Benefizkonzert mit Paul Batchelor für die Musik- und Kunstschule

Harmonisch, feinfühlig, kritisch: So sind die Lieder, die Singer-Songwriter Paul Batchelor seinem Publikum nahebringt. Diesmal gestaltete er ein Benefizkonzert für die Musik- und Kunstschule in Büdingen.
Ein Lied über die Musik, wie sie sein kann, wofür sie gut sein kann, hatte der Singer-Songwriter Paul Batchelor ebenfalls mit in den Pferdestall des Kulturzentrums Oberhof gebracht, wo er am Samstagabend in angenehmer Atmosphäre vor einem aufmerksamen Publikum sein Benefizkonzert zugunsten der Musik- und Kunstschule Büdingen (MuKs) gab.
Musik und Kunst flossen demgemäß auch immer mal wieder in die Texte ein, zu denen der gebürtige Engländer, der seit über 40 Jahren in Deutschland lebt und arbeitet, sich harmonisch auf der Gitarre begleitete. Im zweiten Set sogar auf einem besonders schmalen Instrument, das er verschmitzt seine »Reisegitarre« nannte.
MuKs-Leiter Benedikt Bach dankte dem Musiker herzlich für sein Engagement für die Schule: »Eine großartige Idee, die wir dankbar angenommen haben. Wir freuen uns sehr darüber und seine harmonische Musik mit den feinfühligen und zuweilen kritischen Texten hat uns gut gefallen.«
Aus dem Tief der Monotonie holen
Der Song über die Musik, wie sie sein kann, wofür sie gut sein kann, beginnt mit einem grauen Tag am Meer, »gefühlt November, Café geschlossen, der letzte Bus abgefahren, all that remains are the rains, alles was bleibt ist der Regen«.
Doch dabei kommen unweigerlich Gedanken an einen Regenbogen, an Sonnentage am Strand - genau das vermag auch die Musik, die Seele, die Gedanken aus einem Tief oder der Monotonie heraus zu holen und wieder Freude und Energie zu bringen.
Batchelor wohnt nach vielen Jahren in Offenbach seit drei Jahren im Büdinger Stadtteil Diebach am Haag und genießt nach dem Leben in der großen Stadt die Naturnähe.
Er hat in den vergangenen vier Jahrzehnten als Illustrator, Reinzeichner, Cartoonist, Sprachlehrer, Werbetexter, Übersetzer und Dolmetscher freiberuflich gearbeitet, um seine Leidenschaft für die Musik zu finanzieren.
Diesen »Spagat eines Künstlers« beschreibt er als früherer Küstenbewohner seines Heimatlandes in einem Song über Seemöwen, die in unterschiedlichen Welten unterwegs sind, in der Luft, im Wasser und an Land.
»Künstler sind auch in verschiedenen Welten unterwegs, besonders wenn sie zum Brotverdienen was anderes machen müssen, denn viele können nicht von ihrer Kunst leben. Wer sich auf beides einlässt, lebt auch in diesem Spagat«, beschreibt er in seiner Ansage, denn zwischen den Songs tritt er in einen kurzweiligen Dialog mit dem Publikum.
Entscheidende Minuten und Meter
So ist auch der Tenor einer seiner Songs »Es wagen, zu sich selbst, zu seinem Grund zu kommen, auch wenn es nicht immer einfach ist«.
So singt er: »Everybody is selling you a philosophy, but love yourself, and you will feel, everything will be alright. Take care, be aware, it will be your way, and not their way. - Jeder verkauft dir irgendeine Philosophie, aber hör‹ auf dich selbst und du wirst fühlen, alles wird in Ordnung sein. Pass auf, sei dir klar: Es ist dein Weg und nicht ihr Weg«.
Interessanterweise hatte er auch ein Lied über unentdeckte Talente mitgebracht: »To the one that got away«: das liege in häufigen Fällen nur daran, nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein, es komme manchmal nur auf Minuten und Meter an, nicht auf denjenigen getroffen zu sein, der die Begabung gefördert hätte.
Auch ein Erlebnis in einer Kneipe hat ihn zu einem Song angeregt, über eine junge Sängerin, ihre wunderbare Stimme und ihre harmonische Musik. »Her music touches my soul - ihre Musik berührt meine Seele«. »She is young, has got time, she’ll carry on when I’m gone« - Sie ist jung, sie hat Zeit, sie wird weitermachen, wenn ich längst nicht mehr da bin«.