Dem Schicksal entronnen
Der Bad Vilbeler Verleger Peter Kürsteiner sammelte Erlebnisse von 15 Menschen, die Lebenskrisen und Schicksalsschläge meisterten und Krankheiten besiegten, indem sie sich ihnen stellten. Sie fanden einen Weg aus dem Burnout, überlebten einen Banküberfall, besiegten den Krebs, lernten mit Trisomie 21 umzugehen oder stiegen aus der Scientology-Sekte aus.
All diese Geschichten enthält das Buch „8 Jahre Fieber“. „Es sind alles wahre, nicht ausgeschmückte Geschichten“, betonen die beiden Fachbuchautoren und Verleger Peter Kürsteiner und Thomas J. Lindemann. „Die 15 Geschichten entsprechen den Schilderungen der Protagonisten. Wir haben nur einen Namen zum Schutz der Person und ihrer Angehörigen geändert.“ Gesammelt haben die Autoren die Geschichten sechs Jahre lang, an ihrem Buch haben sie drei Jahre lang geschrieben. Ergänzt haben sie die Geschichten durch Interviews mit ausgewählten Experten, Adressen von Beratungsstellen und Buchempfehlungen.
„Aus der Kombination der Erfahrung Einzelner mit Expertenwissen entstand ein biografischer Impulsgeber. Mit unserem Buch wollen wir unsere Leser aufklären, unterhalten und vor allem Mut und Hoffnung spenden. Gekannt haben sie anfangs zwei Protagonisten. Alle anderen 13 haben sie über die Jahre hinweg gefunden. Gemeinsam ist allen, dass sie gestärkt aus ihrem Unglück, ihrer Krankheit, ihrem Schicksalsschlag hervorgegangen sind“, berichtet Lindemann.
„Der Anlass, das Buch zu schreiben war die tragische Krankheitsgeschichte meines Freundes Arne Schröder“, fügt Kürsteiner hinzu. Anfangs dachte er an eine Grippe. Als sich seine Fieberschübe nicht besserten, suchte der in Frankfurt lebende Mann diverse Ärzte auf, in der Hoffnung auf Heilung. Keiner der Ärzte erkannte die Ursache des Fiebers, auch Experten in der Deutschen Klinik für Diagnostik nicht.
Positive Einstellung
Und so versuchte Arne Schröder, der inzwischen zwei Ordner Diagnosen besaß, mit dem Fieber zu leben. Seine Beziehung zerbrach. Nach sechs Jahren konnte er an manchen Tagen keinen Arm bewegen, nicht mehr laufen oder Treppen steigen. Seine Freunde glaubten, er sei ein Hypochonder, da er bis zuletzt gesund aussah. Erst ein Professor in Heidelberg erkannte die seltene, systemische Infektionskrankheit und leitete die richtige Behandlung ein. „Durch seine positive Lebenseinstellung, seine Hoffnung auf Hilfe und seine hartnäckige Suche nach der richtigen Diagnose hat Arne überlebt“, sagt sein Freund Kürsteiner.
So wie Arne ging es auch allen anderen 14 Protagonisten. Unvorhersehbare, unerwartete Ereignisse veränderten ihr Leben total. Thorsten Kaufmann wird zufällig in einen Banküberfall verwickelt. Ein Querschläger trifft ihn am Kopf, er liegt monatelang im Koma. Er kämpft sich zurück ins Leben, holt sich seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten zurück. Ingrid Green besiegt ihren Krebs trotz vernichtender Diagnose und immer wiederkehrender Metastasen. Birgit Kober ist nach einem Behandlungsfehler an den Rollstuhl gefesselt. Sie kämpft, betreibt Speerwurf und wird Olympiasiegerin bei den Paralympics. Bernd Schiemann ist bei Scientology, schafft den Ausstieg aus der Sekte.
Beispielhaftes Handeln
Und Matthias Onken entkommt seinem eigenen Ehrgeiz, seinem Streben nach Karriere, Geld und Einfluss. Er findet, „als nichts mehr ging“, ins Leben zurück. So wie die Genannten haben auch alle anderen Protagonisten des Buches ihr Schicksal angenommen und es gemeistert. „Mit den Geschichten der Protagonisten und deren beispielhaftem Handeln wollen wir andere, die sich in einer ähnlichen Situation befinden oder die wissen wollen, wie sie es schafften, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen, Mut machen und sie zum Kämpfen inspirieren“, sagt der Tübinger Tomas J. Lindemann, Inhaber einer Internetagentur für Web-Entwicklung.
„Mit den Experteninterviews wollen wir unseren Lesern Denkanstöße geben“, fügt Peter Kürsteiner hinzu. Die Autoren finden die Haltungen der Protagonisten bewundernswert, wollen sie mit ihren Lesern teilen.