Begeisterung für Flugsport wecken: Jugendliche gehen in die Luft

»Mittendrin am Hangar«: Den Traum vom Fliegen erfüllen und die Welt von oben sehen: Für einige junge Menschen ist das wahr geworden - dank des Angebots, das der Aero-Club Schotten und FaJuSo ermöglichten.
Götzen (sw). Zu einem unterhaltsamen Nachmittag haben der Aero-Club Schotten und das Team der Familienbezogenen Jugendarbeit im Sozialraum (FaJuSo) mit Unterstützung des Mehrgenerationenhauses (MGH) auf das Segel- und Motorfluggelände oberhalb von Götzen eingeladen.
Das Angebot, einmal kostenlos mit einem der leichten Flugzeuge in die Lüfte steigen und die Welt von oben sehen zu können, wurde reichlich in Anspruch genommen, insbesondere von jungen Fluggästen. Erfahrene Piloten steuerten in den wenig Platz bietenden Cockpits die Fluggeräte.
»Die Veranstaltung gehört zu unserem Konzept, mehr jüngere Menschen für den Flugsport zu begeistern«, betonte Andy Gruber, der Vorsitzende des Aero-Clubs. »Wir hatten vor einigen Jahren eine Durststrecke zu überwinden und auch einen Mitliederschwund zu verzeichnen«, informierte Gruber.
Inzwischen habe sich die Zahl der Mitglieder wieder auf 30 vergrößert. »Wir möchten uns für alle Interessierten öffnen und besonders für Jugendliche interessanter werden«, betont der Vorsitzende.
Mehr Präsenz in der Öffentlichkeit
Dazu gehört auch mehr Präsenz in der Öffentlichkeit. Gruber verweist dabei auf das von der »Classic Speed Crew« aus Götzen veranstaltete Oldtimertreffen im späten Frühjahr, für das der Aero Club das Fluggelände und die Infrastruktur zur Verfügung stellt.
Neben einer Kooperation mit der Segelfluggemeinschaft Hoherodskopf sucht der Aero-Club auch die Nähe zur Modellfluggruppe Schotten, die bei Rudingshain ein kleines Fluggelände unterhält und auch die Sporthalle der Vogelsbergschule nutzt.
»Wir wollen zeigen, dass das Segelfliegen kein elitärer Sport ist«, betont der Aero-Vorsitzende. »Wir bieten für Jugendliche Sonderkonditionen an und fördern auch über Patenschaften.
In diesem Zusammenhang freuen wir uns über Spenden.« Möglich sei es zudem, den Mitgliedsbeitrag durch geleistete Arbeitsstunden zu senken.
Eine Verbindung der Gemeinnützigen Sozialgenossenschaft FaJuSo zum Modellflugsport besteht schon seit vielen Jahren. »Kümmerer« ist Andreas Maurer. »Für uns hat sich gezeigt, dass Kinder viel Interesse und auch Talent für das Fliegen haben. Das wollen wir fördern.«
Modellfliegen soll Interesse wecken
Dafür biete sich zunächst das Modellfliegen an. »Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Modellfliegen und einem richtigen Flug in einem Motor- oder Segelflugzeug«, betont Maurer.
»Modellfliegen, besonders im jugendlichen Alter, hat viel mit spielerischem Tun gemeinsam. Wenn man im Flugzeug sitzt, ist das etwas Ernstes. Denn hier kann das Leben davon abhängen, wenn man einen Fehler macht.«
Disziplin und das geregelte Miteinander seien beim Fliegen unabdingbar«, so Maurer weiter, der sein Herz für die Fliegerei mit Modellen schon in jungen Jahren entdeckt hat. Die für das Fliegen wichtigen Eigenschaften könnten Jugendliche schon beim Umgang mit Modellen lernen. Übungsstunden bietet FaJuSo mittwochs und freitags in der Sporthalle an.
»Durch die Kooperation mit dem Aero-Club haben sie dann die Möglichkeit, in das richtige Fliegen einmal hineinzuschnuppern und einmal auszuprobieren, wie sich das Abheben vom Boden anfühlt«, sagt Maurer.
Aero-Vorsitzender Gruber freut sich über die Zusammenarbeit. »Die Fliegerei ist mit einer Hemmschwelle verbunden, was die vermeintlichen Kosten und auch die Gefahr von Unfällen betrifft. Diese Bedenken wollen wir nehmen. Die Fliegerei ist nicht gefährlicher als der Straßenverkehr.«
Loopings und Rollen begeistern
Moritz Mettenheimer und Volker Köhler, die beiden Aero-Piloten, hatten an dem Nachmittag viel zu tun. Sie freuten sich, bei den kurzen Rundflügen ihren mitfliegenden Gästen die schöne Vogelsberger Landschaft mit Blick auf den Hoherodskopf und den Nidda-Stausee aus luftiger Perspektive zu zeigen.
Mettenheimer hatte für einen seiner jungen Begleiter auch ein paar sportliche Einlagen im Angebot. »Wir haben einen Looping und ein paar Rollen gemacht. Er war total begeistert«, meinte der Pilot im Blick auf den Mitfliegersitz, wo ein zustimmenden Kopfnicken nach der Landung zu erkennen war.
Zum Spaß- und Unterhaltungsangebot gehörten auch Kinderschminken und die immer beliebte Hüpfburg; für leckeres Essen und Trinken war auch gesorgt. So ließ es sich an den Tischen und Bänken gut aushalten.