Vilbusse fahren bald bis 22 Uhr

Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember soll es beim Vilbus Veränderungen geben. Erste Neuigkeit: Die Busse fahren montags bis samstags länger, nämlich bis 22 Uhr. Dies teilte Bürgermeister Sebastian Wysocki, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Bad Vilbeler Stadtwerke ist, am Dienstag während einer Pressekonferenz bei den Stadtwerken mit. Und es gebe noch weitere Änderungen beim innerörtlichen ÖPNV.
Wir wollen die Fahrtzeiten ausweiten und damit dem Wunsch vieler Vilbus-Nutzer nachkommen«, kündigte Sebastian Wysocki an. Bis jetzt fahren die Vilbusse samstags bis 15.34 Uhr sowie montags bis freitags bis 20.38 Uhr. Ab dem Fahrplanwechsel des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) Anfang Dezember sollen sie dann montags bis samstags bis 22 Uhr verkehren. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke habe in seiner jüngsten Sitzung den Weg für diese Änderung frei gemacht. Die sei ein »deutlicher Komfortgewinn«, sagte Wysocki im Beisein von Stadtwerke-Geschäftführer Dr. Ralph Franke, dem kaufmännischen Leiter der Stadtwerke, Rüdiger Mielke, und Sandra Kunzmann, die für das Qualitätsmanagement beim innerstädtischen Busverkehr zuständig ist. Viele kämen später von der Arbeit oder kauften später ein, da auch die Lebensmittelläden bis 22 Uhr geöffnet seien. Das Bedürfnis, auch in den Abendstunden auf den Vilbus zurückgreifen zu können sei in der Bevölkerung sehr stark wahrnehmbar. Der Vilbus werde sich da mit dem neuen Fahrplan anpassen, betonte Wysocki.
Mit dem neuen Fahrplan wolle man auch »andere Problemstellen optimieren«. So solle es das Vilbus-Linienbündel Gronau-Massenheim (Linie 62) nicht mehr geben, da der Vilbus auf der Landesstraße 3008 oftmals im Stau stehe und verspätet nach Massenheim komme. Künftig werde deshalb die Linie 61 Niederberg mit der Linie 63 Massenheim verflochten, um die Pünktlichkeit zu verbessern.
Dabei gebe es auch eine neue Haltestelle in der Nähe des Berufsförderungswerkes in der Huizener Straße. Das sei eine langjährige Forderung des Seniorenbeirats, der man damit nachkommen wolle, sagte Wysocki. Das führe jedoch dazu, dass die bisherige Taktung der Linie 61 nicht mehr möglich sei und hier auf den Stundentakt umgestellt wird.
Mehrausgaben von 250 000 Euro jährlich
Die Gronauer Linie werde ein »Solitär«, ihre Führung in dem Stadtteil geändert. So gebe es vier neue Haltestellen: an der Breitwiesenhalle, in der Kirchstraße sowie zwei in der Straße Am Feldbach. Durch diese andere Schleife habe man ein »größeres Bediengebiet« in dem Stadtteil, der Bus sei in einem Radius von 300 Metern erreichbar.
Durch die Neuerungen haben die Stadtwerke als Betreiberin der Vilbusse höhere finanzielle Belastungen. Franke bezeichnete die Mehrausgaben auf 250 000 Euro pro Jahr.
Damit sei man bei Ausgaben von etwa einer Million Euro jährlich für den innerstädtischen ÖPNV. Franke betonte, die Stadt Bad Vilbel sei beim ÖPNV »hervorragend aufgestellt«. Eine solche Leistung sei durchaus keine Selbstverständlichkeit.
Neue Busse brauche man durch die Umstellungen nicht, betonte Rüdiger Milke. Es bleibe bei drei Bussen für die Linien 60 und 64 (Heilsberg-Dortelweil), jeweils einem Sprinter-Bus bei den Linien 61 und 63, einem Sprinter für Gronau sowie einem Zwölf-Meter-Bus und zusätzlich einem Gelenkbus als Schulverstärker. Man müsse aber mit mehr Verschleiß rechnen, und man brauche zusätzliche Busfahrer, was finanziell zu Buche schlage. Die Firma Müller in Benzheim, mit der man 2017 einen Zehn-Jahres-Vertrag abgeschlossen hatte, sei gerade dabei, neues Personal zu aquirieren. Wysocki und Milke verdeutlichten, dass es schwierig sei, einen innerstädtischen Fahrplan »zu stricken«, der möglichst harmonisch sei und die Anschlüsse sowohl an die S-Bahnen als auch an die Regionalbahn (Niddertalbahn) sowie andere Busse nach Frankfurt und Offenbach zu berücksichtigen. Zudem müssten das kulturelle Angebot, Freizeitangebote, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten berücksichtigt werden. Auf Hinweise von Kunden haben man da schon die ein oder andere Verbesserung erzielen können, sagte Sandra Kunzmann.
Da man an das RMV-System angeschlossen sei, richten sich auch die Preise nach diesem. Damit die Einzelfahrt innerhalb des Stadtgebiets überall dasselbe kostet, subventionieren dies die Stadtwerke.
»Wir hoffen, dass die späten Busse angenommen werden«, sagte Wysocki. In einigen Bussen gebe es ein Zählsystem, damit man ihre Ausnutzung nachvollziehen kann. Zudem seien bald alle Haltstellen barrierefrei - bis auf die am Heimatmuseum in Massenheim. Dort sei ein barrierefreier Ausbau nicht möglich.
Das neue Baugebiet am »Quellenpark«, wo es derzeit nur eine Haltestelle gebe, werde ab 2028, wenn die Straßen dort fertig ausgbaut seien, von einem Vilbus angefahren. Derzeit nutzen die Bewohner dort die Nähe zum Bahnhof sowie das dortige Carsharing-Angebot.
