So soll sich der Quellenpark verändern
Mehr Geschosse erhalten sollen nun auch die Gebäude im nördlichen Teil des Quellenparks, südlich und nördlich der Nordumgehung. Dies soll eine besser Ausnutzung der Vorgaben ermöglichen, aber auch mehr Grün. Und es soll den Lärm von Bahn und Straßen für das neue Wohngebiet mildern.
Über gleich drei Änderungen von Bebauungsplänen im Quellenpark befindet der Ortsbeirat der Kernstadt zur Eröffnung der politischen Dezember-Sitzungen am Dienstag kommender Woche. Die nun eingebrachten Änderungen zeigen, wie dynamisch der Prozess bis zur Errichtung eines neuen Baugebiets – in diesem Fall ja ein ganzer Stadtteil – sein kann. Denn gelernt haben die Planer von Investor Dietmar Bücher, der auf einer Fläche von insgesamt 80 000 Quadratmetern bereits die ersten Häuser im Quellenpark errichtet hat, in diesem Fall von der Henninger-Quartiersgesellschaft, die einen großen Teil im südlichen Quellenpark nicht nur mit Wohngebäuden, sondern auch mit einer von bis zu siebenstöckigen Gebäuden umfassten Piazza erschließt.
Hier wurde bereits der Bebauungsplan geändert, um es den Investoren zu ermöglichen, höhere Gebäude zu errichten. „Dabei verändern sich aber nicht die Nutzungszahlen“, erläutert Stadtwerke-Betriebsleiter und Stadtrat Klaus Minkel (CDU). Denn die Häuser werden dafür auch von der Grundfläche her kleiner. Gestattet sind nach dem derzeit gültigen Plan, bis zu 40 Prozent (Grundflächenzahl 0,4) des Areals zu überbauen. Bei drei Stockwerken sowie einem etwas kleineren Dachgeschoss ergibt sich daraus eine Geschossflächenzahl von 1,5. Nun sollen aber nur noch 30 Prozent des Bodens überbaut werden, dafür entstehen vier Vollgeschosse sowie ein kleineres Dachstockwerk. „Dadurch bleibt mehr Grünfläche frei“, schildert Minkel.
Effizientere Lösung
Das kann durchaus noch mehr werden, denn noch ein Aspekt des Henninger-Plans soll nun auch auf die Bücher-Fläche südlich der Nordumgehung übertragen werden. Dabei geht es um die kleineren Häuser, die direkt an der Bahntrasse entstehen. Hier hatte Bücher einen Parkstreifen vorgesehen. Doch da die Henninger-Häuser gleichzeitig als Schallschlucker für den Kern des neuen Wohngebiets fungieren sollen, gibt es eine weitaus effizientere Lösung: So sollen statt des Parkstreifens nun auch in nördlicher Fortsetzung an die Henninger-Reihe weitere Häuser im gleichen Stil entstehen. Diese haben Bad und Küche zur Bahn, Wohn- und Schlafräume in Richtung Zentrum des Quellenparks.
Weil nun aber Parkflächen fehlen, will auch Bücher Autos unter die Erde schaffen. Das schafft nicht nur mehr Grün, „durch die Blockrandbebauung spart man sich auch 3,50 Meter hohe Lärmschutzwände entlang der Bahntrasse“, skizziert Minkel. Eine weitere Änderung betrifft alleinstehende Blöcke, die Bücher in Richtung des etwa 80 Meter breiten Grünstreifens durch das neue Gebiet errichten will. „Hier gab es eine ungünstige Kubatur“, erläutert Minkel. Denn vorgesehen waren Gebäude mit einer Breite von 15 und eine Tiefe von 20 Metern.
Längliche Struktur
Wohnungen seien hier sehr schlecht unterzubringen oder aufgrund ihrer Größe sehr teuer. Aus der eher quadratischen soll nun eine eher längliche Struktur werden. „Auch dadurch kann die Geschossflächenzahl von 1,5 besser ausgenutzt werden“, sagt Minkel. Im direkten südlichen Anschluss an die Nordumgehung – zwischen den beiden Bücher-Arealen sowie zwischen der Bahn und dem Grüngürtel – hatte auch das Unternehmen Vast-Bau eine Bebauung auf rund 8000 Quadratmetern vorgesehen.
Inzwischen aber ist die Fläche an einen Investor aus der Region verkauft. Entstehen wird auf der Fläche ein Riegelbau. Auch hier wird die Stockwerkzahl um eine Etage auf vier Geschosse plus ein Dachgeschoss erhöht, um die angestrebte Auslastung besser zu erreichen. „Dieses Haus soll vor allem als Lärm-Abschirmung für das Baugebiet dahinter dienen“, schildert Minkel. So werden zur Nordumgehung eher die Nutzräume errichtet, zum Herzstück des Quellenparks die Wohn- und Schlafräume. Ein Lärmgutachten wurde für diesen Bau erstellt.