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SPD tauscht Ideen über alternative Wohnformen aus

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Alternative Wohnformen waren Thema beim Diskussionsabend der SPD.
Alternative Wohnformen waren Thema beim Diskussionsabend der SPD. © Susanne Krejcik

Unter dem Motto „Selbstbestimmt leben auch im Alter“ hatte die Bad Vilbeler SPD zum Informations- und Diskussionsabend in den Awo-Treff eingeladen. Rund 25 Gäste sind der Einladung gefolgt.

„Wir haben als ersten Schritt zu dieser Veranstaltung eingeladen, um uns darüber auszutauschen, welchen Bedarf es in Bad Vilbel für alternative Wohnformen im Alter gibt“, sagt Horst Seißinger, Vorsitzender. Die Vilbeler SPD wolle sich nicht nur um die drängendsten und naheliegendsten Themen kümmern, sondern auch Visionen entwickeln. „Wie wollen wir in der Stadt im Jahr 2030 leben?“, fragt Seißinger. Da es in Bad Vilbel und auch im Wetteraukreis keinen Altenhilfeplan gebe, wisse man nicht, welcher Bedarf bei den Senioren vorhanden sei, wird mehrfach bemängelt.

„Lassen wir uns inspirieren von Projekten, die schon weit gekommen sind“, sagt Silke Heinemann von der SPD, Moderatorin und Leiterin der neuen Arbeitsgruppe „Wohnen im Alter“. Renate Breiter aus Karben und Michael Schell aus Gründau berichten von ihren Erfahrungen. Beide haben Wohnprojekte für Senioren mit initiiert und umgesetzt.

Langer Atem

Breiter aus Karben berichtet als Vorsitzende des Vereins „Wohnen im Alter“ (Wia) von der Entstehung der Idee bis zu ihrer Umsetzung. Um eine der Wohnungen im Stadtzentrum von Karben beziehen zu können – die nach den Wünschen des Vereins gebaut wurden –, sei eine Vereinsmitgliedschaft Voraussetzung. Man müsse ein solches Projekt rechtzeitig starten und einen langen Atem haben, rät Breiter.

Wia sei bislang das einzige Wohnprojekt für Senioren im Wetteraukreis, hebt Stephanie Becker-Bösch (SPD), Sozialdezernentin im Wetteraukreis hervor. Sie findet eine Altenhilfeplanung wichtig und spricht sich für einen Zweckverband aus Kreis und Kommunen aus, „um entsprechende Projekte umsetzen zu können“.

Schell berichtet vom Projekt „Wohnbau 60 plus“ im Main-Kinzig-Kreis. Dabei sind auf Basis einer Genossenschaft sowie auf Basis von Erbpacht preisgünstige Wohnungen für Senioren in Hesseldorf bei Wächtersbach entstanden. Hier sei eine alte Schule renoviert und umgebaut worden, sagt Schell und zeigt Fotos.

Gefahr der Vereinsamung

Als ehemalige Vorsitzende des Seniorenbeirates Bad Vilbel – das Amt hatte sie bis Oktober 2017 inne – sehe sie die „Gefahr der Vereinsamung von Senioren, was auch mit der nachlassenden Mobilität zu tun tat“, betont Veronika Ilten.

In der Diskussion reicht das Themenspektrum von Barrierefreiheit bis hin zu Kosten und Fördermöglichkeiten für alternative Wohnformen für Senioren. Eine Bad Vilbeler Bürgerin sagt: „Wir – ich und einige Mitstreiter – sprechen uns gegen die Entstehung weiterer, großer Altenheime in Bad Vilbel aus. Wenn wir alt sind, wollen wir weiterhin in der Stadtmitte leben.“

Eine weitere Bürgerin hebt hervor, dass sie im Alter „selbstbestimmt leben möchte“. Es sei jedoch wichtig, die „Vielfalt der Bedürfnisse von Senioren“ zu berücksichtigen, fügt sie hinzu.

Die Wohnprojekte

Informationen zu den Wohnprojekten finden Interessierte online unter sowie unter

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