Auftakt macht Lust auf mehr

Bad Vilbel (cka). Am Samstag startete die John-F.-Kennedy-Schule (JFK) ihre Veranstaltungsreihe »Schule macht Kultur«. René Di Rienzo, Musiker und Lehrer an der JFK, präsentierte sein Programm »Udo Jürgens - Schattenlieder«.
Das Besondere an »Schule macht Kultur«: Die Kennedy-Schule wird zum kulturellen Veranstaltungsort und engagiert Künstlerinnen und Künstler, die auf der Bühne in der Mensa oder in der Bücherei ihr Programm vortragen - sei es eine Lesung, ein Konzert oder Comedy. Die Schüler übernehmen die Organisation. Sie richten Bühne, Licht und Technik ein, organisieren Catering und empfangen und umsorgen die Gäste.
»Die Schülerinnen und Schüler wollen sich einbringen«, sagte Di Rienzo. Viele wirkten seit Donnerstag am Aufbau mit, unterstützten die Proben am Freitag und sorgten am Samstag dafür, dass das alle den Abend genießen konnten.
Schulleiter Markus Maienschein und Schülerin Selena Ruzicic, betonten eben diese Besonderheit der Veranstaltungsreihe. Die Schülerschaft bereitet Kunstschaffenden die Bühne. Ermöglicht wird das über verschiedene AGs, die die Schule anbietet, darunter einen »Schülerkiosk«. Die AG-Mitglieder, Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen der JFK, begrüßten die Gäste diesmal mit einem kühlen Getränk und boten in der Pause Häppchen an. Am Technikpult saß Nikola, der zurzeit die 9. Klasse besucht, für Licht und Ton sorgte und die Nebelmaschine bediente. Er habe alles vorher ausgiebig probiert und getestet, deshalb sei er auch so kurz vor Beginn »noch gechillt«, wie er sagte.
Für den guten Zweck
Eintritt und Catering, das von der örtlichen Gastronomie unterstützt wird, für das Konzert waren kostenfrei, um Spenden wurde gebeten - und zwar für die »Aktion Hessen hilft«. Sie wurde 1991 als Initiative von Schülern und Jugendlichen in Hessen gegründet, hat sich zu einer Gemeinschaftsaktion hessischer Schulen entwickelt und führt Hilfsprojekte in Krisen-, Kriegs- und Katastrophengebieten weltweit durch. Die an diesem Abend gesammelten Spenden werden eingesetzt, um die Menschen im Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien zu unterstützen, wie Tobias Greilich, Vorsitzender der Aktion, in seinem Grußwort sagte.
Im Mittelpunkt des Konzerts standen die Lieder, die im Schatten der großen Hits von Udo Jürgens stehen - eben seine »Schattenlieder«, die nicht jeder kennt. Sie wurden von René Di Rienzo auf die Bühne geholt. Dazu hatte er aus etwa 200 Liedern rund 20 ausgewählt, die er unterhaltsam in ihre Zeit und ins Gesamtwerk von Udo Jürgens einordnete und mit persönlichen Geschichten garnierte. Gesanglich unterstützt wurde René Di Rienzo vom Kölner Musiker Sascha Klein - seinem besten Freund und ebenfalls Udo-Jürgens-Fan - und seinem Bruder Dennis Di Rienzo.
Ein Höhepunkt des Konzerts in der gut gefüllten Mensa war das Lied »Immer wieder geht die Sonne auf«, gesungen von der JFK-Schülerin Ruza Pilatus, die dafür anhaltenden Beifall und auch noch in der Pause sehr viele Komplimente bekam.
Eine Videoshow bot den optischen Rahmen des Konzerts. Entworfen hat sie der Künstler Andreas Steinhöfel mit Fotos von Udo Jürgens, die dessen Bruder Manfred Bockelmann dafür autorisiert hat. Das Konzert endete mit einem der Hits von Udo Jürgens: »Vielen Dank für die Blumen«.
»Wir wollen wissen, ob wir es können«, sagte René Di Rienzo vor der Vorstellung, die nicht nur Auftakt, sondern auch Generalprobe für die Veranstaltungsreihe »Schule macht Kultur« war. Die Schulgemeinde der JFK kann es - Generalprobe erfolgreich bestanden. Die nächsten »Schule macht Kultur«-Abende sind bereits in Planung. Dafür angefragt sind der Thriller-Autor Ivar Leon Menger, der Kinderbuchautor und Hörspielproduzent Joachim Ziebe sowie Jens Wawrczeck, als Synchronsprecher bekannt aus den »Drei Fragezeichen«, mit einer Alfred-Hitchcock-Lesung.
