Kombibad soll wachsen: Rutschen und eigenes Blockheizkraftwerk geplant
Täglich rechnen die Verantwortlichen mit der Baugenehmigung für das Großprojekt Kombibad in Bad Vilbel. Doch auch weiterhin wird in rasantem Tempo an weiteren Veränderungen und Vergrößerungen gearbeitet. Die Neueste betrifft unter anderem die Rutschenwelt. Aber auch das Kommunalbad ist nun in Detailplanungen einsehbar.
Auch wenn der Bad Vilbeler Stadtwerke-Betriebsleiter und Stadtrat Klaus Minkel (CDU) von einer „Briefmarkenplanung“ spricht, gibt es doch erneut einige Änderungen zum Kombibad, über die nun zunächst der Ortsbeirat Kernstadt in seiner Sitzung am Dienstag zu befinden hat. Gleich zwei der Tagesordnungspunkte beschäftigen sich nämlich mit den neuesten Entwürfen aus dem Hause von Bäderinvestor Josef Wund aus Friedrichshafen.
So wird der Komplex nun auch nördlich des auszubauenden Massenheimer Weges als Hauptzufahrt zumindest über ein Funktionsgebäude verfügen. Denn weil das Bad weiter beständig wächst, muss nun das energetische Herz ausgelagert werden, da die Größe der notwendigen Heizkessel und weiterer technischer Vorrichtungen nicht mehr wie beabsichtigt im Keller des Schwimmbades untergebracht werden kann. Ein Blockheizkraftwerk soll diese Energiezentrale befeuern.
Hotel für 200 Gäste
Im Untergeschoss des eigentlichen Bades wird es dafür weitere Umkleiden geben. Die sind vorgesehen für jene Kunden, die vor allem die Rutschenwelt besuchen wollen. Denn auch dieser Bereich des Bades wird erweitert – um satte 100 Prozent. Ob es deswegen noch einmal 28 Rutschen geben wird, ist noch nicht klar. Investor Josef Wund war für genauere Erläuterungen bislang nicht erreichbar. Doch Minkel schätzt, dass Wund sich mit der Vergrößerung gestalterische Spielräume schaffen will, das Vergnügen noch intensiver zu gestalten. Etwa durch längere Rutschpartien.
Neue Flächen benötigt Wund dafür nicht, die Extras sind im südlichen Bereich des Areals zwischen Schulzentrum und B 3 unterzubringen. Ebenso wie das Hotel, das sich zwar schon längere Zeit in der Planung befindet, nun aber weiter konkrete Formen annimmt. 200 Zimmer sind geplant sowie weitere Hotels etwa an der Homburger Straße und am Kurhaus. Diese allerdings von anderen Investoren. Um noch mehr Gäste – vor allem für das Hotel – aufnehmen zu können, plant Wund außerdem ein weiteres Parkhaus. Die bisherigen Flächen werden von den Stadtwerken finanziert, unter anderem dafür zahlt Wund dann auch eine Pacht von rund fünf Millionen Euro pro Jahr. Das neue Parkhaus will Wund nun auf eigene Rechnung bauen, wie Minkel erläutert.
Das Hotel wird wohl kaum von Bad Vilbeler Gästen genutzt werden, wohl aber das Kommunalbad, das ebenfalls auf Rechnung der Stadtwerke errichtet wird. Auch dafür gibt es inzwischen detaillierte Planungen. Das Bad wird acht Bahnen erhalten, das bisherige alte Hallenbad hat davon fünf aufzuweisen. Wie Minkel schildert, macht dies ein Nebeneinander von Schule, Vereinen und privater Nutzung möglich. Auf einen Sprungturm hingegen wird weiterhin verzichtet. Wie Minkel ausführt, würde dieser mehrere Bahnen in Anspruch nehmen, so dass dann eben doch gegenseitige Störungen auftreten würden.
Hinzu kommt ein Lehrbecken, das mit einem Hubboden versehen wird. Der ermöglicht Wassertiefen von 1,80 Metern bis hin zu null Zentimetern. Schwimmkurse und Aqua-Fitness sind dann möglich. Für Kurse mit Musik wird dieser Bereich von den anderen durch eine Glasbarriere abgetrennt, so dass auch hier ein Nebeneinander möglich gemacht wird. Wird der Hubboden komplett hochgefahren, entstehen Zuschauerplätze für Wettkämpfe im Hauptbecken. Weitere rund 165 Plätze auf einer Tribüne gibt es seitlich des Beckens. Gäste können diesen Bereich durch einen separaten Eingang zum Kommunalbad mit Schmutzgang für Straßenschuhe erreichen. Für Schwimmer und Trainer gibt es beheizte Sitzbänke auf der anderen Längs- und einer Kopfseite des Beckens.
Gesichertes Babybecken
Als letztes Becken in diesem Bereich kommt ein Babybecken hinzu. Das wird ebenfalls mit einer Glasbarriere versehen, aber nicht nur, um Lärm abzuschirmen. Kleinkinder sollen so auch daran gehindert werden, zu dien tieferen Becken zu krabbeln. Komplettiert wird der Bereich durch Umkleiden und Schulungsräume sowie einen Kiosk mit kleinen Snacks und Getränken. „Selbstverständlich ist das Kommunalbad behindertengerecht, was ohnehin gesetzlich vorgeschrieben ist, so dass manche Aufregung nur ein Sturm im Wasserglas war“, schildert Minkel noch und bezieht sich damit auf Treffen zwischen dem Bad Vilbeler Behindertenbeauftragten Hans-Joachim Prassel und Josef Wund. Dies ist auch in der Planung ersichtlich. Sowohl das Hauptbecken als auch das Lehrbecken werden eine Liftanlage erhalten.
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Doch Prassel hatte sich in seinen Treffen mit Wund nicht nur auf Gehbehinderte bezogen, sondern sich auch dafür eingesetzt, dass zum Beispiel Seh- und Hörgeschädigte das Bad uneingeschränkt nutzen können. Dies hatte ihm Wund auch zugesichert und Prassel sogar mit seinen Gedanken überrascht (wir berichteten).
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