Der Spaß auf den rollenden Brettern

Skate- und andere Boards sind für viele Kinder und Jugendliche die Bretter, die die Welt bedeuten. Ob das nur eine Beschäftigung für „harte Kerle“ ist, wollte die Klasse 4c der Bad Vilbeler Saalburgschule ergründen. Als Reporter des FNP-Projekts „Zeitung in der Grundschule“ recherchierten die Mädchen und Jungen in Bad Vilbel, Karben und Frankfurt.
Skaten – nur für harte Kerle? „Quatsch“, sagt die Klasse 4c. In der Mulde in Bad Vilbel, ab Sommer in Karben und auf der Osthafenrampe in Frankfurt skatet es sich gut, auch für Anfänger.
Na klar, Skaten ist nichts für Mimosen! Aber Mädchen skaten auch. Beulen und Schrammen gehören nun mal dazu. Wer skatet, muss schon was aushalten. Manchmal kommt es allerdings vor, dass man zum Arzt oder sogar ins Krankenhaus muss.
Von 200 Schülern an der Saalburgschule fahren 70 ein Board und 30 skaten. Eine Umfrage in der Schule ergab, dass jeder Skater und jede Skaterin nicht nur einmal mit Beulen und Schrammen nach Hause gekommen ist. Klar, es skaten mehr Jungen (27) als Mädchen (4), das ist bei der Umfrage herausgekommen. Je älter die Schüler, umso heftiger die Verletzungen. Die Hälfte musste schon mal zum Arzt und sechs Viertklässler mussten sogar ins Krankenhaus.
Mädchen waren nicht im Krankenhaus, aber beim Arzt. Nicht dass Sie jetzt denken, Mädchen wären einfach härter im Nehmen. Nein! Aus der Umfrage an der Saalburgschule wissen wir: Mädchen fahren einfach vorsichtiger.
Von Aviva Schultheiß, Svenja Mayer und Julia Kinas
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Ohne Helm sollte deshalb wirklich niemand in Halfpipes oder Skaterparks unterwegs sein. Er ist wichtig, denn er schützt den Kopf. Knieschützer sind absolut notwendig für jeden, der in großen Rampen oder Betonparks skaten will. Sie sollen nicht nur einen Aufprall abfedern, sondern auch Schürfwunden beim Schlittern nach einem mehr oder weniger kontrollierten Sturz verhindern.
Ellbogenschützer sind aber auch nicht zu vergessen. Sie sind nicht nur wie Mini-Knieschützer aufgebaut, sondern dienen quasi demselben Zweck. Handgelenkschützer sollte man tragen, egal in welchem Stil man skatet – sie verhindern Verstauchungen. Gut geschützt können sowohl Anfänger üben als auch Profis unbesorgt an ihren Tricks feilen.
Von Victoria Schedler
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In letzter Zeit gibt es viele Skater. Aber es gibt wenige Skater-Läden mit guter Ausrüstung und viel Auswahl. Der Bad Vilbeler Skater-Laden „Wheel Spin“ hat jetzt geschlossen, aber es gibt ihn noch in Nieder-Erlenbach. Er existiert schon seit drei Jahren.
Die Grundausrüstung ist klar, ein Skateboard. Ein Helm ist wichtig, aber keine Pflicht. Es gibt sie in allen möglichen Farben. Aber Weiß ist nicht zu empfehlen. Denn es wird schnell schmutzig. Louisa und Julia jubeln: „Die Helme gibt’s auch in Pink!“ Aber Svenja will lieber Hellblau.
Eine komplette Ausrüstung mit Schützern, Helm und Skateboard kostet ab ungefähr 200 Euro, und es gibt in die Höhe keine Grenzen. Skateboards gibt es in verschiedenen Größen. Wer es erfunden hat, steht nicht fest. Aber Justine Wicht von „Wheel Spin“ sagt: ,,Es waren wohl die Surfer aus Kalifornien.“
Aber Skaten macht Spaß –egal, welche Farbe der Helm hat!
Von Sandra Stockhausen, Louisa Vößing, Svenja Mayer, Julia Kinas, Aviva Schultheiß und Amina Popal
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Wir sind ausgerüstet und … jetzt? Wo kann man skaten und scooten? Ab zur Mulde! Am Ende des Bad Vilbeler Burgparks, direkt vor FFH, ist die Mulde. Dort kann man viel Spaß haben und skaten. Halfpipe, Grindebock, Quaterpipe, Ramp und eine Sprungstufe locken Skater und Scooter-Fahrer an.
An einem schönen Skatertag zeigen die älteren Jugendlichen den jüngeren Scootern Tricks. Und Scooter Ben erzählt: „Ich zeige gerne den jüngeren Kindern meine besten Tricks, ich bin dann richtig stolz.“ An einem schlechten Tag ist das Geländer abgeschraubt, Zigaretten und Glasscheiben liegen herum, die coolen Großen schicken die „Kleinen“ weg.
Die Mulde wurde von der Stadt Bad Vilbel gebaut, weil Jugendliche im Jahr 2000 eine Rampe haben wollten. Im Jugendzentrum Efzet haben sie geklagt: „Es gibt keine Rampe!“ Das Efzet hat es dann an den damaligen Bürgermeister Günther Biwer (CDU) weitergeleitet. Fünf Firmen waren an dem Bau beteiligt. Die Jüngeren sind zufrieden mit der Mulde, die älteren wollen mehr.
In der Mulde darf man nur mit Scootern, Skateboards und Inlinern fahren. Es gibt noch viele andere Boards. Zum Beispiel Pennyboards, Waveboards, Longboards. Mit denen kann man auf Schulhöfen und Bürgersteigen fahren, aber nicht zur Saalburgschule, das ist verboten, weil man sie nicht anschließen kann.
Von Kristian Werwein, Ben Gärtner, Ante Majstorovic, Paul Scheele
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Kann man auch in Karben skaten? Schon bald werden die Skaterinnen und Skater auch im benachbarten Karben noch mehr Spaß haben: Dort baut die Stadt eine neue Skaterbahn. Vor zwei Jahren wurde die Halfpipe in Brand gesteckt, die Rampe war aus Holz. Deshalb musste sie abgebaut werden.
Die Sidewalksurfer (der Karbener Skater-Verein) wollten deswegen eine Bowl. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und das Stadtparlament waren damit einverstanden. Die Stadt Karben investiert 214 000 Euro für die Skaterbahn, die im September fertig sein soll. Sie liegt an der Regionalpark Niddaroute.
Entlang dieser Route gibt es viele Gaststätten, Übernachtungsmöglichkeiten, Schwimmbäder, Freizeit- und andere Sporteinrichtungen bis nach Frankfurt. Eine dieser Freizeiteinrichtungen ist die neue Bowl. Deshalb muss Karben nicht alles zahlen.
Die neue Bahn soll eine Bowl (Englisch für Schüssel) sein, in der es sich leichter skaten lässt als in einer Halfpipe, die an zwei Seiten offen ist. Die Beton-Schüssel wird einen Radius von 18 Metern haben. Die neue Bahn kommt neben die alte Bahn, die es schon seit ungefähr 20 Jahren gibt. Für die Nicht-Skater baut Karben daneben auch einen Parcours, da kann man über Hindernisse rennen – ohne Bretter. Der Bürgermeister von Karben empfiehlt die Bahn für Kinder ab etwa acht Jahren. Nicht nur Skater, sondern auch Scooter-Fahrer werden ihren Spaß haben. Alles soll schön sauber bleiben: Zweimal in der Woche kommt ein Putzdienst.
Von Tom Sach, Aviva Schultheiß, Yoel Mehari und Arda Aydin
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Die Skooter haben etliche Tricks fürs Board auf Lager. Hier einige:
Tailwhip Hier muss man das Deck (das ist das Brett) um die eigene Achse drehen, dabei springt man in die Luft und kommt wieder auf dem Boden auf.
Barspin Bei diesem Trick muss man den Lenker um die eigene Achse drehen. Natürlich ist man da auch in der Luft.
Three-sixty Hier müssen sich Mensch und Skooter zusammen einmal um die eigene Achse drehen.
One-eighty Hier dreht man sich nur zur Hälfte mit Scooter, Bmx-Rad oder Skateboard.
No Hands Hier springt man in die Luft ohne Hände am Lenker, zum Landen darf man den Lenker wieder anfassen.
Von Leonardo Herskowitz