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Büdinger Initiative LeseWerkStadt will Kinder zu mehr Lesen animieren

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Auch Teilnehmerinnen des Sprachcafés mit ihrer Leiterin Susanne Peter geben Anregungen zur Gestaltung der Leserunden. © pv

Die Initiative LeseWerkStadt will Kinder und Jugendliche stärker für Bücher interessieren. Dafür werden auch noch weitere Vorlesepatinnen und Lesepaten gesucht

Büdingen (red). Lesen ist die Grundvoraussetzung für jegliches Lernen: Diese Grundüberzeugung eint die ehrenamtlichen Vorlesepatinnen und Vorlesepaten, die Stadtbücherei und die Teilnehmerinnen des Sprachcafés des Familienzentrums »Planet Zukunft« in Büdingen. Sie haben sich deshalb zu einer neuen Initiative zusammengefunden.

»Die aktuellen Studien weisen nämlich auf erhebliche Mängel beim Lesen und Schreiben von Kindern und Jugendlichen hin. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstreichen übereinstimmend, wie wichtig das Vorlesen und Lesen in Familien, Kindergärten und Grundschulen ist«, heißt es in einer Pressemitteilung dazu. »Diese neuen Studien waren - außer der bereits oben beschriebenen Grundüberzeugung - auch der Anlass, die Initiative LeseWerkStadt zu gründen.«

Die Senioren-Initiative »Aktiv im Alter« kümmert sich in diesem Rahmen um die ehrenamtlichen Vorlesepatinnen und Lesepaten.

Die Stadtbücherei unterstützt das Projekt mit dem Fachwissen ihrer Mitarbeiterinnen und mit dem nötigen Lesematerial, und das Sprachcafé im »Planet Zukunft« fördert künftig besonders das Vorlesen in Migrantenfamilien.

Positiv für Fantasie und Wortschatz

Im Rahmen der »LeseWerkStadt« geht es darum, Kinder schon früh für das Vorlesen und Lesen zu interessieren. Mit Vorschulkindern Bilderbücher zu betrachten und darüber zu sprechen, regt die Fantasie an und formt den Wortschatz.

Damit sind auch schon die wesentlichen Aufgaben der Vorlesepatinnen und Vorlesepaten, die alle ehrenamtlich in den Kindergärten und Grundschulen tätig sind, beschrieben.

Das Projekt »LeseWerkStadt« konzentriert sich bei der Leseförderung auch auf Kinder, Jugendliche und deren Familien, deren Muttersprache nicht die deutsche Sprache ist. Deshalb wird der Versuch unternommen, Bilderbücher und kurze Geschichten mehrsprachig zu lesen.

Auch mit Lesepaten aus den ursprünglichen Heimatländern. Diese Aktion wird von Land Hessen durch das Programm »Gemeinwesenarbeit mit 500 Euro gefördert.

Der gemeinsame Start hat kürzlich mit einer Veranstaltung in der Stadtbücherei begonnen, zu der 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen, darunter neun Teilnehmerinnen, die bereits vor der Pandemie als Vorlesepaten in den Kindergärten und Grundschulen aktiv waren.

Auch Teilnehmerinnen des Sprachcafés mit ihrer Leiterin Susanne Peter waren vertreten und gaben Anregungen zur Gestaltung der Leserunden.

Den ersten Informationsteil der Veranstaltung gestaltete die stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei Tanja Juraschek, beginnend mit einer Führung durch die Einrichtung und der Erläuterung des Gliederungssystems.

Diese Kenntnisse sind insofern wichtig, dass man unter den über 35 000 Büchern und elektronischen Medien in der Stadtbücherei die passenden findet.

Mithilfe von Bildern erzählen

Anschließend erläuterte Juraschek, die selbst erfolgreich Medienprojekte mit Kindern und Jugendlichen durchführt, wie man mithilfe von Programmangeboten aus dem Internet (zum Beispiel Onilo) das Vorlesen und Erzählen in kleinen Gruppen unterstützen kann.

Zu den bewährten Vorlese- und Erzählunterstützungen zählt unter anderem das Erzähl-Bilder-Theater (Kamishbai): ein Kasten aus hellem Holz mit zwei Flügeltüren, die beim langsamen Öffnen ein kleines Theater entstehen lassen.

Auf der schwarz gerahmten Bühne erscheinen aufregende Bilder und Geschichten von großen Abenteuern und Ereignissen, die Kinder zum Interpretieren und Fabulieren anregen. Bei einer größeren Anzahl von Kindern ist das Bilderbuch-Kino ein bewährtes Hilfsmittel.

Hier werden bekannte Kinderbücher mittels Dias auf eine größere weiße Fläche projiziert, damit alle Kinder die Bilder gut sehen können und mitinterpretieren können. Die Bilderbuchangebote: »Der Froschkönig«, »Der Grüffelo«, »Der Maulwurf Grabowski«, »Na warte, sagte Schwarte« und vieles mehr.

Der zweite Teil der Veranstaltung diente dem Erfahrungsaustausch. Die Beteiligten haben vor, weitere ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorleser anzuwerben und auf ihre Aufgabe vorzubereiten.

Dabei gilt es die noch verborgenen Vorlesetalente zu entdecken und das Lampenfieber zu überwinden, Mut zu machen und den ersten Schritt als Vorlesepaten oder Lesementorinnen zu wagen. Entsprechende Hospitationen werden angeboten.

Kontakt: Senioren-Initiative »Aktiv im Alter«, Dieter Egner, erreichbar per Telefon unter 0 60 42/42 42 oder E-Mail an dieter-egner@t-online.de

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