Brut- und Setzzeit: Leinenpflicht in vielen Kommunen
Lindheim (jub). Wenn es auch gerade nicht danach aussieht: Der Frühling steht in den Startlöchern. Wiesen und Wald werden dann zur Kinderstube. Von Spaziergängern und Sportlern, die das milde Wetter vor die Tür lockt, erfordert das Rücksichtnahme. Nicht immer ist die per se gegeben. » Jedes Jahr der gleiche Ärger«, sagt der Lindheimer Wilhelm Fritzges.
»In den Auen brüten schon die Gänse und die Schwäne und dazwischen spazieren Hundehalter mit ihren freilaufenden Vierbeinern.« Schlimmstenfalls stellen die dem Federvieh nach und gefährden auf diese Weise den Bruterfolg, weil die Eier im Nest auskühlen können, wenn die Elterntiere flüchten.
Deshalb gilt in vielen Kommunen jetzt eine Anleinpflicht für Hunde. Die Gemeinde Altenstadt und auch die Nachbarkommunen Limeshain und Glauburg haben jeweils eine »Satzung über den Leinenzwang für Hunde während der Brut- und Setzzeit«, so der genaue Wortlaut, verabschiedet. Die Stadt Büdingen hat die Leinenpflicht in ihrer Gefahrenabwehrverordnung verankert.
Wenige Ausnahmen
Ab dem 1. März eines jeden Jahres sind Hunde laut Satzung an einer maximal zehn Meter langen Leine zu führen - so lange, wie die Vögel über ihren Eiern brüten und ihre Küken sowie die Wildtiere ihre Jungen aufziehen. In der Satzung wurde der 15. Juli für das Ende der Brut- und Setzzeit festgelegt. Ausgenommen von der Leinenpflicht sind Dienst- und Rettungshunde, Jagd- und Herdengebrauchshunde. Damit die Hunde ihren Bewegungsdrang ausleben können, gibt es manchenorts Freilaufflächen.
Gerade habe er mit den Ordnungsämtern in den Rathäusern telefoniert und wieder auf den Missstand hingewiesen, sagt der altgediente Naturschützer Fritzges, weithin bekannt als »Storchenvater«. Überall treffe man auf Hunde, die durch Wiesen und über Felder streichen. »Ich bin quasi der Einzige, der darauf noch achtet«, bedauert Fritzges.
Kiebitze sind schon da
Wegen des Hochwassers sei in den Auen zum Glück noch nicht so viel los. »Aber die Kiebitze sind schon da und auch der Brachvogel wird bald kommen«, berichtet er. Zudem habe er Kraniche beobachten können.