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Neue Auenkunst wird am Wochenende aufgestellt

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Von: Dieter Deul

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Die Massenheimer Erlenbach-Auen verwandeln sich wieder in eine große Freiluft-Galerie. Die Auenkunst wird um fünf weitere Werke ergänzt. Andere aber sind bereits abgebaut worden.

Sanft schwebt er heran, der Zweieinhalbtonner aus Basaltlava der Eifel – mitsamt des eine weitere Tonne schweren Sockels. Aufmerksam schaut der Butzbacher Bildhauer Michael Priester der Montage auf einer Wiese am Massenheimer Erlenbach zu. Dort wird am Samstag eine weitere Ausstellung der Auenkunst eröffnet.

Für die nächsten beiden Jahre stellt Günter Kerschner vom städtischen Kulturamt dort gleich vier neue Werke auf. Eines davon ist Priesters Werk „Fuß des Taunus“, das 2013 bei einem Bildhauer-Symposium in Oberursel entstand. Damals lautete das Motto „Neue Perspektiven“.

Ein Fuß zum Drauflegen

So trägt der „Fuß“ zwar nicht den Betrachter, aber er sei durchaus dazu gedacht, „dass sich jemand drauflegt“. Dem Künstler ist es schon wichtig, dass sein Werk und auch die Erlenbach-Aue nicht bloß betrachtet werde, sondern auch eine geistige und ästhetische Anregung gebe. Auch als Ort des Ausruhens dient. Es gebe dort „wirklich hochkarätige Werke“ etwa von Clemens Strugalla.

Priester findet, dass die Stadt Bad Vilbel und das Kulturamt als Veranstalter „ein Gefühl für Kunst hat, dass ihnen tatsächlich etwas daran liegt“. Die Ausstellung mit Skulpturen, Plastiken und Objekten wird an diesem Samstag um 14 Uhr mit einer Führung der Kunstwissenschaftlerin Astrid Jacobs eröffnet.

Entstanden ist die Auenkunst 2007, auf Anregung des damaligen Ortsvorstehers Jörg Schatz (CDU), den künstlerisch aktiven Ehepaaren Friesenhahn und Wiechers sowie weiteren Bürgern, erinnert sich Galerist Rolf Schülein, der mit seiner Frau Corina von der Galerie Vilbelart auch diesmal Kontakte zu den ausstellenden Künstlern hergestellt hat.

„Genau dieses außergewöhnlich hohe ehrenamtliche Engagement von Bürgern, Vereinen und Unternehmen, das schon viel Kunst und außergewöhnliche Initiativen wie das Dorfplatzfest und das Museumscafé entstehen ließ, macht die Ausstellung in dem Stadtteil auch nach Ansicht von Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann so besonders.

Damals entstand die ambitionierte Idee, mit der Massenheimer Auenkunst nicht nur einen lokalen, sondern auch überregionalen Anziehungspunkt für Kunstinteressierte zu entwickeln. Dieses Projekt hat sich nach Ansicht des Kulturamtes in den vergangenen Jahren bewährt und beim interessierten Besucher als auch beim Fachpublikum nachhaltige Anerkennung weit über die Region hinaus erworben.

Somit sei diese erfolgreiche Kombination aus dem Engagement freischaffender Bildhauer, der qualifizierten Betreuung durch den Fachbereich Kultur der Stadt Bad Vilbel, der kurativen Begleitung der Galerie Vilbelart, die ab diesem Jahr mit der Kultur-Projektmanagerin Astrid Jacobs in die Hände von deren Veranstaltungsservice „Kultur-Erlebnis“ übergehen werde, sowie dem Einsatz vieler helfender Hände gelebte Kulturförderung.

Dauerhaft gesichert

Die ursprünglich jährliche Auenkunst-Reihe findet seit 2014 als Biennale, also nur alle zwei Jahre, statt. Manche vertrauten Kunstwerke haben bereits ihren Standort am Erlenbach verlassen und ermöglichen somit anderen Skulpturen und Objekten den Dialog mit der Aue.

Mit ihnen präsentieren sich ab Samstag die vier neuen Bildhauer Uli Eulberg, Joachim Mennicken, Susan Geel und Michael Priester in unterschiedlichsten Materialien und Formensprachen. Regina Planz zeigt mit ihrem Kollegen Martin Steinmetz aktuelle Aspekte ihres Wirkens. Sechs der bestehenden Werke sind bereits von Sponsoren erworben worden und somit dauerhafter Teil der Auenkunst.

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