Büdingen: Drei junge Leute starten Ausbildung beim DRK Rettungsdienst

Flexibilität ist hier gefragt: Die Arbeit im Rettungsdienst verläuft nicht nach der Stechuhr. Drei junge Leute sind sich der Besonderheiten bewusst und starten ihre Ausbildung beim DRK in Büdingen.
Büdingen (red). »Im Rettungsdienst mache ich keinen Nine-to-Five-Job im Büro, sondern ziehe bei Dienstbeginn auf der Rettungswache meine Einsatzkleidung an und weiß nicht, was der Tag bringt. Man muss sich auf immer andere Kollegen und neue Situationen einstellen, kein Dienst ist wie der andere. Das ist schon ein Adrenalin-Kick.«
Das sagt Pia Sophie Fischer, die gemeinsam mit Jan Benjamin Heuer und Lasse Schröder vor einigen Tagen die Ausbildung zur Notfallsanitäterin beziehungsweise zum Notfallsanitäter beim DRK-Kreisverband Büdingen begonnen hat.
Die drei sind keine Rettungsdienstneulinge, sondern verfügen bereits über einige Erfahrung.
Traumjob nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr
Für Pia Sophie Fischer ist dieser Beruf schon immer ihr Traumjob gewesen, wie sie berichtet. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) war die 20-Jährige zwei Jahre auf der Rettungswache des Malteser Hilfsdienstes in Altenstadt tätig.
»Die beste Freundin meiner Mutter arbeitet dort im Rettungsdienst, und ich habe immer gesagt: ›Ich will genau das machen, was du machst‹«, schildert sie. Nach ihrem Realschulabschluss war Fischer noch zu jung, um mit der Ausbildung zu beginnen, also habe sie gejobbt, um die Zeit bis zum FSJ zu überbrücken.
Auch Lasse Schröder aus Eichelsachsen hat ein FSJ absolviert - und zwar beim DRK Mittelhessen. Nach seinem qualifizierten Realschulabschluss in Schotten wollte er zunächst in Laubach sein Abitur machen.
»Aber ich habe gemerkt, dass das nichts für mich ist. Meine Mutter arbeitet als Heilpraktikerin, und sie hat mir zu einem FSJ im Rettungsdienst geraten. Probier’s aus. Was schadet es denn, habe sie gesagt.«
Frühes Engagement bei der Feuerwehr
Lasse Schröder folgte dem Rat und will nun den eingeschlagenen Weg weitergehen. Der Grund: Die Arbeit im Rettungsdienst gefällt ihm. Bereits seit zehn Jahren engagiert sich der 19-Jährige in der Jugendfeuerwehr und in der Freiwilligen Feuerwehr, »genau wie mein Vater und mein Großvater«, wie er berichtet.
»Blaulichtvorbelastet also«, nickt Jan Benjamin Heuer wissend. Auch er ist von Kindesbeinen an in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. »Meine ganze Familie ist im medizinischen Bereich verwurzelt. Mein Vater ist von Beruf Intensivpfleger, meine Mutter war das auch, ist aber mittlerweile in der Altenpflege tätig.«
Er weiß, was als Notfallsanitäter auf ihn zukommt: Der gebürtige Limeshainer hat nach dem Abitur in Großkrotzenburg eine Ausbildung zum Rettungssanitäter in Gelnhausen gemacht. »Bis Oktober 2019 bin ich dort auf der Rettungswache gefahren und habe anschließend in Köln Rettungsingenieurwesen studiert.«
Ortskenntnisse sind sehr wichtig
In diesem Jahr ist der 23-Jährige in die Region zurückgekommen, um in Büdingen die Ausbildung zum Notfallsanitäter zu beginnen.
Für das Rote Kreuz in Büdingen hat er sich entschieden, weil er die Gegend kennt: »Ortkenntnisse sind wichtig, wenn man im Rettungsdienst arbeitet. Wenn wir zu einem Notfall in Wolf oder Michelau gerufen werden, weiß ich, wie ich dort am schnellsten hinkomme, in Frankfurt oder einer anderen großen Stadt wäre das erstmal anders.«
Betreut werden die angehenden Notfallsanitäter während ihrer dreijährigen Ausbildung vom Ausbildungsteam mit Dominik Soukup, Selina Meinhardt und Benjamin Vinson. Sie leiten während der Praxisphasen an und beantworten die Fragen der wissenshungrigen Auszubildenden.