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Religion und Archäologie

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Bad Vilbel (pm). In den Gottesdiensten am heutigen Samstag um 16.30 Uhr in der Auferstehungskirche, Lohstraße 82, sowie am morgigen Sonntag, 6. August, um 10.30 Uhr in der Christuskirche, Grüner Weg 4, wird Pfarrer Dr. Klaus Neumeier die Predigtreihe über Bibel und Archäologie »Mit Indiana Jones durch die Bibel?!« fortsetzen.

An diesem Augustwochenende wird das Thema »Qumran: Archäologie-Highlight durch Zufall?« behandelt. »Es war wohl einer dieser Jahrhundertzufälle in der Archäologie, der sich der Überlieferung nach im Jahr 1947 am Toten Meer im heutigen Israel abspielte«, schreibt Neumeier in seiner Einladung. »Den Erzählungen nach soll ein arabischer Hirtenjunge beim Spielen auf die weltberühmten Schriftrollen von Jesaja gestoßen sein.« Seine nomadische Lebensgemeinschaft habe dem Fund keine Bedeutung zugemessen und habe angeblich einige der alten Funde als Einlage für feuchte Schuhe verwendet. Im gleichen Jahr sei ein israelischer Wissenschaftler auf die Funde aufmerksam geworden.

Das heutige Qumran bestehe aus einer ehemaligen Siedlung, deren Überreste noch sichtbar sind, und den Höhlen in der näheren Umgebung. Dieses seien durchnummeriert und werden so im wissenschaftlichen Sprachgebrauch verwendet.

In Höhle vier, die ebenso wie die Höhlen fünf und sieben bis zehn in Sichtweite zur Siedlung liege, seien Reste von rund 600 Schriftrollen gefunden worden, darunter überwiegend kultisch-liturgische Texte. Die Höhlen wurden von den damaligen Nutzern angelegt und waren offensichtlich nicht bewohnt. Im Gegensatz dazu sind die Karsthöhlen 1 bis 6 und 11 natürlichen Ursprungs, aber ebenfalls nicht bewohnt.

Von 1986 bis 1991 entdeckten Forscher bei einer systematisch angelegten Suche weitere 17 Höhlen. In einigen von ihnen befanden sich Keramikreste sowie Kleinfunde wie ein gefülltes Ölkännchen, das in Palmfasern gewickelt gewesen ist, was die Theorie von der Besiedlung stützt.

»Was aber hat es mit den Funden aus Qumran auf sich?«, fragt Neumeier. In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sei eine »Verschlusssache« vermutet worden. »Heute würden wir von Verschwörungserzählungen sprechen«, schreibt Neumeier. Die damalige Aufregung habe sich aber längst beruhigt und wesentliche Funde seien in verschiedenen Museen zu besichtigen. Vor allem in Israel selbst. Darunter ist auch die umfassende Rolle des alttestamentlichen Prophetenbuches des Jesaja.

Pfarrer Neumeier möchte mit seinen Predigten den Fragen nach den Funden aus Qumran auf den Grund gehen und überlegen, welche Bedeutung die Funde für den christlichen Glauben heute haben können.

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