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Berufsschule Nidda nach Reizgas-Austritt evakuiert

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NIDDA - (wa). Reizgas, das vermutlich im Erdgeschoss der Berufsschule in Nidda versprüht wurde, hat zu einem Großeinsatz der Wetterauer Rettungskräfte geführt. Rund 40 Schüler klagten über Beschwerden. Vier wurden vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Gegen 11 Uhr erfolgte der Alarm, mit dem der Großeinsatz ausgelöst wurde. Die Feuerwehren aus Nidda, Geiß-Nidda/Bad Salzhausen, Michelnau und Ober-Schmitten sowie der Gefahrenschutzzug aus Ortenberg, die in der Region stationierten Rettungsdienste von DRK, Malteser, Johanniter und Arbeiter-Samariter-Bund sowie etliche Polizeistreifen eilten an die Berufsschule.

Das Gebäude wurde komplett geräumt, der Großteil der Schüler wartete eher entspannt im Schatten einiger Bäume, während die Feuerwehr das Gelände rund um die Berufsschule und sämtliche Zugangsstraßen absperrte.

40 Jugendliche klagten über Atemwegsreizungen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden und wurden von den Rettungsdiensten ambulant behandelt. Vier Jugendliche wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Insgesamt waren acht Rettungs- und zwei Krankentransportwagen zur Berufsschule gerufen worden.

ABC-Messwagen

Aus Friedberg rückte der ABC-Messwagen an, da zu Beginn auch von einem Unfall im Chemieraum der Schule die Rede war. Atemschutzgeräteträger der Niddaer Feuerwehr durchsuchten das Gebäude. Welches Reizgas versprüht worden war, konnte nicht verifiziert werden. Die Feuerwehr durchlüftete das Gebäude, der Unterrichte endete aber vorzeitig.

Die Einsatzleitung oblag dem stellvertretenden Stadtbrandinspektor Michael Riesbeck. Ebenfalls angerückt waren der stellvertretende Kreisbrandinspektor Michael Kinnel, der Leitende Notarzt Dr. Razvan Alexandrescu, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst des Wetteraukreises, Jürgen Nickel, sowie als Notfallhelfer Pfarrer Wilfried Höll. Riesbeck freute sich über den glimpflichen Ausgang, aber auch über die reibungslose Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte und lobte das disziplinierte Verhalten der Jugendlichen.

Bei dem ausgelösten MANV-25-Alarm, der signalisiert, dass die Zahl der Verletzten hoch ist, wurden nicht nur die Wetterauer Einsatzkräfte gerufen, sondern auch die der umliegenden Kreise. So waren gestern auch Rettungsdienste aus dem Vogelsberg- und dem Main-Kinzig-Kreis sowie aus dem Gießener Raum und Frankfurt in Bereitschaft versetzt worden, brauchten jedoch nicht anzurücken. Nach eineinhalb Stunden endete der Großeinsatz.

Wo und von wem Reizgas versprüht wurde, ist aber noch unklar. Die Polizei in Nidda ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und bittet um Hinweise (Telefon 06043/984707). Durch den Einsatz sind erhebliche Kosten entstanden, die sich auf mehrere tausend Euro belaufen dürften.

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