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Familie trifft Wunschgroßeltern

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Eva Raboldt wirbt für das neue Projekt des B3-Familienzentrums. © Patrick Eickhoff

Im B3-Familienzentrum in Bad Vilbel startet das Projekt »Wunsch-Großeltern«. Ziel ist es, Familien und Senioren zusammenzubringen. Leiterin Eva Raboldt ist von dem Konzept begeistert und freut sich auf das Zusammenbringen der »aktiv Junggebliebenen« mit den Familien.

D er Quellenpark in Bad Vilbel wächst und wächst. Immer mehr Familien ziehen in die größte Stadt des Wetteraukreises - viele davon aus beruflichen Gründen. Eva Raboldt, Leiterin des B3-Familienzentrums, weiß das. »Wir kommen mit vielen Menschen ins Gespräch«, berichtet sie. Ihr fällt auf. »Immer wieder bleiben die Großeltern in der Heimat und sind weit weg.«

Familien,Opas und Omas gesucht

Deshalb hat sie sich etwas einfallen lassen. Das Projekt nennt sich Wunsch-Großeltern. Gesucht werden Omas und Opas - oder, wie Raboldt sie liebevoll nennt, »aktive Junggebliebene ab 55« - die junge Familien oder auch Alleinerziehende unterstützen wollen. Ob Geschichten vorlesen, spazieren gehen, Ausflüge unternehmen. »Das ist dann ganz den Familien überlassen«, sagt Raboldt. Die Leiterin weiß: »Opa und Oma sind nicht einfach nur Babysitter. Sie bringen Lebenserfahrung mit, haben oft viel Geduld und immer einen guten Ratschlag.« Das Projekt Wunsch-Großeltern bringe deshalb Opas und Omas und Familien zusammen. Wer gerne aktiv am Leben einer jungen Familie teilhaben möchte und gerne Zeit mit Kindern verbringe, der müsse sich einfach bei ihr melden. »Ich koordiniere den ganzen Prozess und wäge in Gesprächen ab, wer zusammenpasst.«

Gesucht werden allerdings nicht Vilbel-Opas und -Omas, sondern auch Familien, die beim Projekt mitmachen möchten. »Ohne sie geht’s natürlich nicht«, sagt Raboldt und lacht. Es sei zwar nicht direkt die eigene Familie, aber dafür biete es die Möglichkeit, einen Austausch der ganz anderen Art zu erleben.

Gerade wenn beide Eltern in Vollzeit arbeiten würden, sei Unterstützung notwendig. »Wichtig ist aber, dass es sich hierbei nicht um eine kostenlose Haushaltshilfe handelt«, sagt Raboldt. »Es geht hier ganz und gar nicht darum, dass zu Hause jemand wartet, der Essen für die Kinder kocht und dann wieder verschwindet.«

INFO: Neue Angebote

Weitere Informationen zum Projekt »Wunsch-Großeltern« und weiteren Kursen des B3-Familienzentrums gibt es auf der Homepage www.b3familien zentrum.de/index.php. »Ab September starten wieder neue Angebote«, freut sich Leiterin Eva Raboldt. wpa

Die Idee für das Projekt »Wunsch-Großeltern« hat Eva Raboldt schon länger. »Das wollten wir vor Corona schon machen. Es hatten sich auch schon Familien und Junggebliebene gemeldet.« Leider sei dann - wie bei so vielen Projekten - die Pandemie dazwischen gekommen. Aus den Augen verloren habe sie das Projekt dennoch nicht. »Ich kenne die Idee aus München. Dort gibt es die Leih-Omas und Leih-Opas schon ganz lange.«

Raboldt hofft, dass die Idee auch in Bad Vilbel Anklang findet. Der Bedarf sei schließlich da - nicht nur bei den Familien. »Ich erinnere mich an ein Gespräch, eine Frau wollte unbedingt mitmachen und für Alleinerziehende da sein, weil sie es selbst damals war. Genau dafür wäre es perfekt.« Letztlich sei es aber allen Familien freigestellt, wie sie ihre gemeinsame Zeit gestalten. »Das wird alles in Gesprächen erarbeitet. Ob das nun einmal die Woche oder am Wochenende ist oder mehrfach.«

Bereicherung für alle Beteiligten

Wer Interesse hat, füllt einfach den Bogen auf der Homepage des Familienzentrums aus. Vorzulegen ist außerdem ein polizeiliches Führungszeugnis. »Die Kosten werden von uns übernommen, aber das ist ganz wichtig«, sagt Raboldt. Sie ist überzeugt: »Das Ganze kann eine Bereicherung für die Familien und die Opas und Omas sein.«

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