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Noch immer in Verantwortung

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Gratulation: Günter Hinkel feiert 85. Geburtstag. © Red

Bad Vilbel (pm). Günter Hinkel ist noch jeden Tag im Büro. Auch heute - an seinem 85. Geburtstag - geht der Hassia-Seniorchef seinen Projekten, unter anderem der Vermietung und Verwaltung der Liegenschaften der Hassia-Gruppe, nach. »Für mich war schon als junger Mensch klar, dass ich einmal unseren Familienbetrieb weiterführen werde«, sagt Günter Hinkel.

Wie eng sein Leben mit Hassia verbunden ist, belegt schon die Zeitspanne, in der er als Repräsentant der vierten Generation für das Familienunternehmen tätig ist: Direkt nach seinem Hochschulabschluss in Betriebswirtschaftslehre mit praktischen Erfahrungen in Betrieben der Getränkebranche beginnt seine Laufbahn 1962 als Assistent der Geschäftsleitung. »Ich hatte schon eine Uni-Assistenzstelle mit Möglichkeit zur Promotion, doch mein Vater sagte ›Komm bitte her und hilf mir‹ und diesen Schritt habe ich nie bereut!« Noch in den 1960er Jahren - Günter Hinkel ist noch keine 30 Jahre alt - übernimmt er die Firmenleitung von seinem Vater. In den folgenden Jahren entwickelt er die Hassia-Markenwelt weiter und baut den Brunnenbetrieb kontinuierlich und weitreichend aus.

Vor 20 Jahren übertrug Günter Hinkel seinem Sohn Dirk die Verantwortung für das operative Geschäft und reichte damit den Staffelstab an die fünfte Generation weiter. Auch Peter Ochs, ein Enkel von Otto Hinkel, setzt die Familientradition fort. Heute umfasst die Hassia-Gruppe elf Standorte mit rund 20 Marken und 1700 Mitarbeitern. Für sein jahrzehntelanges Engagement im Verband und in der Genossenschaft der Deutschen Brunnen, für den Aufbau eines der ersten Betriebe in den neuen Bundesländern nach dem Fall der Mauer sowie für seine zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten und Verdienste wurde ihm 1997 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Günter Hinkel ist in Bad Vilbel aufgewachsen und engagiert sich unermüdlich für das Gemeinwohl in seiner Heimatstadt. Dafür hat er an der Entstehung des Brunnen- und Bäder-Museums mitgestaltet, die Nachbildung des Römermosaiks ermöglicht und es für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht sowie maßgeblich den Aufbau des Hauses der Begegnung begleitet. Und er hat auch das Quellenfest aus der Taufe gehoben.

Als passionierter Tennisspieler hatte er 1959 den TC Bad Vilbel mitgegründet und über 40 Jahre im Vorstand begleitet. In Anerkennung seiner Verdienste und Impulse verlieh ihm die Stadtverordnetenversammlung 2007 die Ehrenbürgerschaft. In der jüngeren Vergangenheit hat er - gemeinsam mit seiner Tochter Daniela Hinkel - für Flüchtlinge aus der Ukraine Wohnungen umgebaut und zur Verfügung gestellt sowie einen Bazar für die notleidenden Menschen aus dem Kriegsgebiet ins Leben gerufen. Eines seiner Herzensprojekte, der Eisspaß in Bad Vilbel, muss dieses Jahr leider pausieren.

Als Bewahrer der Familientradition ging Günter Hinkel 2020 unter die Schriftsteller und hielt seine Sicht der Hassia Firmengeschichte für die nachfolgenden Generationen fest. Aktuell arbeitet er an einem Buch über die Geschichte aller Bad Vilbeler Brunnen. Sehr dankbar ist Günter Hinkel nach eigenem Bekunden seiner Ehefrau Monika, die er seit der Schulzeit kennt und die seit sechs Jahrzehnten Mittelpunkt der Familie ist und ihm in all den Jahren immer zur Seite stand. Auf sein Lebensmotto angesprochen, antwortet der Seniorchef gerne schmunzelnd: »Es gibt in einem erfolgreichen Unternehmen immer einen ›Treiber‹ und einen ›Bremser‹. Ich war und bin beides!«

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