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Hoffen auf schnelle Verfahren

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Von: Thomas Kopp

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Die Zahl der Flüchtlinge in Bad Vilbel wird sich noch im ersten Quartal diesen Jahres verdoppeln. Wie die FNP bereits berichtete, sind bis Ende März 82 Menschen in der Stadt zu erwarten. Die Stadt stellt das vor große logistische Probleme. Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn macht sich deswegen Hoffnung auf eine schnellere Anerkennung der Menschen als Asylanten.

Von einem Rechenfehler berichtete die Vilbeler Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) am Mittwoch in der Sitzung des Sozialausschusses. Denn eigentlich wies der Wetteraukreis der Stadt Bad Vilbel für das laufende Quartal sogar 90 Flüchtlinge zu, die die Stadt unterzubringen habe. „Wir haben diesen Bescheid angefochten und auch bereits die mündliche Zusage, dass es sich dabei um einen Irrtum handelte.“ Doch für die Stadt wird es dadurch nicht viel einfacher werden.

Denn bereits jetzt befindet man sich von den räumlichen Möglichkeiten an der Kapazitätsgrenze. „Wir haben jetzt noch die Hoffnung, kurzfristig eine kleine Anzahl an Flüchtlingen unterbringen zu können“, schildert Freund-Hahn. Doch eine Unterkunft für alle 82 sei nicht zu schaffen.

Letzte Option Turnhalle

Deswegen gibt es jetzt bereits Überlegungen für andere Szenarien. Verschiedene Möglichkeiten würden derzeit geprüft und anschließend auch vorgestellt. Dazu gehören auch Unterkünfte in Modulbauweise. Die seien nicht mit Containern zu vergleichen, sind aber ebenfalls recht einfacher Baustruktur. Und für den schlimmsten Fall müsse die Stadt ernsthaft prüfen, inwieweit Flüchtlinge in den städtischen Turnhallen unterzubringen sind.

Problematisch für Freund-Hahn ist, dass der Großteil der betroffenen Menschen bereits ein Jahr und mehr in Bad Vilbel in den Unterkünften lebt und deswegen keine Fluktuation vorgenommen werden kann. „Ein beschleunigtes Asylverfahren ist unsere große Hoffnung“, sagt sie deswegen. Wird der Asylantrag anerkannt, haben die Menschen eine Möglichkeit, sich Arbeit und Wohnung zu suchen. Wird er nicht anerkannt, müssen sie das Land verlassen. Doch für neue Flüchtlinge werde so wieder Platz geschaffen. „Ob anerkannt oder nicht: Für uns und die Betroffenen schafft dies Rechtssicherheit. Der Strom wird nicht abebben“, ist sich Freund-Hahn indes sicher.

Mehr Beschäftigung

Die Arbeit, die die Stadt und viele Ehrenamtliche für die Flüchtlinge leisteten, sei indes ungebrochen und hervorragend. So gebe es für die derzeit 80 Flüchtlinge sieben Deutschkurse. Neu sei ein Flüchtlingscafé, das zweimal im Montag im Haus der Begegnung stattfinde und Möglichkeiten zum Austausch biete.

Derzeit gebe es auch Überlegungen, den Flüchtlingen zu mehr Beschäftigung zu verhelfen. „Wir denken da an Praktika und Engagement im Freizeitbereich“, schildert Freund-Hahn. Eine Arbeitsgruppe soll sich mit diesem Thema beschäftigen und die Ergebnisse bald vorstellen.

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