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Kita-Gebühren auf dem Smartphone

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Kai König zeigt am Smartphone, wie der Gebührenrechner funktioniert. © Patrick Eickhoff

Der Bad Vilbeler Kai König hat eine App veröffentlicht. Der »Gebührenrechner Kitas Vilbel« soll helfen, Kosten auszurechnen, die bei unterschiedlichen Betreuungsformen auf Eltern zukommen.

Die Gebührenordnung zur Kindertagesstättensatzung der Stadt Bad Vilbel umfasst sechs Seiten und ist wahrlich kein einfaches Werk. Das ist kein Wunder - schließlich gibt es mittlerweile verschiedene Betreuungsformen. U3, Ü3, Hort. »Eine Formel fasst Einkommen und verschiedene Faktoren zusammen. Die ist allerdings nicht gerade einfach zu verstehen«, sagt Kai König, Weil er das vereinfachen möchte, hat der 42-Jährige eine App entwickelt. Der »Gebührenrechner Kitas Vilbel« steht für Android-Nutzer zur Verfügung.

Die Idee, eine App zu programmieren, hatte König schon länger. »Die IT ist meine Leidenschaft. Deshalb habe ich auch umgeschult«, sagt er. Seit Mitte Juni diesen Jahres hat König seinen Abschluss als Fachinformatiker für Systemintegration. Bisher fehlte nur der Ansatz. Dann kam König die Idee mit den Kitagebühren. »Da ich damals bei der Erstellung der Satzung mitgewirkt habe, kenne ich sie sehr gut.« Schließlich sei die Berechnung der Gebühren einschließlich der Einschränkungen aus der Satzung sehr komplex. König sagt: »Für Eltern ist diese praktisch nicht durchführbar.« Bei der Berechnung der App können minimale Unterschiede zur städtischen Berechnung entstehen, wegen der unterschiedlichen Rundungen bei Zwischenergebnissen. »In den meisten Fällen, dürften die berechneten Beträge aber centgenau stimmen.«

Kostenlos zur Verfügung stellen

Die App ist einfach gehalten oder wie König sagt: »Sie ist nicht schick, aber sie erfüllt absolut ihren Zweck.« Die Nutzung ist simpel. Von Bedeutung sei, um welches Kind es sich handelt. Das ist wichtig für die Frage der Geschwisterkindermäßigung. Angegeben werden müssen außerdem der Erwerbsstatus der Eltern - wichtig für die Frage, auf welche Betreuungsleistungen und Uhrzeiten Anspruch besteht- sowie das Familieneinkommen. »Am Ende wird dann das Gesamtergebnis angezeigt.«

Programmiert hat er sie nicht selbst. »Aber ich habe die Algorithmen rund um die Berechnung und Programmlogik sowie das Layout erstellt. Ein Freund war mir außerdem noch einen Gefallen schuldig und er hat das ganze in Form gebracht.«

König würde die App der Stadt Bad Vilbel kostenlos zur Verfügung stellen. »Das steht außer Frage«, sagt er. Eine Fassung für iPhones gibt es nicht. »Ich kann die Vorlage gerne vermitteln, dann dürfte auch das kein Problem sein.« König hat auch schon Kontakt zum Bürgermeister aufgenommen. »Ich weiß, dass es bereits Apps gibt. Außerdem gibt es ein neues Portal zur Kita-Anmeldung. Falls es Möglichkeiten gibt, das einzubetten, würde ich alles zur Verfügung stellen und auch immer aktuell halten.«

König ist in Bad Vilbel kein unbeschriebenes Blatt. Er saß jahrelang für die FDP im Stadtparlament, war teilweise auch Vorsitzender der Freien Demokraten bis er aus gesundheitlichen Gründen vom Amt zurücktrat und sich ganz aus der Kommunalpolitik zurückgezogen hat. Dass die SPD aktuell mit Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm in der Koalition mit der CDU für den sozialen Bereich tätig ist, spielt für den 42-jährigen König überhaupt keine Rolle. »Es geht hier überhaupt nicht darum, wer in welcher Partei ist, sondern darum, etwas Gutes zu tun. Ich hoffe, dass das mit dieser App gelingt.«

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