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Müllmenge steigt - Gebühren sinken

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Bad Vilbel (nik). Einen kleinen Etappensieg gegen die Inflation können bald die Menschen in Bad Vilbel feiern. Das Stadtparlament soll am 28. März neue Gebühren für die Müllabfuhr beschließen. Und die werden niedriger sein als bisher. Der Umweltausschuss segnete das Konzept am Dienstagabend bereits einstimmig ab.

Bad Vilbeler sparen 47 Euro pro Jahr

Bisher zahlt ein Haushalt pro Jahr 132 Euro für die Abholung der 60-Liter-Restmülltonne und des 120 Liter fassenden Bio-Eimers. Nun schlägt die neue Abfallsatzung 109 Euro für diese Dienstleistung vor. Denn die Kosten der Bad Vilbeler Restmüll-Verbrennung in Frankfurt und der Kompostanlage in Dörnigheim sind niedriger geblieben als vorher kalkuliert. So kostet künftig auch die abwechselnde Leerung der 240 Liter-Restmülltonne und der gleich großen Biotonne nicht mehr 384, sondern nur noch 360 Euro.

Teurer wird dagegen die Sperrmüll-Abholung. Für die Anfahrt des Lastwagens sollen die Anwohner in Bad Vilbel in Zukunft 20 statt bisher 12,80 Euro zahlen. Wer den Müllmännern viel Sperrmüll hinstellt, zahlt für jede Auflade-Minute 5 Euro zusätzlich statt bisher 3,10 Euro. Wer drei Stück sperrigen Abfalls an die Straße stellt, wird mit sieben statt fünf Euro belastet.

Biomüllsäcke verteuern sich

Auch für andere Spezialdienstleistungen kassieren die städtischen Entsorger etwas mehr als bisher. Ein zusätzlicher 120-Liter Biomüllsack wird für 5 Euro abgeholt statt den bisherigen 1,50 Euro. Bauschutt verteuert sich von einem auf 4 Euro je zehn Liter. Und wer einen Altreifen mit Felge loswerden will, zahlt 7 statt 5 Euro.

All das dient dazu, die Kosten der Abfallverwertung mit der Gebührenhöhe in Einklang zu bringen. Pro Jahr müssen dafür knapp 3,5 Millionen Euro aufgebracht werden.

In den Corona-Jahren haben die rund 36 000 Bad Vilbeler deutlich mehr Restmüll produziert als im Vergleich zu den Vorjahren. Insgesamt waren es knapp 5300 Tonnen. Pro Kopf wuchs das Aufkommen um gut zehn auf 147,7 Kilo pro Jahr. Ein schwacher Trost ist, dass die Bad Vilbeler damit immer noch ein Kilo unter dem Landesdurchschnitt liegen.

Beim Bio-Abfall stieg die Menge leicht auf rund 2800 Tonnen oder 79 Kilo pro Kopf. Das Altpapier-Aufkommen liegt in Bad Vilbel mit knapp 69 Kilo pro Kopf deutlich über dem Landesdurchschnitt. Wer ausgiebiges Online-Shopping betreibt, wirft eben auch mehr Versandkartons in die blaue Tonne.

Beim Grünschnitt sind die Mengen in der Quellstadt leicht rückläufig. 2021 wurden pro Kopf 24,4 Kilo auf den Recyclinghof gebracht. Im Landesdurchschnitt fällt fast doppelt so viel Grünschnitt pro Kopf an. Der Rückgang liegt vor allem am Klimawandel, vermutet die Stadtverwaltung. Wenn es im Sommer kaum regnet, gibt es weniger Rasenschnitt zum Entsorgen.

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