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Wohin mit den Kindern?

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Von: Thomas Kopp

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In diesen Sommerferien trifft es Eltern von danach schulpflichtigen Kindern hart. Denn sie müssen dann fast sechs Wochen lang zusehen, wie ihr Kind betreut wird. Eine Ausweitung der Ferienspiele könnte dabei helfen. Doch die Stadt wird voraussichtlich nicht erweitern. Die Hoffnung liegt bei lokalen und externen Anbietern.

Die Sommerferien in Hessen beginnen in diesem Jahr am 27. Juli. Ab 1. August haben Eltern von Schulanfängern keinen Anspruch mehr auf einen Kita-Platz (die FNP berichtete mehrfach). Bis zum Ende der Sommerferien am 4. September eine lange Zeit, wenn man die Elternteile nicht getrennt voneinander Urlaub nehmen wollen. Mit diesem Thema und einem SPD-Antrag beschäftigte sich deswegen der Bad Vilbeler Sozialausschuss am Mittwoch. Er fand eine Lösung. Aber auch nur eine mögliche.

Die SPD hatte beantragt, die von der Stadt angebotenen Ferienspiele fortan von zwei auf vier Wochen auszuweiten. Damit scheiterte sie. Trotzdem wird ein von allen Fraktionen befürworteter geänderter Antrag am kommenden Dienstag ab 18 Uhr beim Stadtparlament im Kulturforum besprochen. Dabei sollen Vereine, die Ferienspiele anbieten, Vorschläge für zwei weitere Wochen abgeben. Allerdings abgesehen von Räumen, Wasser und Strom kostenneutral für die Stadt.

Ausweitung heißt Notdienst

Denn der Stadt entstehen schon bei zwei Wochen Ferienspielen immense Kosten, wie Sozialdezernentin Heike Freund-Hahn (FDP) erläuterte. Die eigenen Kitas böten dann nur einen Notdienst an, denn die Erzieherinnen betreuten auch die Ferienspiele, von Studenten und Jugendleitern unterstützt.

„Vier Wochen Ferienspiele heißt: Vier Wochen ist die Kita bis auf den Notdienst zu.“ Nicht möglich sei es auch, den jetzt betroffenen Eltern Betreuungsangebote zu unterbreiten. In den vergangenen Jahren war die Warteliste recht entspannt, so dass trotzdem 20 Schulanfänger über die Ferien hinweg betreut werden konnten. Dies sei jetzt nicht mehr möglich.

Ein möglicher Anbieter ist der Verein Kaleidoskop aus Frankfurt, wie Maria Skorupski (SPD) anführte und bereits auf ein Gespräch mit Freund-Hahn verwies. Der Verein habe der Stadt Bad Vilbel auch schon einmal ein Angebot gemacht, ein Gespräch sei jederzeit möglich.

Lokale Vereine einbeziehen

Doch Freund-Hahn erklärte, dass der Verein im Jahr 2013 rund 170 Euro pro Kind und Woche veranschlagt habe. „Die Stadt bietet das für 75 Euro an.“ Freund-Hahn habe nichts dagegen, wenn private Träger Angebote machten. Doch oft verlangten diese finanziellen Ausgleich, wenn eine garantierte Anzahl an Teilnehmern nicht erreicht werde.

Eine andere Idee hatte Irene Utter (CDU): Sie erinnerte daran, dass auch Bad Vilbeler Vereine Sommercamps im Angebot haben. Diese fänden außerhalb der städtischen Ferienspiele statt. „Wir können diese Angebote doch auf der Homepage der Stadt sammeln, so dass sich Eltern orientieren können“, schlug sie vor.

Die Mischung aus für die Stadt kostenfreien Angeboten von externen und lokalen Anbietern stieß auf die Zustimmung der Ausschussmitglieder. Doch Michael Wolf (SPD) erinnerte: „Das muss schnell geschehen, die Eltern benötigen eine gewisse Vorlaufzeit, um Planungssicherheit zu bekommen.“

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