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Von der Werkstudentin zur Leiterin

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Lena Schymek möchte im Alloheim gleich mehrere Themen vorantreiben. © Patrick Eickhoff

Vor nicht einmal einer Woche hat Lena Schymek offiziell die Leitung des Bad Vilbeler AGO-Seniorenzentrums übernommen. Die 26-Jährige ist 2021 ins Trainee-Programm im »Alloheim« eingestiegen.

A n ihren ersten Tag im AGO-Seniorenzentrum erinnert sich Lena Schymek noch ganz genau. Im Oktober 2020 fängt die junge Frau als Werkstudentin in Dortelweil an. »Es war die Hochzeit von Corona«, erinnert sie sich. »Kurz nachdem ich angefangen habe, hatten wir den ersten Ausbruch.« Doch das habe sie nicht abgeschreckt. »Das Team hat mich gleich gut aufgenommen. Wir haben diese Herausforderungen gemeinsam gemeistert.«

Liebe auf den zweiten Blick

Schymek lernt das Seniorenzentrum in Bad Vilbel kennen und lieben. Die Arbeit in der Verwaltung des Hauses macht ihr Spaß. Gefunkt hat es allerdings eher auf den zweiten Blick. »Nach dem Abitur habe ich mit dem Jura-Studium begonnen. Vom Gesundheitswesen wusste ich zu diesem Zeitpunkt gar nichts«, gibt sie zu. Doch das erste Praktikum macht ihr schnell deutlich. »Das ist nichts für mich.« Schymek beschäftigt sich mit dem Gesundheitswesen und merkt: »Es gibt so viele Bereiche, die in einem Pflegeheim zusammenspielen.«

Im September 2021 beginnt Lena Schymek ihr Trainee-Programm im Alloheim Seniorenzentrum »AGO Bad Vilbel«. Das Ziel? »Natürlich wollte ich irgendwann die Leitung übernehmen.« Mehr oder weniger mit Beginn des Programms wird sie auf die Rolle der Residenzleitung vorbereitet. »Johannes Fellner hat mich sehr gut eingearbeitet«, sagt sie. Zum 1. Juli hat die 26-Jährige, die morgen Geburtstag feiert, nun endgültig die Leitung übernommen. »Das freut mich natürlich ungemein.« Lena Schymek pendelt dafür jeden Tag aus Birstein im Vogelsberg in die Quellenstadt. Häufig mit dabei ist ihr Hund Nala, ein Labrador. »Sie ist schon sowas wie der Heim-Hund«, sagt sie und lacht. Schymek ist gerne mit ihr draußen in der Natur. Außerdem ist sie Teil einer Tanzgruppe und in der Freiwilligen Feuerwehr. »Das soll sich auch nicht ändern«, sagt sie.

Im Alloheim möchte sie verstärkt zwei Bereiche ansprechen: Ausbildung und Ehrenamt. Derzeit sind rund 120 Bewohner in der Einrichtung, 55 weitere leben im Betreuten Wohnen. Dazu kommen rund 105 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. »Der Markt ist sehr umkämpft«, sagt Schymek, die ihren Alltag als »den abwechslungsreichsten Bürojob, den man nur haben kann« bezeichnet. Es sei kein Tag wie der andere. »Ich habe zwar feste Abläufe, aber wenn mal Hilfe benötigt wird oder ich etwas Zeit habe, dann sitze ich auch bei den Bewohnern. Das ist für mich ganz klar.«

Ausbildung und Ehrenamt

Um jungen Leuten zu zeigen, was in der Welt der Pflege alles möglich ist, wolle man verstärkt an Schulen herantreten. »Wir präsentieren uns auf Messen, mit einem Image-Film wieder am Open-Air-Kino und bieten natürlich Praktika an«, berichtet die 26-Jährige.

Derzeit sind 24 Azubis in der Einrichtung aktiv. »Das ist eine schöne Zahl. Damit sind wir für die Zukunft gut aufgestellt.« Außerdem sollen in den sozialen Netzwerken weiter Kampagnen gefahren werden. »Das machen wir schon länger. So erreichen wir junge Leute und können spannende Einblicke geben.«

Wieder auferstehen soll das ehrenamtliche Engagement. »Wir machen die Pflicht, unser sozialer Dienst die Kür, bei dem das Ehrenamt hervorragend ergänzen kann«, sagt sie. »Leider ist das wegen Corona alles deutlich weniger geworden.« Dies sei auch verständlich, schließlich seien viele Menschen verängstigt und verunsichert gewesen. Gerade die Bewohner würden die Aktivitäten abseits des Alltags sehr schätzen und genießen. »Sie gehören einfach dazu. Ich würde mich freuen, wenn wir das wieder mehr zum Laufen bekommen.«

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