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Bürger können DGH Bindsachsen befristet kostenfrei nutzen

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Die Bürgerinnen und Bürger aus Bindsachsen dürfen das Dorfgemeinschaftshaus befristet kostenfrei nutzen, da sie lange auf das Gebäude verzichten mussten. © Petra Ihm-Fahle

Kefenrod will die Bürgerschaft aus Bindsachsen ein Stück weit entschädigen: Weil die Menschen lange auf ihr Dorfgemeinschaftshaus verzichten mussten, dürfen sie das Gebäude befristet gebührenfrei nutzen.

Mit erfreulichen Nachrichten zur Flüchtlingsbetreuung wartete das Kefenröder Rathaus in der Gemeindevertretersitzung im Bürgerzentrum Holzwich in Helfersdorf am Donnerstagabend auf.

Zunächst ging es um eine Kompensationsleistung für die Einwohnerschaft des Ortsteils Bindsachsen. Die Bürgerinnen und Bürger mussten lange auf ihr Dorfgemeinschaftshaus (DGH) verzichten, um es für die Flüchtlingsbetreuung freizuhalten. »Daher wollten wir sie ein Stück weit entschädigen«, sagte Bürgermeisterin Kirsten Frömel (parteilos).

Sebastian Kaiser (SPD) fasste die Ergebnisse der Beratungen des gemeindlichen Haupt- und Finanzausschuss (HFA) zusammen: »Wir stellen den Bürgerinnen und Bürgern mit Hauptwohnsitz Bindsachsen das DGH befristet kostenlos zur Verfügung.«

Es geht laut der Sitzungsvorlage um den Zeitraum ab Mai dieses Jahres bis Ende Dezember 2024. Organisationen und Vereinen soll die Nutzung des DGH für Veranstaltungen bis 30. April 2025 gebührenfrei zur Verfügung stehen.

Eine Kompensationszahlung über 250 Euro erhalten einmalig Freiwillige Feuerwehr, SG, die NABU-Ortsgruppe und die Landfrauen (alle Bindsachsen).

Stellvertretender Gemeindevertretervorsitzender Daniel Deckenbach (CDU) hatte noch eine Frage: »Vor zwei Jahren haben wir in der Corona-Zeit beantragt, die örtliche Gastronomie in der kalten Jahreszeit zu unterstützen.« Er wollte wissen, ob zwischenzeitlich geklärt wurde, inwieweit das rechtlich möglich ist.

Bürgermeisterin Frömel antwortete: »Es ist eine freiwillige Leistung und die Gemeindevertretung kann sich das Recht herausnehmen, solche Angebote zu machen.« Von der Rechtmäßigkeit sei sie überzeugt.

Aufnahmedefizit von 15 Personen

An diesem Abend war erstmals Virginia Appel anwesend, die sich als Sachbearbeiterin künftig um die Flüchtlinge in der Gemeinde kümmert. Jessica Vosseler hatte diese Aufgabe bislang mit übernommen und kann sich künftig wieder mehr auf ihre Tätigkeit als Frömels Assistentin konzentrieren.

Nachdem Frömel die neue Mitarbeiterin vorgestellt hatte, ging die Rathauschefin auf eine Sondersitzung der Bürgermeisterdienstversammlung von Mittwoch ein.

Wie man dort erfahren habe, wird der Wetteraukreis ab Juli sämtliche Flüchtlinge direkt auf die Kommunen verteilen (Info-Kasten). Laut Frömel hat Kefenrod ein Aufnahmedefizit von fünfzehn Personen.

»Wir hätten noch aufnehmen können, aber die Zuweisungen haben nicht gepasst, oder die Menschen hatten Familienanschluss in anderen Kommunen.«

Aktuell liegt noch keine neue Aufnahmeberechnung vor, Frömel geht aber davon aus, die Quote für das dritte Quartal mit den derzeit angemieteten Objekten abdecken zu können. »Die Kapazitäten für das vierte Quartal können wir ausbauen«, sagte sie.

Wie die neue Mitarbeiterin Appel ausführte, war am Dienstag vergangener Woche ein gut besuchtes Treffen mit allen Geflüchteten in der Gemeinde terminiert. »Es war ein sehr schöner Austausch«, stellte sie fest.

45 Schutzsuchende in Kefenrod

Auch Ehrenamtliche sowie Vermieterinnen und Vermieter nahmen laut Appel teil. Vergangene Woche sei es auch zu einer Zusammenkunft des Netzwerks Flüchtlinge mit Sachbearbeiterinnen und -bearbeitern aller Kommunen des Wetteraukreises gekommen.

Die Gruppe besprach demnach ein Schreiben an die AG Flüchtlinge. Laut Appel leben aktuell 45 Schutzsuchende in Kefenrod. Ab Juni hat die Gemeinde ihren Worten zufolge den »Lindenhof« in Bindsachsen gemietet: Mit Platz für 16 bis 20 Personen in acht Wohnungen. Wegen zwei eventueller weiterer Wohnungen ist das Rathaus gerade im Abspracheprozess.

Vosseler ging auf das Schreiben an die AG Flüchtlinge ein. Die AG besteht ihren Worten zufolge aus Ehrenamtlichen und den Fachbereichsleitungen der Städte und Gemeinden.

er Brief habe Optimierungsbedarf in der Kooperation mit Jobcenter und Ausländerbehörde thematisiert. Ziel sei es, die Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Kefenrod hat laut Vosseler vergleichsweise gute Erfahrungen damit gemacht, bei anderen Kommunen sei es schwieriger.

Stellvertretender Gemeindevertretervorsitzender Deckenbach dankte nochmals dem Sonderausschuss Flüchtlinge. Dessen Arbeit habe den Weg geebnet, in ruhigere Fahrwässer zu gelangen.

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