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Sebastian Wysocki ist nun offiziell Erster Stadtrat in Bad Vilbel

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Ab dem morgigen Freitag hat Bad Vilbel einen neuen Ersten Stadtrat: Denn dann wird der 31-jährige Sebastian Wysocki seinen Dienst als Nachfolger von Jörg Frank (CDU) antreten.

Ab dem morgigen Freitag hat Bad Vilbel einen neuen Ersten Stadtrat: Denn dann wird der 31-jährige Sebastian Wysocki seinen Dienst als Nachfolger von Jörg Frank (CDU) antreten. Nicht nur die Stadtverordneten erheben sich nach der Abstimmung, in der er 26 Ja-, 15 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen bekommt. Auch große Teile der Familie und Freunde sowie Weggefährten, etwa aus der CDU-Kreistagsfraktion, deren Vorsitzender er ist, feiern die Ernennung mit großem Applaus.

Zuvor berichtet Karl Peter Schäfer, Vorsitzender des Wahlvorbereitungsausschusses, dass es insgesamt drei Bewerbungen um den Posten gegeben habe. Ohne weitere Vorstellungsgespräche habe sich der Ausschuss mehrheitlich dafür entschieden, Wysocki vorzuschlagen.

Doch vor der Wahl gibt es auch skeptische Stimmen. So macht SPD-Fraktionschef Christian Kühl deutlich, dass er die Familie Wysocki persönlich sehr schätze. Doch er zweifelt an, dass Wysockis Lebenslauf jetzt schon für dieses Amt in der größten Stadt der Wetterau ausreichen würde. Dies betreffe vor allem die Bereiche der Personalführung, der Verwaltungserfahrung und der Betriebswirtschaftslehre. „Wysocki steht für eine Politik, der wir kritisch gegenüberstehen“, begründet Kühl die Ablehnung der Sozialdemokraten. Trotzdem hoffe er auf eine faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Auch FW-Fraktionschef Raimo Biere signalisiert, dass er nicht zustimmen könne. Das Auswahlverfahren sei „scheindemokratisch“, trotzdem sei den anderen Bewerbern, die es trotz der „internen Lösung“ versucht hätten, Respekt zu zollen. Eine Choryphäe wie den scheidenden Hauptamtsleiter der Stadtverwaltung Walter Lassek habe man ja leider nicht gewinnen können, scherzt er. Um dann wieder ernst zu werden: Um sein neues Amt konzentriert angehen zu können, solle Wysocki doch sein Amt als Kreistagsfraktionschef der CDU aufgeben.

Das sieht Bieres Fraktionskollege Martin Gecks anders, schließlich werde Wysocki ja nicht alleine im Magistrat sein. Er werde zustimmen: „Die Verlässlichkeit ist gegeben, Erfahrung kann man sammeln.“ Dies müsse man jedem Menschen zugestehen. „Lassen Sie uns Wysocki die Vorschusslorbeeren, die wir ihm jetzt geben, zurückzahlen.“

Das will FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn so nicht stehen lassen: „Ich selbst habe es nicht so früh geschafft, in meiner Partei zum Kreistagsfraktionsvorsitzenden gewählt zu werden.“ Und auch Jörg Frank und Klaus Minkel seien in ähnlichem Alter Erster Stadtrat in Bad Vilbel geworden. Auch CDU-Fraktionschefin Irene Utter bricht eine Lanze für ihren Kandidaten. Wysocki verfüge über zwei abgeschlossene Studiengänge und Erfahrungen durch seine Tätigkeit bei der Landesregierung. „Wir hoffen, dass er die Bedenken schnell zerstreuen wird.“

Wysocki selbst gibt sich nach der Wahl bescheiden. „Ich lebe seit meiner Geburt in Bad Vilbel und hoffe, dass ich durch meine Arbeit überzeugen kann.“ Vor zehn Jahren hätte er niemandem geglaubt, der ihm diesen Tag vorausgesagt hätte. Wysocki wolle als Partner aller Fraktionen, aber auch der Vereine und Institutionen bereitstehen. „Viele Projekte stehen an in dieser kraftvollen und lebendigen Stadt.“

(kop)

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