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Stau bestimmt den Wahlkampf

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Irene Utter
Irene Utter © EUGEN SOMMER

Der Stadtteil Massenheim wurde im Juni 1972 eingemeindet. Seitdem besteht ein Ortsbeirat, der bis zur Kommunalwahl 2011 überwiegend mehrheitlich von den Christdemokraten geführt wurde. Mt dem Stimmenzuwachs der Grünen bei der vergangenen Kommunalwahl wurde erstmals eine rot-grüne Mehrheit möglich. Ortsvorsteher wurde der Sozialdemokrat Bernd Hielscher.

Von KURT SÄNGER

Auch in Massenheim ging die CDU in der Kommunalwahl 2011 mit vier Mandaten wieder als stärkste Fraktion hervor. SPD (drei Mandate) und Grüne (zwei Mandate) erhielten jedoch die Mehrheit. Die FDP – bis 1985 kontinuierlich im Ortsbeirat mit jeweils einem Mandat vertreten – ging jedoch leer aus. Die Liberalen sowie die Freien Wähler treten 2016 zur Wahl im Stadtteil nicht an.

Die Liste der SPD wird von dem promovierten Chemiker und derzeitigen Ortsvorsteher Bernd Hielscher (63) angeführt. Hielscher vertritt die Sozialdemokraten seit 20 Jahren im Ortsbeirat. Er kandidiert zugleich auf Platz 28 seiner Partei zum Stadtparlament. Für den Ortsbeirat selbst treten 17 Bewerber an, darunter acht Frauen.

Dorfmitte bleibt Thema

Eines der „zentralen Themen wird die Verkehrssituation in der Homburger Straße und in Verkehrsteilen der landwirtschaftliche Schwerlastverkehr sein“, sagt Hielscher. Weitere Themen seien die „aufwertende und weitere Umgestaltung der Dorfmitte“. Hielschers Grundsatz: „Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements in den Vereinen und eine nachhaltige Familienfreundlichkeit.“ Großes Gewicht werde hierbei auch auf die Integration der Flüchtlinge zu legen sein, betont Hielscher.

Und: „Massenheim wird angesichts des benachbarten Quellenparks und des Kombibades weiter wachsen, das wird neue verkehrliche Herausforderungen mit sich bringen.“ Hielscher ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Massenheim und zudem beim Verein „Wir Massemer“ und in der Arbeiterwohlfahrt engagiert.

Die CDU geht mit 23 Personen ins Rennen, darunter drei Frauen. Angeführt wird die Liste von der kaufmännischen Angestellten und gelernten Augenoptikerin Irene Utter (52), zugleich Fraktionsvorsitzende der CDU im Bad Vilbeler Stadtparlament.

Die Stadtverordnete kandidiert ebenfalls auf Platz zwei der Liste zum Stadtparlament, dem sie seit 2006 angehört. Utter ist Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss und im Sozialausschuss der Stadt Bad Vilbel, sitzt auch im Aufsichtsrat der Stadtwerke.

Die Verkehrsentlastung des historischen Ortskerns sowie die Schulwege-Sicherheit haben für die CDU in Massenheim ebenso eine große Bedeutung wie für die SPD. Wünschenswert sei der Bau eines weiteren Kreisels an der Kreuzung Homburger Straße/Am Weißen Stein, schildert Utter, und eine „gute verkehrliche Anbindung an das Kombibad“. Aber auch einige Fußwege im Ortskern bedürfen der Sanierung. Ferner soll die „Ausstattung weiterer verkehrsberuhigter Bereiche mit Fahrbahn-Piktogrammen“ vorgenommen werden.

Neben ihrem kommunalpolitischen Engagement war Utter bis 2014 ehrenamtliche Kassenwartin des Fördervereins des Georg-Büchner-Gymnasiums. Heute ist sie Mitglied im Verwaltungsausschuss der Christuskirchengemeinde und führt die Kasse des FV Bad Vilbel.

Die Grünen treten mit dem parteilosen Peter Paul (51) als Spitzenkandidat an. Es ist die kleinste Liste zum Ortsbeirat in Massenheim mit nur zwei Kandidaten. Paul, von Beruf Gärtner an der Goethe-Universität Frankfurt, gehört dem Ortsbeirat seit 1994 und seit 2011 dem Stadtparlament an. Er ist Mitglied im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss. Auf der Grünen-Liste zum Stadtparlament kandidiert er auf Platz sieben.

Erlenbach renaturiert

Paul war unter anderem federführend bei der Renaturierung des Erlenbachs beteiligt. Auf seiner lokalen Agenda stehen der Erhalt der Artenvielfalt und der Schutz der genetischen Ressourcen. Er setzt sich für eine kommunale Energiewende mit erneuerbaren Energietechnologien und für die energetische Gebäudesanierung städtischer Einrichtungen ein.

Der engagierte Umwelt- und Naturschützer ist Mitglied im Vorstand des BUND-Ortsverbandes Bad Vilbel. Er ist auch Sprecher des Initiativkreises Ökologie in der vom 2013 verstorbenen Bürgermeister Günther Biwer (CDU) einst ins Leben gerufenen Lokalen Agenda 21 und im Verein der Naturschutzgesellschaft aktiv.

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