Kitas stellen sich vor

Bad Vilbel (cka). Das Foyer des Bad Vilbeler Rathauses wurde am Samstagmittag zur Ausstellungsfläche. Alle elf städtischen Kindertagesstätten stellen sich Fachkräften und Ausbildungsinteressierten vor. Denn: In allen Einrichtungen fehlen Erzieherinnen und Erzieher, weswegen nicht so viele Kinder aufgenommen werden können, wie es sich die Stadt wünscht.
Also präsentierte sie ihre Kitas.
»Es läuft gut«, sagt Jörg Heinz, Fachbereichsleiter Soziale Sicherung der Stadt Bad Vilbel. Zahlreiche Erzieher, Besucherinnen und Interessierte informierten sich über die Bad Vilbeler Einrichtungen und stellten viele Fachfragen. Auch waren die meisten gut vorbereitet und nutzten die Gelegenheit, gleich ihre Bewerbungsunterlagen einzureichen und Vorstellungsgespräche zu führen.
Verschiedene Schwerpunkte
Jede der elf Kitas präsentierte sich an einem eigenen Stand mit ihrem pädagogischen Konzept und Schwerpunkt. Von der »Rasselbande« in Dortelweil, der ältesten Kita der Stadt, über das »Auenland« in Massenheim mit dem Schwerpunkt Naturpädagogik bis zu den »Quellenhüpfern« im Quellenpark, bei denen der Sport sehr wichtig ist. Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm stand wie Jörg Heinz und Carolin Hartmann, Fachdienstleiterin Kita-Büro, für Gespräche zur Verfügung.
Die Wertschätzung gegenüber den Fachkräften sei zu spüren, wie eine Besucherin zur Veranstaltung sagte. Sie lobte den freundlichen Empfang, das umfangreiche Informationsmaterial und die Stände und Tische, die ungezwungen zu Gesprächen einluden.
Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm erläuterte, dass sich die Wertschätzung, die die Stadt dem pädagogischen Personal in ihren Kindertagesstätten entgegenbringe, auch in der übertariflichen Bezahlung zeige. Zudem sei die Gruppengröße in den Kindertagesstätten kleiner als vorgesehen.
Derzeit arbeiten rund 120 Fachkräfte in den städtischen Kitas, dazu kommen mehrere Zusatzkräfte mit nicht spezifischer Ausbildung, die aber mit der Kinderbetreuung vertraut seien, sagt Fachdienstleiterin Carolin Hartmann. Einige davon schnuppern in das Berufsfeld hinein, um eventuell die Ausbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin zu machen. Dass der Beruf (noch) vorwiegend weiblich geprägt ist, zeigt sich auch in Bad Vilbel: In den Kitas arbeiten »nur« zwölf Männer.
Anerkannte Fachkräfte in Kindertagesstätten sind etwa Erzieherinnen, Sozialpädagogen und Grundschullehrkräfte. Sie haben die Möglichkeit zum direkten Einstieg in einer Einrichtung der Stadt. Interessierte aus verwandten Berufen wie Sozialassistenten und Heilerziehungspflegerinnen können sich als pädagogische Zusatzkräfte in einer Kita bewerben und bei Interesse eine Ausbildung als Erzieherin oder Erzieher absolvieren. Die Stadt unterstütze die Ausbildung von pädagogischem Personal mit sogenannten Anleitern, die in den Kitas eingesetzt sind und die praktische Arbeit begleiten.
Der Fachkräftebedarf werde auch in den nächsten Jahren bestehen bleiben oder sogar steigen, sagt Jörg Heinz. Zusätzliche Aufgaben wie neue Krabbelgruppen in den Kitas und die Ganztagsbetreuung in den Grundschulen ab dem Jahr 2025 kämen hinzu.