Über Dienstpläne und Speisekarten
Das Verfolgen eines Stückes bei den Burgfestspielen kann den Appetit eines Zuschauers anregen. Das Restaurantcafé der alten Mühle sorgt dafür, dass dieser in der Burg gestillt werden kann.
Bad Vilbel . Man muss nur die Nidda überqueren, um von der Wasserburg zum Restaurantcafé in der Alten Mühle zu gelangen. Diese kurze Strecke zwischen der Burgfestspielstätte und dem gastronomischen Anbieter der Veranstaltung bedeutet nicht, dass die Planung des Caterings leicht von der Hand geht. Die Inhaber des Restaurantcafés, Daniel Hertzog und Alfred Di Rienzo sowie ihr Team sind für die Verpflegung der Gäste in der Burg verantwortlich. Vom Einkauf über die Dienstpläne bis hin zur Menükarte steckt die Organisation der Gastronomie voller Herausforderungen, wie Di Rienzo sagt. Er und sein Kollege Robin Schön planen und setzen das Catering in der Burg um, während Hertzog sich um die Abläufe in der Alten Mühle kümmert.
Bereits beim Einkauf der Zutaten für die Speisen bei den Burgfestspielen muss Di Rienzo im Gegensatz zu den vergangen Jahren umdisponieren. »Wie alle anderen Menschen haben wir auch mit der Verteuerung der Lebensmittel zu kämpfen«, sagt der Österreicher. Die Kosten können aber nicht »vollständig an den Kunden weitergegeben werden«. Deshalb versuche Di Rienzo bei der Zusammenstellung der Speisen darauf zu achten, dass »nicht alle Komponenten einer Speise teuer sind, sondern durch günstigere Produkte ausgeglichen werden«, erklärt der Gastronom. »Wir können kein Gericht anbieten, das über 20 Euro kostet. Dies würde nicht zu den Festspielen und den Bedürfnissen der Gäste passen.«
Die Besucher und ihre Wünsche stehen bei der Zusammenstellung des Gastronomieangebots im Zentrum. Neben einem Standardangebot von Gebäck, Snacks und Tapas werden auch warme Speisen angeboten. »Die warmen Gerichte plane ich dann kurzfristig. Eine komplette Planung der Festspiele im Voraus würde keinen Sinn ergeben«, erklärt Di Rienzo. Es gäbe viele Aspekte, die die Zusammensetzung eines Menüs beeinflussen. »Es spielt beispielsweise eine große Rolle, welches Stück gespielt wird und wie viele Menschen erwartet werden«, sagt Di Rienzo. Zudem gebe es einen Faktor, der entscheidend ist: das Wetter. Di Rienzo: »Wenn die Sonne strahlt und das Thermometer 35 Grad Celsius anzeigt, können wir kein schweres Gericht anbieten. Da passt dann ein leichter Salat mit einem frischen Dressing besser als der klassische Braten.« Neben dem Menü zerbreche sich der Gastronom ebenfalls den Kopf über den Dienstplan, auch wenn dieser zum großen Teil von Di Rienzos rechte Hand Robin Schön übernommen werde. »Wir suchen händeringend nach geschultem Fachpersonal«, sagt Di Rienzo.
Damit die Besucher der Burg anständig versorgt werden können, versucht der Gastronom, die Lücken mit Aushilfen wie Schülern und Studenten zu füllen, die sich über den Sommer etwas dazuverdienen und Erfahrungen in der Gastronomiebranche sammeln möchten. Im Küchenbereich müsse auf Leiharbeiter gesetzt werden, da »die direkte Akquise kaum zu realisieren ist«. Anfangs müsse sich das Team erst noch finden. Doch Di Rienzo sagt, er habe in den vergangenen Jahren bemerkt, dass »wir über die Zeit zusammenwachsen, viel Spaß miteinander haben und die gemeinsame Arbeit genießen«. Das Team bestehe aus vielen Rückkehrern, die schon in den vergangenen Jahren den Service der Burgfestspiele betreut haben. Zu Rückkehrern möchte Di Rienzo auch die Besucher machen. Er sagt: »Wir versuchen, das Festspielprogramm abzurunden und dem Gast ein gutes Essen zu servieren.«