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Hessentag 2018: Segmüller macht Platz

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Von: Thomas Kopp

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Die Möbelkette Segmüller aus dem bayerischen Friedberg hält weiter am Standort Bad Vilbel fest. Eine kurzfristige Lösung wird es allerdings nicht geben. Das jedoch könnte für die Stadt Bad Vilbel sogar noch zum Segen werden.

Noch im Dezember befürchteten die Grünen, dass das Kapitel Segmüller in Bad Vilbel bald der Vergangenheit angehören könnte. Sie forderten deswegen, dass sich die Stadt Gedanken über ein künftige Nutzung des elf Hektar großen Areals macht. Allerdings verwies Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) damals auf den notariell besiegelten Kaufvertrag, von dem nur Segmüller selbst zurücktreten könne.

Im Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstagabend konnte Stöhr nun weitere Befürchtungen zunächst zerstreuen. „Segmüller hält weiterhin am Standort Bad Vilbel fest“, zitierte Stöhr aus einem Brief aus der Zentrale der Möbelkette im bayerischen Friedberg. Doch kurzfristig sei nicht mit dem Bau eines Möbelhauses in Nachbarschaft zur Landschaftsbrücke nördlich der Nordumgehung zu rechnen.

Das Möbelhaus setze hier auf „größte Sorgfalt“, schildert Stöhr den weiteren Inhalt des Schreibens. Die ist wohl angebracht, wenn man sich die lange Vorgeschichte der geplanten Ansiedlung im Quellenpark anschaut. Nachdem die Ansiedlung der Brauerei Radeberger geplatzt war, hatte Segmüller bereits im Jahr 2010 Interesse an der Fläche bekundet, um hier eine Filiale zu errichten. Der Kaufvertrag für die Fläche war schnell unterschrieben, das Stadtparlament stimmte dem Vorhaben bereits im Juni 2010 zu.

Doch schnell regte sich Widerstand aus der Nachbarschaft, unter anderem in Friedrichsdorf und Bad Homburg. Die befürchteten einen Abzug ihrer Kaufkraft nach Bad Vilbel und stemmten sich gegen die für die Ansiedlung notwendig Abänderung des Regionalen Flächennutzungsplanes.

Es folgten gerichtliche Auseinandersetzungen. Einen Erfolg erzielte das Möbelhaus mit dem Vergleich, auf 3000 Quadratmetern innenstadtrelevantes Sortiment wie Heimtextilien, Haushaltswaren, Geschenkartikel und Leuchten anbieten zu dürfen. Es folgten weitere Prozesse, die Stadt Bad Vilbel als Fürstreiter des Möbelhauses unterlag. Im September 2016 zog das Möbelhaus schließlich seinen Bauantrag zurück.

Doch vom Tisch scheint der Plan nicht zu sein. Und die Stadt könnte aus dem ewigen Gezerre letztlich doch noch profitieren. „Das Unternehmen hat sich bereiterklärt, die Fläche kostenlos für den Hessentag 2020 zur Verfügung zu stellen“, erläutert Stöhr. Entweder als Parkplatz-Areal oder aber als möglichen Standort der Hessentags-Arena. „Das ist ein gewaltiger Schritt für das Hessentags-Flächenmanagement“, leitet Stöhr die Freude des Hessentags-Beauftragten Claus-Günther Kunzmann in den Ausschuss weiter.

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