Ferienspiele: Eltern können hoffen
Mehr Angebote für Kinder in den Sommerferien will Bad Vilbel präsentieren. Und dafür andere Vereine und Einrichtungen mit ins Boot holen. Doch am Dienstag ging es im Parlament auch um andere Themen, etwa den noch immer schwelenden Schulbus-Streit zwischen dem Bad Vilbeler Ersten Stadtrat Jörg Frank (CDU) und dem Wetterauer Schuldezernenten Helmut Betschel (Grüne).
So schlecht scheint es um die Kinder in Bad Vilbel nicht bestellt zu sein. Denn Andreas Cleve (CDU) hatte eine Liste zusammengestellt, auf denen kirchliche Gemeinden und Vereine wie Fun-Ball Dortelweil und die Naturfreunde ihre Angebote für die Sommerferien vorstellen. Im Vorfeld hatte es Diskussionen um eine Ausweitung der Ferienspiele gegeben, weil Kinder, die in diesem Jahr von der Kita in die Schule wechseln, besonders lange ohne Betreuung dastehen (die FNP berichtete).
Cleve war froh darüber, dass es Bad Vilbeler Kindern fast durchgängig in den Ferien möglich sei, an Zeltlagern, Reitferien, Workshops und mehr teilzunehmen. Alle Angebote werden derzeit gesammelt und sollen schon bald auf der Webseite der Stadt gebündelt zu finden sein. Doch das ist nicht alles.
Wie Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) schilderte, habe sie nach dem jüngsten Beschluss im Sozialausschuss gleich Anfragen an Vereine versendet, die Ferienspiele auf professioneller und kommerzieller Ebene anbieten. Hier sollen die Angebote gesammelt und dann noch einmal zur Abstimmung vorgestellt werden. Das Parlament gab dem einstimmig seine Zustimmung. Bedingung ist, dass für die Stadt keine weiteren Kosten entstehen.
Einblicke in den Konzessionsvertrag zwischen den Stadtwerken und der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) wollte die Grünen-Fraktion. Stadtrat Jörg Frank hatte dazu auch eine Liniengenehmigung mitgebracht. Die war aber wenig aussagekräftig, denn über Erweiterungen und Zuständigkeiten ging es dabei nicht.
Hosen herunterlassen
Frank blieb bei seiner Meinung, dass die Stadt mit dem Vilbus freiwillig vieles geleistet habe, das eigentlich Sache des Kreises und der VGO sei. Doch dazu konterte Schuldezernent Betschel in einer Pressemitteilung von gestern, dass sich Frank beim Lesen des Vertrages helfen lassen solle. Der Schülerverkehr für allgemeinbildende Schulen sei vor 20 Jahren abgeschafft worden.
„Das Scheingefecht um die Linien, die auch Haltestellen an Schulen anfahren, ist unsäglich. Wer nichts zu verbergen hat, kann die Hosen runterlassen“, kommentiert Betschel die vermeintliche Verweigerung von Frank gegenüber den Bad Vilbeler Parlamentariern, die eine Offenlegung des Vertrags mit der VGO fordern. Betschel beharrt auf seinem Standpunkt, dass die Stadtwerke mit der Konzession auch die Verpflichtung für den gesamten öffentlichen Nahverkehr übernommen hätten. Die Idee, den Vilbus aus der Schülerbeförderung herauszuhalten, sei abwegig.
Appendix wird genutzt
Durch das Parlament auf den Weg gebracht wurden der Kauf des Woolworth-Gebäudes durch die Stadt sowie die Hauptsatzung der Stadt, die ab 2016 erstmals einen Ortsbeirat Kernstadt und die sofortige Erweiterung des Planungs- und Bauausschusses um den Bereich Naturschutz vorsieht. Bei den Bebauungsplänen ging es unter anderem um das Kombibad. Hier soll eine Notzufahrt über den Appendix der Homburger Straße erhalten bleiben. Einsatzfahrzeuge kämen zwar über die Saalburgschule an das Bad heran, doch durch den Appendix könne man Verkehr abfließen lassen, wenn die Hauptzufahrt Massenheimer Weg nicht befahrbar sei, erläuterte Bauamtsleiter Erik Schächer.