»Büdinger Schlachthaus fehlt«

Eckartshausen (red). Eine Gruppe der Wetterauer Grünen radelte jetzt von Ortenberg nach Eckhartshausen und besuchten dort die hessische Staatsdomäne Gut Marienborn. Ihr Landtagskandidat Marcus Stadler war mit von der Partie. Nach einer Tour auf dem Vulkanradweg bis Lindheim und über Hainchen und Himbach erreichte die Gruppe nach 75 Minuten ihr Ziel.
Biolandwirt Christoph Förster, Pächter des Guts Marienborn, gab den Grünen Einblicke in die Arbeit und schilderte aktuelle Herausforderungen.
Biologische Landwirtschaft
Die Grünen erhielten grundsätzliche Informationen zum Hofgut und zur Geschichte der Familie Förster in der biologischen Landwirtschaft. Zudem stand eine Besichtigung des Geländes auf dem Programm. Neben Getreide und Sonnenblumen bauen die Försters hauptsächlich Kartoffeln an und mästen Schweine. Die Gäste schauten sich die Freilaufanlagen der Schweine an und bekamen dabei einen guten Einblick in die Tierhaltung. Die Tiere haben viel Platz und können sich im Stroh tummeln. Sie kommen als Ferkel auf den Hof und wachsen dort in geselliger Schweineumgebung bis zu einem Gewicht von etwa 120 bis 130 Kilo heran, bevor sie geschlachtet werden. Sie fressen unter anderem Sojaschrot, der in Deutschland angebaut wird.
Marcus Stadler betont dazu in einer Pressemitteilung: »Leider müssen die Tiere mittlerweile zum Schlachten bis nach Fulda gebracht werden, weil das Büdinger Schlachthaus geschlossen ist. Hier fehlt ein Baustein in der Infrastruktur der bäuerlichen Landwirtschaft. Das Wetterauer Veterinäramt hat bei der Schließung entscheidend dazu beigetragen. Das muss sich wieder ändern.«
Bedeutung des Kartoffelanbaus
Neben der Schweinemast ist die Kartoffelproduktion auf dem Hof wichtig. Der Schweinemist spielt als Dünger beim Anbau der Feldfrüchte die zentrale Rolle. Ökolandbau ist ohne Viehwirtschaft nicht vorstellbar. Die Besucher erhielten bei der Besichtigung der Reinigungs-, Sortier- und Abpackmaschinen einen guten Einblick in das Leben der bäuerlichen Familie. Ein Teil der Kartoffelernte wird bereits ab Feld an einen Biochipshersteller in Belgien verkauft. Der Rest muss gesäubert, sortiert und in Papiertüten verpackt werden. Dabei werden die besonders großen Kartoffeln nicht im freien Handel verkauft, sondern gehen an Betriebe, die die Gastronomie versorgen. Geschäftspartner sind der Biohandel mit Wochenmärkten und ein großer Lebensmittelkonzern, der damit sein Bioangebot bestückt.
Die Radlergruppe der Grünen war begeistert von der Führung und den Erläuterungen Christoph Försters. Sie erhielten zum Abschluss sogar noch eine Tüte abgepackte Kartoffeln zum Probieren. Marcus Stadler versprach, sich weiterhin für die bäuerliche Landwirtschaft und insbesondere die Biobetriebe einzusetzen.