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10 000 Euro für den guten Zweck

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Von: Christine Fauerbach

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Seit 37 Jahren setzen sich Dortelweiler Vereine und Verbände für das Wohl von Kindern und Jugendlichen ein und spenden ihre Erlöse aus dem Dortelweiler Weihnachtsmarkt. Je 5000 Euro überreicht Vorsitzender Klaus Althoff an die Bad Vilbeler Tafel und an die Kinderhilfestiftung - Pyschologische Soforthilfe Frankfurt. © Christine Fauerbach

Bad Vilbel (cf). Die AG Dortelweiler Vereine und Verbände überreichte aus dem Rekorderlös des 37. Dortelweiler Weihnachtsmarktes an zwei gemeinnützige Vereine je eine Spende in Höhe von 5000 Euro. Wie immer unterstützen die Dortelweiler mit ihren Spenden Kinder und Jugendliche.

Gut gelaunte Besucher stürmten nach zwei Jahren Corona-Pause regelrecht den 37. Dortelweiler Weihnachtsmarkt in der Obergasse. Und sie bescherten den 16 Standbetreibern am 1. Advent einen Rekordumsatz. Der Erlös fließt in die Kasse der AG Dortelweiler Vereine und Verbände und kommt traditionell Kindern und Jugendlichen zugute.

Am Mittwochabend informierte AG-Vorsitzender Klaus Althoff über das Ergebnis des ehrenamtlichen Einsatzes und überreichte die Spendenschecks. »So einen hohen Spendenbetrag hatten wir noch nie. Der Erlös beträgt 10 000 Euro«, freute ich Klaus Althoff.

Tafel kauft Bücher für Kinder

In den 37 Jahren des Dortelweiler Weihnachtsmarktes wurden die Erlöse stets an behinderte und bedürftige Kinder und deren Familien gespendet sowie je einmal an die Hilfsorganisation World Vision Deutschland und das Projekt »Schule im Senegal« des gemeinnützigen Vereins Carez Foundation. Die Spenden nach Westafrika seien eine Ausnahme gewesen, weil es dorthin einen direkten Kontakt gibt, sagte Althoff.

Die Spenden kommen überwiegend Empfängern in der Stadt und Region zugute. In diesem Jahr fließen die Erlöse als Spenden je zur Hälfte an die Bad Vilbeler Tafel und die Kinderhilfestiftung - Psychologische Soforthilfe Frankfurt. Althoff überreichte im Beisein von Vereins- und Verbandsvertretern der AG die Spenden an Christa und Lothar Gobst von der Bad Vilbeler Tafel sowie an Dr. Michael Henning und Dr. Jutta Mayer von der Psychologischen Soforthilfe Frankfurt an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Frankfurt. Die Spendenempfänger dankten für die großzügige Unterstützung und informierten darüber, wofür sie das Geld verwenden. Tafelleiterin Christa Gobst berichtete, dass derzeit bis zu 190 Abholer für 490 Kunden bei ihnen einkaufen. Von den 490 Kunden sind rund 170 Kinder und Jugendliche. Die Spende werde in den Kauf von Lern-, Lese-, Schul- und Spielbüchern für den Nachwuchs von Tafelkunden investiert. Die Kinder und Jugendlichen erhalten Gutscheine, die sie dann in der Büchergalerie Bad Vilbel einlösen können.

Dr. Michael Henning, Vorsitzender des Vereinsvorstands, und Dr. Jutta Mayer, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Psychologischen Soforthilfe Frankfurt, stellten ihren 1982 gegründeten gemeinnützigen Verein vor. Dessen Ziel ist es, schnell und unbürokratisch chronisch kranken, misshandelten, behinderten und benachteiligten Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Mentale Gesundheit ein »Tabuthema«

Die Dortelweiler Spende fließt in das Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren und ihre Eltern aus der Metropolregion Rhein-Main. Dort erhalten die Betroffenen kurzfristig eine fachliche Unterstützung und Beratung durch Kinder- und Jugendpsychologen. »In einer 30-minütigen Intensiv-Beratung erhalten die Betroffenen Tipps und Hilfen zur Selbsthilfe oder Informationen zu weiteren Schritten wie die Wahl einer geeigneten Therapie«, informierte Henning. Die Kosten für die Soforthilfe trägt die Kinderhilfestiftung. Für das Projekt psychologische Soforthilfe gebe es eine privat finanzierte Anschubfinanzierung in Höhe von 400 000 Euro für drei Jahre.

In den letzten eineinhalb Jahren gab es 450 Anmeldungen. Bei 95 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die Sorgen und Ängste quälen und sich hilfesuchend an die Soforthilfe wandten, vermuteten die Psychologen eine psychische Erkrankung. »Die mentale Gesundheit bei Kindern ist ein Tabuthema, dabei hat die seelische Not viele Gesichter. Unter Corona-Bedingungen hat sich die Situation verschlechtert. Die Schulschließungen waren für viele eine Katastrophe, da ihnen die sozialen Kontakte genommen wurden.«

Der eine Teil der Hilfe gehe an Kinderkrankenhäuser für über die Grundversorgung hinausgehende Diagnostik und Therapieformen sowie an Schulen und Kindertagesstätten. Der andere Teil komme Familien mit betroffenen Kindern zugute, wobei die Integration behinderter Kinder ein besonderes Anliegen sei. Die Primärversorgung von Kindern sei in Deutschland exzellent. Probleme gebe es bei chronischen Erkrankungen und bei der häuslichen Pflege und Betreuung. »Wir leiten jeden gespendeten Euro ohne Abzug an das Beratungsangebot weiter.«

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