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Sommerlich-leicht und mit großer Spielfreude

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Das Gesamtensemble stand unter der Leitung von Dr. Holger Fröhlich. Der Musiker, Dirigent und Arrangeur war einst selbst Mitglied der Landesjugendjazzorchesters. © Ingeborg Schneider

Bad Vilbel . Mit einem sommerlich-leichten und zugleich mitreißendem Konzert unter dem Motto »From Swing to Latin« hat das Hessische Landesjugendjazzorchester »Kicks & Sticks« das Publikum der Bad Vilbeler Burgfestspiele begeistert. Unter der Leitung und Moderation von Dr. Holger Fröhlich, einst selbst Mitglied der jungen Elite-Formation, absolvierte man zunächst einen Swing-Bogen von der hauseigenen Erkennungsmelodie »Kicks & Sticks« über »The Great City« von Curtis Lewis, »Count Bubba« von Gordon Goodwin bis hin zu »Smack Dab In The Middle«, einen Song, der unter anderem durch Ray Charles und Ry Cooder zum Welthit wurde, sowie Glenn Millers unsterblichem »In The Mood«.

Von den ersten Takten an zogen die jungen Musiker im Alter zwischen 18 und 26 Jahren mit frischer Intonation, perfektem Können und großer Spielfreude die Zuhörer in ihren Bann, wippten die Füße quer durch die Reihen und man beklatschte jedes einzelne Solo. Fröhlichs lockere Moderation lieferte die notwendigen Infos zu den Songs. Das Sahnehäubchen auf dem Hörgenuss bildeten die »Kicks & Sticks Voices« als Vokalensemble des jungen Orchesters: Kayla Meyer, Caro Smykla, Merle Böwering, Stella Inderwiesen, Tilman Brand und Tobias Happ bildeten solo und im Satzgesang die perfekte Ergänzung zur Bigband, überzeugten mit ausdrucksstarken Stimmen, die von Swing- und Scat-Gesang bis hin zu A-cappella-Kostproben und im zweiten Teil sogar Heines verjazzter Ballade von der Loreley ein facettenreiches Repertoire zu bieten hatten.

Den Übergang ins Latin-Genre schuf man mit »Eleanor Rigby« von Paul McCartney samt opulentem Saxofonsolo, um dann mit Stevie Wonders »Don’t You Worry« fließend in den Salsa zu wechseln. Tänzerische Percussion von den Congas begleitete die partytaugliche »Milonga Del Angel«, wobei die Milonga als fröhliche Schwester des Tango ihr ganzes Temperament entfalten durfte. Mit Solosängerin Merle Övering und ihrer verträumten »Loreley« schob man einen abendlichen Ausflug an den Rhein ins Programm. Das Arrangement von Florian Ross faszinierte durch Naturgeräusche und die schwebende Stimme der Solistin. Im Kontrast dazu stand der akzentuierte Song »Stone Soul Picnic«, bekannt geworden durch »The 5th Dimension«: A cappella stellten die Voices hier ihre ganze Power und Lebensfreude unter Beweis, die Männerstimmen ersetzten mit perkussiven Einlagen zudem nahezu ein ganzes Orchester.

Den Abschluss der Latin-Sequenz bildete Gloria Estefans »Conga«-Hit, arrangiert von Dirigent Fröhlich, und erneut ein Garant für Partystimmung in den Publikumsreihen. Natürlich ließ man das Ensemble nicht ohne Zugaben von Bord, nachdem Fröhlich alle 20 Musiker sowie die Voices einzeln vorgestellt hatte; »Stompin’ At The Savoy« von Edgar Sampson verführte ebenso zum Tanzen wie der spielerische »Lover’s Quarrel« und bildete den umjubelten Ausklang des Konzertes. Inge Schneider

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