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Doppelhalle in Bad Vilbel für Geflüchtete umgebaut: Platz für 200 Menschen

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Von: Patrick Eickhoff

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Die Feldbette stehen bereit: An Privatsphäre ist in der Notunterkunft in der Sporthalle an der Saalburgstraße allerdings nicht zu denken. © Patrick Eickhoff

In nur wenigen Tagen hat die Stadt die Doppelhalle an der Saalburgstraße zur Notunterkunft umgebaut, in der künftig geflüchtete Ukrainer und Ukrainerinnen untergebracht werden.

Dass sich an der Doppelhalle in der Saalburgstraße etwas getan hat, ist bereits von Weitem zu erkennen. Das Gelände ist komplett eingezäunt worden. »Um die Privatsphäre zu sichern und gewisse Zonen einrichten zu können«, sagt Stadt-Fachdienstleiterin und Flüchtlingskoordinatorin Susanne Förster. Sie steht vor dem Eingang der Sporthalle. Gerade werden Kühlschränke angeliefert. »Wir haben eine komplette Infrastruktur hergerichtet samt Waschmaschinen und Verpflegung.«

320 Schilder in Ukrainisch

Zeit hatten Förster, ihre Kollegen von der Stadt, die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer sowie die Sicherheitsfirma Allstar nicht viel. »Wir haben beinahe rund um die Uhr gearbeitet«, informiert Nico Adler-Kriegl, der als Bereichsleiter an diesem Morgen gemeinsam mit Förster Erstem Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) sowie Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) durch die Notunterkunft führt. Erst Ende der vergangenen Woche hatte der Wetteraukreis eine entsprechende Quotierung für die einzelnen Kommunen vorgenommen. »Wir mussten also schnell reagieren«, sagt Müller-Grimm. Man habe bereits am Dienstag mit den ersten Flüchtlingen in der Notunterkunft gerechnet. »Der Verteilerschlüssel hat aber dafür gesorgt, dass es dann noch ein paar Tage dauert«, sagt Wysocki. Denn: Aktuell sind 170 Ukrainerinnen und Ukrainer über das Einwohnermeldeamt registriert. Untergebracht sind diese bei Privatpersonen. »Bis die Ersten in die Notunterkunft kommen ist nur eine Frage der Zeit«, berichtet Susanne Förster.

In der Halle an der Saalburgstraße ist alles bereit für die Belegungsphase 1. Der Boden ist abgeklebt, Essensbereieche sind aufgebaut, die Feldbetten stehen. 320 Schilder inklusive Übersetzungen gedruckt und laminiert.

»Das Schöne ist, dass von den Bettdecken, Bezügen und Kinderbetten fast alles gespendet wurde«, freut sich Förster. Doch bevor die Flüchtlinge die Halle betreten, müssen sie zum Corona-Test. »Sollte der Test positiv sein, greift auch dann ein Konzept«, so Förster. In Isolation geht es dann zum Container an der Huizener Straße.

Noch einige offene Fragen

Rund 200 Personen können bei einer Vollauslastung in der Halle untergebracht werden. Für die Belegung greift ein Konzept, was ursprünglich für den Hessentag entwickelt und jetzt von einem Verwaltungsstab angepasst wurde. Erster Stadtrat Sebastian Wysocki sagt: »Die Bedingungen sind sehr gut. Es gibt Duschen, mehrere getrennte Bereiche.« Eine vergleichbare Situation sei schwierig zu finden. »Natürlich ist es schade, dass der Schulsport nicht stattfinden kann. Aber es ist eben auch eine besondere Situation.«

Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm lobt den Standort-Vorteil. »Wir haben das EfZet nebendran und wollen mit vielen Angeboten gemeinsam mit dem Flüchtlingshilfeverein und vielen Ehrenamtlichen, Angebote schaffen.«

Geklärt ist allerdings längst noch nicht alles, wie Susanne Förster ergänzt. »Wir haben noch viele Telefonate zu führen. Da geht es beispielsweise darum, was mit Haustieren passiert.« Außerdem werde noch ein Bereich zum Stillen für junge Mütter eingerichtet. Denn: 90 Prozent der ankommenden Ukrainer seien Frauen und kleine Kinder.

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