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Pfarrerin »sehr froh« über Impftag

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Von: Niklas Mag

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Pfarrerin Irina Vöge hat in Massenheim einen Impftermin organisiert. Am Sonntag kommt das mobile Impfteam für sieben Stunden nach Massenheim. © Niklas Mag

Am Sonntag wird in Massenheim geboostert. Und auch, wer noch gar keine Covid-19-Schutzimpfung hat, ist gerne gesehen. Die Kirchengemeinde hat eine Impfaktion organisiert.

Bad Vilbel (nma). Die evangelische Kirchengemeinde hat am Wochenende ein mobiles Impfteam zu Gast, ein Angebot, das der Gemeinde nicht nur aus medizinischer Sicht sehr am Herzen liegt. Über Familienkontakte kennt Pfarrerin Irina Vöge die privatärztliche Praxis Animed, mit der sie den Impftermin im Massenheimer Gemeindehaus organisiert hat. »Wir hatten das schon länger vor und uns nach Ärzten umgehört. Aber viele lokale Ärzte haben kaum Kapazitäten momentan«, weiß die Pfarrerin. »Das hat jetzt alles gut gepasst, und ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, den Termin zu organisieren.«

Die Evangelische Kirche Hessen und Nassau (EKHN) hatte Anfang Dezember Kirchengemeinden und Einrichtungen gebeten, Räumlichkeiten zum Impfen zur Verfügung zu stellen, wo es nötig und möglich ist. »Die EKHN macht da wirklich eine große Kampagne, und ich finde das ganz toll. Wir wollten gerne dabei sein.« In ihrer Funktion als Pfarrerin erschrecke es sie an vielen Stellen, was die Pandemie mit der Gesellschaft mache. »Wir müssen da einfach raus, und ich denke, dass die Impfungen da einfach der direkte Weg sind.« Man habe sich die Entscheidung sehr schwer gemacht, Massenheimer Gottesdienste auf 2G umzustellen. »Aber wir denken, dass die Situation das einfach erfordert. Dennoch ist es uns auch deswegen so wichtig, da nun eine Möglichkeit zu bieten, sich impfen zu lassen.« Sie sei bereit, jedem, der Sorge wegen der Impfungen habe, als Pfarrerin beizustehen, darüber zu sprechen und Überzeugungsarbeit zu leisten. »Ich habe aber das Gefühl. Dass es sehr wenige Menschen in Massenheim gibt, die noch stark verunsichert sind. Die Kirche sollte aber bei diesen Fragen unbedingt unterstützen, solange es nicht zu medizinisch wird.«

Als Mutter von vier Kindern erlebe sie selbst regelmäßig, wie schwer die Pandemie gerade für junge Menschen sei. »Wir müssen das beenden, finde ich.« Niedrigschwellig, gut organisiert und in ruhiger Atmosphäre soll das Impfen am Sonntag ablaufen. Es werden Zeitkarten für bestimmte Uhrzeiten vergeben. Insgesamt wird in drei »Spuren« geimpft. Sowohl Moderna als auch Biontech für die unter 30-Jährigen wird angeboten, Booster-Impfungen sind möglich, wenn die zweite Impfung mindestens fünf Monate zurückliegt, denn wie überall sind die Dosen begrenzt. »Ich glaube, dass Gott uns einen Kopf gegeben hat, Hände um sie zu benutzen und kluge Wissenschaftler, die genau wissen, was sie tun«, betont Vöge. An diesem Sonntag, dem vierten Advent, geht es um 11 Uhr los, direkt nach dem 10-Uhr-Gottesdienst. Geimpft wird bis 18 Uhr und solange, der Vorrat reicht. Ausweis, Versichertenkarte, Impfpass und Maske sind nötig. Ein Termin muss vorher nicht ausgemacht werden. Drei Ärzte und zwei Helfer werden vor Ort alle nötigen Fragen beantworten und die Bürokratie erledigen.

Es sind am Gemeindehaus keine Parkplätze vorhanden. Die Kirchengemeinde bittet Impfwillige daher, am Ende der Homburger Straße, Richtung Ortsausgang Nieder-Erlenbach zu parken. Die Impfwilligen erhalten einen Aufklärungsbogen bei der Anmeldung oder vorab unter evangelische-kirche-massenheim.de.

»Ich habe schon sehr viele positive Rückmeldungen bekommen und bin sehr gespannt auf Sonntag.« Die Gemeinde habe den Termin mit viel Mühe organisiert. »Wir können leider keine Verköstigungen anbieten, aber ich werde die Kirche öffnen und dort leise Musik laufen lassen. Bei Wartezeiten ist außerdem ein Spaziergang in den Erlenbach-Auen eine gute Option«, meint Vöge.

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