»zwischenTöne« bieten anspruchsvolles Programm

Bad Vilbel (cf). Der gemischte Chor »zwischenTöne« hat seit Anfang des Jahres einen neuen Chorleiter. Es ist Daniel Görlich. Er arbeitet als Studienrat am Goethe-Gymnasium Frankfurt und ist Doktorand im Fach Musikwissenschaften. Studiert hat der 33-Jährige Schulmusik mit dem Hauptfach Violine, Chor- und Orchesterleitung und Germanistik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und der Goethe-Universität in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main.
Es folgten ein dreijähriger Diplomstudiengang Dirigieren (Chor) und von 2016 bis 2019 ein Studium in Orchesterdirigieren (Bachelor of Music) sowie Meisterkurse für Gesang und Dirigieren und Teilnahmen an Wettbewerben wie dem 6. Deutscher Hochschulwettbewerb in Stuttgart.
Die Chorleitung der zwischenTöne hat er von Herbert Helfrich übernommen, der das Amt von 1978 bis 2022 innehatte. Vor 45 Jahren hatte Helfrich die Chorleitung der damaligen Folkloregruppe Nieder-Eschbach übernommen. Aus der 25-köpfigen Singgruppe wurde 1979 der gemischte Chor »zwischenTöne«, der seit 1986 seinen Sitz in Bad Vilbel hat.
INFO: Samstag und Sonntag
Die Konzerte finden statt am Samstag, 24. Juni, um 19 Uhr und Sonntag, 25. Juni um 17 Uhr in der Kirche St. Nikolaus, Quellenstraße 20. Karten sind im Kartenbüro erhältlich. Verstärkt wird der Chor »zwischenTöne« von Sopranistin Katharina Blattmann, Alt Sophie Wenzel, Tenor Jonas Boy und Bass Andreas Drescher. Es spielen das Südhessische Kammerorchester und Organist Thomas Wilhelm. Auf dem Programm stehen Antonín Dvorák, Messe in D, opus 86 für Chor, Solisten und Orchester und die Sonate A-Dur für Orgel, 1. Satz von Alexandre Guilmant. cf
Szenisch präsentiert
Der Chorname steht für die Auswahl der Musikstücke als auch für deren Präsentation. Das galt besonders für die themenorientierten und szenisch präsentierten Konzerte, die zum Markenzeichen des Chores wurden und gemeinsam mit Regisseuren und -innen vorbereitet wurden. Darüber hinaus arbeitete man bei diesen Stücken mit Schauspielern und Musikern zusammen. Dazu gehörten 1986 das Konzert »Schall.Mauer. Darüber hinaus.« im Mozartsaal der Frankfurter Oper oder »H2O - zwischenTöne nah am Wasser«, womit auf den Herkunftsort, die Quellenstadt Bad Vilbel, verwiesen wurde, wie sich Herbert Helfrich erinnert.
Weitere Projekte waren das kulinarische Konzert »Von Venedig nach Paris - auf den Spuren Rossinis« mit Michael Quast, bei denen dieser als Moderator, Sänger und Regisseur brillierte. »Besonders in Erinnerung bleiben 21 Auftritte bei Willy Pramls Faust-Inszenierung in der Paulskirche aus Anlass der Frankfurter 1200-Jahr-Feier 1994. Im gleichen Jahr wirkten wir bei Michael Sells Uraufführung von »Deutsch-Französische-Freundschaft« in Donaueschingen mit.« 1994 errangen die Frauen der »zwischenTöne« beim Deutschen Chorwettbewerb in Fulda in ihrer Kategorie den 1. Preis. Mozarts Requiem führte der Chor 2001 zusammen mit Solisten und dem Offenbacher Kammerorchester unter Leitung von Professor Hubert Buchberger in der Kathedrale der Bad Vilbeler Partnerstadt auf, um nur einige Projekte aus der Ära von Herbert Helfrich zu nennen. Herbert Helfrich singt als Bass in »seinem Chor« weiter mit und hat den Kontakt zu seinem Nachfolger vermittelt. »Wir sind froh, dass Daniel Görlich den Chor mit eigenen Ideen weiterführt«, sagt Helfrich. Für den Neustart mit ihrem künstlerischen Leiter Daniel Görlich haben sich die 55 Vereinsmitglieder, von denen 40 aktive Sängerinnen und Sänger sind, mit Antonín Dvoráks »Messe in D-Dur« ein anspruchsvolles Stück für Chor, Solisten und Orchester ausgesucht.
»Es ist ein ungewöhnliches Stück vom Höreindruck her«, sagt Daniel Görlich. Um die Stücke zu erarbeiten und mit dem nötigen Feinschliff zu versehen, traf sich der Chor regelmäßig dienstags und auch samstags zu Proben im Gemeindesaal der katholischen Kirche St. Marien in Dortelweil. »Ursprünglich wollten wir das Werk bereits 2020 aufführen, aber während der Corona-Pandemie ab März 2020 war unser Chorleben nahezu zum Erliegen gekommen. Nach zwei kleineren Projekten 2022 starten wir nun einen zweiten Anlauf«, erläutert Vorstandsmitglied Dr. Barbara Kamp. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des bundesweiten Programms »Neustart Amateurmusik«.

