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Gronauer Wehr hofft auf Unterstützung

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Reinhold Dommasch (89) erhält für seine 50-jährige Mitgliedschaft Urkunde und Präsent aus der Hand des Vorsitzenden Jörg Weisenstein.
Reinhold Dommasch (89) erhält für seine 50-jährige Mitgliedschaft Urkunde und Präsent aus der Hand des Vorsitzenden Jörg Weisenstein. © Kurt Sänger

Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Gronau setzte im Feuerwehrstützpunkt neue Maßstäbe. Binnen 50 Minuten war die anstehende Tagesordnung einschließlich der Berichte, Ehrungen und Grußworte seitens des Bürgermeisters Thomas Stöhr abgearbeitet – und die Brandschützer gingen zum gemütlichen Teil über.

Von KURT SÄNGER

Jeweils mit einstimmigen Voten wurden unter der Wahlleitung des Ortsvorstehers Karl Peter Schäfer (CDU) der amtierende Vorsitzende Jörg Weisenstein und seine Stellvertreterin Anna-Lena Kroh sowie Kassen-wartin Heidrun Schäfer wiedergewählt. Albert Lotz und Benjamin Zeller wurden als Beisitzer erneut im Amt bestätigt, wie auch Kassenprüfer Helmut Cordes.

Bürgermeister Stöhr hob in seinem Grußwort hervor, dass es „für die Stadt wichtig ist, neben dem Zentralstützpunkt an den dezentralen Strukturen der fünf freiwilligen Ortsteilwehren festzuhalten“. Nicht nur aus Gründen des Vereinslebens. Sondern „auch im Sinne des Brandschutzes und der Hilfeleistung vor Ort“. Die vom Wehrführer Gerald Lamb vorgetragene Jahresbilanz der Einsätze und Hilfeleistungen 2015 ist beachtlich.

405 Stunden im Einsatz

So wurde die Einsatzabteilung zu 41 Einsätzen alarmiert, wovon 32 Einsätze der Brandbekämpfung und neun Einsätze der Hilfeleistung dienten. In 2015 waren 292 Feuerwehrmänner und Frauen 405 Stunden im Einsatz. Neben den Bränden eines Anbaues einer Gartenhütte und eines Carports mussten unter anderem ein durch Blitzschlag entflammter Baum, ein brennender Hochsitz und eine in Flammen stehende Signalanlage der Niddertalbahn gelöscht werden. Hilfeleistungen gab es bei Verkehrsunfällen. Eingeklemmte Personen mussten geborgen und ein Fahrzeugbrand gelöscht werden.

In besonderer Erinnerung ist der nächtliche Zusammenstoß eines Streifenwagens der Bad Vilbeler Polizeistation mit einem Zug der Niddertalbahn am unbeschrankten Bahnübergang in der Berger Straße (die FNP berichtete). Bei der für die Polizeibeamten und Fahrgäste glimpflich ausgegangen Kollision mussten umfangreiche Hilfeleistungen erbracht werden.

Einsätze infolge von Brandmeldeanlagen und Rauchentwicklung nicht ausgeschalteter Herdplatten oder Wasserrohrbrüche komplettieren das Einsatzszenario der Gronauer Wehr im vergangenen Jahr. Auch bei der Sprengung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Vilbeler Stadtwald waren die Gronauer Floriansjünger im Einsatz – mit der Feldküche.

Ein neues Domizil

Brandaktuell ist das schwelende Problem des Feuerwehrgerätehauses. Das 1970 eingeweihte Gebäude entspricht nicht mehr den Anforderungen. Beabsichtigt ist ein Neubau. Doch inwieweit die Wünsche von Wehrführer Lamb in Erfüllung gehen, steht terminlich noch nicht fest. Laut Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer war es jedoch „die letzte Jahreshauptversammlung im alten Gebäude“.

Nicht nur das Gebäude ist in die Jahre gekommen. Auch das Löschfahrzeug zählt 25 Einsatzjahre. „Es ist zu alt und sollte zeitnah ersetzt werden, um den heutigen Einsatzgegebenheiten gerecht zu werden“, so Lamb. Doch zunächst steht die Anschaffung eines neuen Mannschaftswagens an. Wie Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) mitteilte, soll dies noch in diesem Jahr geschehen. Rund 61 000 Euro seien hierfür beschlossen.

Zum Ende der Jahreshauptversammlung folgten Ehrungen. So wurden für den 25-jährigen ehrenamtlichen Feuerwehrdienst Edgar Rinke, Hans Plappert, Walter Palun, Dietmar Neumann und Reinhold Kohl geehrt. Besondere Ehrungen erhielten Reinhold Dommasch (89) für seine 50-jährige Mitgliedschaft und Heidrun Schäfer. Die Kassenwartin erhielt aus den Händen von Bürgermeister Stöhr die goldene Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel.

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