SPD reagiert entsetzt auf Aussage zu Brandenburg
Entsetzt reagiert die SPD auf die Aussage des Stadtrates Klaus Minkel (CDU), dass man der Ansiedlung der Firma Brandenburg auch deshalb negativ gegenüberstehe, weil „neben den Verwaltungskräften
Entsetzt reagiert die SPD auf die Aussage des Stadtrates Klaus Minkel (CDU), dass man der Ansiedlung der Firma Brandenburg auch deshalb negativ gegenüberstehe, weil „neben den Verwaltungskräften auch viele Arbeiter aus dem unteren Einkommens- und Bildungssegment zu erwarten“ wären. Doch Minkel sieht sich hier falsch zitiert.
Er verweist darauf, dass bei einer Zahl von bis zu 1700 Mitarbeitern der Fragestellung nachzugehen wäre, ob nach dem Beispiel anderer, bedeutender Fleischfabriken nicht die Gefahr einer Vielzahl prekärer Arbeitsverhältnisse bestünde. Dies sei etwa der Fall, wenn große Discounter beliefert würden und aus Kostengründen Zerleger aus Osteuropa einsetzten. Von der Bildungsfrage habe er im Gespräch mit der FNP nichts gesagt, doch sei diese Fragestellung nicht uninteressant.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Kühl indes könne nur hoffen, dass Minkel hier falsch zitiert worden sei, denn ansonsten „scheinen Menschen aus dem unteren Einkommens- und Bildungssegment für die CDU und Minkel nur Menschen zweiter Klasse zu sein, die in Bad Vilbel nicht willkommen sind“. Für den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Walter Lochmann stehe aber zu befürchten, dass die Aussage bewusst so getroffen worden sei. „Mit solchen Aussagen treibt Minkel die Schwächeren unserer Gesellschaft der AfD und den Feinden unserer Demokratie in die Arme“, so Lochmann.
Für die SPD wäre die Ansiedlung der Firma Brandenburg eine Chance gewesen, die man interfraktionell zumindest mal hätte beraten sollen, denn seit Jahren werfe die CDU mit Nebelkerzen, wenn es um die Vermarktung des Quellenparks geht. „Das einzige, was bisher einigermaßen gelungen ist, ist die Wohnbebauung“, so der Ortsvereinsvorsitzende Rainer Fich, „aber dafür, dass im Rhein-Main-Gebiet der Wohnraum sehr begehrt ist und somit die Grundstückspreise in die Höhe schnellen, dafür kann die Bad Vilbeler CDU nun wirklich nichts.“
Letztlich heißt es noch aus der Materie nahe stehenden Kreisen, dass der Vergleich mit Discounter-Fleischereien bei Brandenburg nicht angebracht sei. Denn die Rewe-Tochter kaufe und verarbeite nur Edelfleisch. Ganze Tiere würden nicht verarbeitet.
(kop)