch das Bike-Sharing neue Wege der Mobilität.“
Chaos befürchtet
Doch es gibt auch negative Erfahrungen. So hatte Katja Meiner als SPD-Mitglied im Ortsbeirat der Kernstadt befürchtet, dass die Räder gemietet, dann einfach irgendwo abgelegt werden und so in der Stadt herumlägen. Das sei in Frankfurt zu beobachten.
Und nicht nur da. Auch in Bad Vilbel wurden schon im Wald hingeworfene oder an der Nidda ungünstig platzierte Byke-Räder gesichtet. In den sozialen Medien gehen die Meinungen zum Angebot auseinander: Während die einen das Angebot loben, sprechen andere von Chaos und fordern Reglementierungen.
Doch nach eigenen Angaben ist dem Unternehmen der lokale Service-Ansatz wichtig: Ein Team fährt das Geschäftsgebiet täglich nachts und bei Bedarf auch tagsüber ab. Es repariert defekte oder beschädigte Fahrräder und verteilt sie, falls nötig, an andere Standorte.
(kop)