Eine Show wie vor 80 Jahren

Bad Vilbel (pku). Die Burgfestspiele in Bad Vilbel sind vor allem für ihr Theater- und Musicalprogramm bekannt. Mit musikalischen Gastspielbeiträgen wird das Angebot der Veranstaltung in der Wasserburg abgerundet. Am Sonntag, 9. Juli, können sich die Besucher auf eine musikalische Zeitreise zur deutschen Musik der 1920er, -30er und -40er Jahre begeben.
Denis Wittberg und seine Schellack-Solisten besuchen die Burgfestspiele um 12 Uhr.
Aktuell befinden sich Wittberg und seine Gruppe auf einer Jubiläumstour. »Wir feiern in diesem Jahr unser 20-jähriges Bestehen«, sagt Wittberg. Dafür haben der 59-Jährige und seine Schellack-Solisten ein spezielles Programm konzipiert, das 2023 bei allen Shows gespielt wird.
Schellack-Musik als roter Faden
Doch wer sind die Schellack-Solisten und ihr Frontmann Denis Wittberg? »Ich schwärme seit meiner Kindheit von der Musik der Zwischenkriegszeit«, erzählt Wittberg. Im Schrank seiner Großmutter entdeckte er die Schellack-Schallplatten der »Comedian Harmonists«. Dieses Erlebnis »zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben«, sagt der gebürtige Wiesbadener.
1981 startete Wittberg seine musikalische Karriere mit privatem Gesangsunterricht. Dann trat er Mainzer Fastnachtsgesangsgruppen bei. 1995 folgte eine kurze Phase im Mainzer Theaterchor.
Doch dann machte Wittberg eine weitere entscheidende Entdeckung. »Ich habe vor rund 25 Jahren zum ersten Mal Musik von Max Raabe gehört«, sagt Wittberg. Danach sei dem damals 33-Jährigen klar gewesen: »Diese Musik möchte ich auch machen.« Gesagt, getan. 1997 gründete Wittberg mit seiner Pianistin Margitte Speiseder »The Roaring Twenties«. »Über die Zeit hat sich dann um uns ein Ensemble formiert«, sagt Wittberg. Nur sechs Jahre später waren De nis Wittberg und seine Schellack-Solisten geboren.
Das Ensemble baute sich darauf hin ein Programm auf, das stets erweitert wurde. Es folgten die ersten Auftritte auf Bühnen und auch in Fernsehshows. 2020 waren auch vier Auftritte in den USA geplant. »Wir sollten in Atlanta auftreten. Corona hat uns da ein Strich durch die Rechnung gemacht«, sagt Wittberg.
Auch wenn es mit den Auftritten in den Staaten nicht geklappt hat, soll jetzt der Auftritt in Bad Vilbel die Besucher begeistern. Dabei sei der Auftritt lange in der Planung. Vor vier Jahren ist der erste Kontakt zwischen Wittberg und den O rganisatoren der Burgfestspiele entstanden. »Ich habe damals initiativ angefragt. Das Interesse war direkt da. Vor zwei Jahren haben wir dann die Zusage für den Auftritt am kommenden Sonntag bekommen«, sagt der 59-Jährige. Dabei habe er sich ganz bewusst für die Bad Vilbeler Veranstaltung entschieden. Wittberg sagt: »Die Burgfestspiele sind sehr renommiert und werden von Menschen besucht, die Ahnung von Musik haben.«
Mit ihrem Jubiläumsprogramm »Heute Abend bin ich frei« möchte die Musikgruppe dem Publikum eine Teilhabe an ihren Feierlich keiten ermöglichen. Das neue Programm ist aber auch eine Hommage an die Vorbilder aus vergangenen Tagen. »Wir haben eine Revue auf die Beine gestellt, so, wie es unsere Ahnen vor 80 Jahren gemacht haben«, sagt Wittberg. Dabei arbeitet das Ensemble mit großen Bühnenbildern und einer individuellen Lichtshow zu jedem Song.
Neben den Klassikern der 1920er bis 1940er Jahre dürfen die Besucher auch auf die Hits der Neuen Deutschen Welle der 1980er gespannt sein. Es soll aber auch exotisch werden. »Wir haben auch einen chinesischen Foxtrott dabei, der unser Programm aufbricht, aber trotzdem passend ist«, verspricht Wittberg. Die Vorfreude auf den Premierenauftritt in Bad Vilbel sei bei Wittberg und seinen Schellack-Solisten bereits riesig. Wittberg kündigt an: »Wir wollen den Zuschauern eine tolle Show zeigen und hoffen, dass wir dann in der Zukunft wieder ein Gastspiel in Bad Vilbel haben werden.«
Wer mehr über das Ensemble erfahren möchte, kann die Website deniswittberg.com besuchen.
Infos und Tickets für die Burgfestspiele gibt es unter www.kultur- bad-vilbel.de und im Kartenbüro, Klaus-Havenstein-Weg, Telefonnummer 0 61 01/55 94 55.