Mehr Grau statt Grün an Schule
Mit Umweltthemen tut sich der seit vergangenem Jahr umgetaufte Planungs-, Bau und Umweltausschuss in Bad Vilbel noch etwas schwer. Die Grünen sind mit mehreren Anträgen in diesem Bereich jedenfalls gescheitert.
Obwohl sie dadurch die zweite Halbzeit des Fußballspiels der deutschen Mannschaft gegen Nordirland verpassten, haben sich immerhin zwei Bürger zur Ausschusssitzung am Dienstagabend im Rathaus eingefunden. Der alte und neue Ausschussvorsitzende Jens Völker (CDU) hatte noch kurzfristig einen Beamer besorgt, doch erst muss die Tagesordnung abgehandelt werden. Und die dauert genau bis zum Schlusspfiff des Spiels.
Denn nicht alles wird ohne Antwort und Gegenantwort wie beim Einstieg in Klimaschutzberatungen abgehandelt (siehe Bericht oben). So gibt es bezüglich der Erweiterung der Europäischen Schule um Parkplätze für Mitarbeiter schon Klärungsbedarf. Denn die alltäglichen Staus rund um die Schule würden durch die Parkplätze nicht beseitigt, fürchtet etwa Klaus Arabin (SPD). Direkt nicht, aber indirekt würden mehr Parkplätze im vorderen Bereich frei, dadurch gebe es weniger Staus, entgegnet Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU).
Eine Tiefgarage von Anfang an mitzuplanen hätte vielleicht Sinn ergeben, merkt Peter Paul (Grüne) an. Aber da erinnert Stöhr zu gerne an die Skepsis, mit der die Grünen gegenüber der Schule von Anfang an begegnet seien. „Wir wussten nicht, ob sich die Schule zu einem Erfolgsmodell entwickeln würde. Sie hat glücklicherweise alle Erwartungen übertroffen.“
Bäume gibt es nicht
Wieder einmal werde Natur ohne Ersatz zerstört, kritisiert dann noch einmal Arabin. Doch auch da erinnert Stöhr an vielfältige Anpflanzungen in vielen Gebieten Bad Vilbels: „Wer sehenden Auges durch Bad Vilbel läuft, merkt, dass viel getan wird.“ Außerdem sei ein Ersatz an der ESRM nicht vorgeschrieben. Der Antrag auf Erweiterung wird schließlich von der Mehrheit von CDU und FDP angenommen.
Bei einem weiteren Antrag der Grünen dreht es sich ebenfalls um die Natur. Denn sie wollen einen Ersatz für einen großkronigen Baum, der entgegen des Bebauungsplanes im Gebiet Quellenpark Südost gefällt wurde. Der Baum befand sich in der Nähe der Bushaltestelle am Kreisel mit der Kombibad-Werbung.
Außerdem wollen die Grünen entlang der Böschung kurz hinter dem Eisenbahn-Viadukt an den drei Kreiseln mehrere kleinere Bäume setzen. Schließlich würden beschlossene Anpflanzungen auf der anderen Straßenseite noch mindestens so lange auf sich warten lassen, bis dort das geplante Hotel errichtet sei. „Dazu müssten die Anwohner wegen eines zu unterschreitenden Mindestabstandes aber ihre Einwilligung geben“, merkt Peter Paul von den Grünen an.
Auch SPD scheitert
Bauamtsleiter Erik Schächer erteilt diesem Ansinnen aber eine Absage. Der vorgesehene Streifen an einer Böschung sei schlichtweg zu klein: „Da hockt man fast auf dem Gehweg.“ CDU und FDP folgen dieser Einschätzung und überstimmen die Grünen und die SPD.
Und auch die SPD scheitert mit einem Antrag. Die Sozialdemokraten hatten bereits im Ortsbeirat Dortelweil eine bessere Informationspolitik seitens der Straßenverkehrsbehörde bei Radwegen gefordert. Aktueller Aufhänger ist der Weg von Dortelweil über die Landschaftsbrücke und die Homburger Straße bis zum Schulzentrum.
Klaus Arabin (SPD) macht klar, dass er der Behörde keine Absicht unterstellt und will den Hinweis als konstruktiv verstanden wissen. Dennoch lässt sich die CDU/FDP-Mehrheit nicht auf den Antrag ein und erteilt ihm eine Absage.