Baugebiet verkleinert

Schotten (sw). Für das Baugebiet »Zum Eisenacker« in Rainrod wird erneut ein Bebauungsplan aufgestellt. Das beschlossen die Stadtverordneten mehrheitlich während ihrer jüngsten Sitzung. Das neue Plangebiet umfasst nur noch 14 statt der im Herbst 2021 ins Auge gefassten 32 Bauplätze.
Bereits im Februar 2021 war die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen worden. Das neue Baugebiet sollte auf einer Fläche von 1,4 Hektar 16 neue Baugrundstücke ermöglichen. Damals lagen bereits für alle 16 geplanten Grundstücke Reservierungen vor. Wegen der großen Nachfrage nach Baugrund beschlossen die Stadtverordneten sieben Monate später die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes mit einer Verdoppelung der Fläche und insgesamt 32 Bauplätzen.
Inzwischen liegt allerdings das notwendige artenschutzrechtliche Gutachten für das Planungsgebiet vor. Wie die städtische Bauabteilung in ihrer Vorlage für die Sitzung mitteilte, handelt es sich bei der Erweiterungsfläche teilweise um eine Flachland-Mähwiese mit Blumenreichtum und mageren Standortbedingungen sowie eine Pferdekoppel, die den Goldhaferwiesen zugerechnet werden könne.
Ausgleichsfläche wäre erforderlich
Zudem stehen dort mehrere alte Obstbäume mit zahlreichen Baumhöhlen und eine alte, das Landschaftsbild prägende Baumgruppe mit einer Stil-Eiche und zwei Eschen.
Als Voraussetzung für eine Bebauung müsse daher eine entsprechend große Ausgleichsfläche geschaffen werden. Zudem gebe es artenschutzrechtliche Schwierigkeiten, die Fledermäuse, Zauneidechsen und Vögel beträfen. Darüber hinaus müsse ein grundsätzlicher Bedarf an Wohnbauflächen nachgewiesen werden.
Auf Empfehlung des beauftragten Planungsbüros nahm die Verwaltung die angedachte Verdoppelung des ursprünglichen Baugebietes »Zum Eisenacker« wieder zurück. Außerdem fallen zwei weitere Bauplätze weg, weil ein Regenrückhaltebecken gebaut werden muss. Damit soll Niederschlagswasser zurückgehalten und anschließend gedrosselt in den Weißbach eingeleitet werden. Die städtische Bauabteilung wies darauf hin, dass bei entsprechendem Bedarf eine Erweiterung des jetzt neu gefassten Baugebiets im Zuge der Entwurfs- und Erschließungsplanung möglich sei.
Keinen Erfolg hatten die Grünen mit ihrem Antrag, einen Seniorenbeirat einzurichten. Vorsitzende Kirsten Füllner-Harrington wies in dem Antrag darauf hin, dass der Anteil älterer Menschen weiter zunehme. Senioren würden ein wichtiger und immer größer werdender Bestandteil des Gemeinwesens. Ihnen müssten daher Möglichkeiten der aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen und politischen Leben eröffnet werden.
Die Grünen führten zudem die Empfehlungen der Landesseniorenvertretung Hessen an. Darin heißt es: »Seniorenvertretungen haben das Ziel, die besonderen Interessen der älteren Menschen gegenüber Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie im kulturellen und sozialen Bereich in der Kommune einzubringen.« Als beratendes Gremium hätten Seniorenvertretungen die Aufgabe, bei der Stärkung der Rechte älterer Menschen auf Selbstbestimmung und ihre Integration in die Gesellschaft sowie der Verbesserung der Lebensqualität im Alter mitzuwirken. »Es gibt in Schotten Personen, die sich in einem Seniorenbeirat einbringen wollen«, sagte Füllner-Harrington.
Grüne ziehen Antrag zurück
Bürgermeisterin Susanne Schaab (SPD) verwies auf zahlreiche Einrichtungen in der Großgemeinde, in denen sich ältere Menschen bereits engagierten. Als Beispiel führte sie den Magistrat auf, aber auch die Stadtverordnetenversammlung sowie die Kirchengemeinden oder Vereine. »Die Interessen von Senioren werden seit Jahren automatisch berücksichtigt und vertreten. Die Frage ist, ob wir ein eigenes Gremium für die älteren Menschen brauchen«, sagte Schaab. Der Meinung schloss sich Tobias Heusohn für die CDU an. SPD-Fraktionsvorsitzender Ewald Appel argumentierte, es werde schwer werden, genügend Personen zu finden, die Aufgaben in einem Seniorenbeirat übernehmen würden. Die Grünen zogen daraufhin ihren Antrag zurück.
Ein weiterer Antrag der Grünen, die Stadt Schotten solle sich an der kommunalen Solarkampagne mit Unterstützung der Landesenergie-Agentur Hessen beteiligen, wurde nach kurzer Diskussion in den zuständigen Fachausschuss überwiesen. Ziel der Solarkampagne ist es, Möglichkeiten der privaten Nutzung von Solar-Energie zu eruieren.