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Burgfestspiele 2019 warten mit Shakespeare, John Travolta, Irren und deutsch-italienischer Liebe auf

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Das Programm für die Bad Vilbeler Burgfestspiele 2019 steht. Dabei setzen die Macher auf den gewohnten Mix, der ihnen in den vergangenen Jahren zum Erfolg verholfen haben.

Drei Weltstädte und ein Dorf im italienischen Süden prägen die Spielorte der Eigenproduktionen der kommenden Bad Vilbeler Burgfestspiele. »Es ist ein spannendes und abwechslungsreiches Programm, auf das sich die Stadt und die Region freuen dürfen«, ist Bürgermeister Thomas Stöhr bei der Vorstellung des Spielplans 2019 überzeugt. Er sieht bei den Festspielen eine »kontinuierliche Weiterentwicklung auf hohem Niveau«.

Dann ist es an Intendant Claus-Günther Kunzmann, das Programm in seinen Einzelheiten vorzustellen. Zunächst geht es nach Berlin. Dort spielt zumindest ein Teil des Stückes »Pension Schöller«, wo laut Kunzmann »lauter Irre auf Irre treffen«. Beim Gegenbesuch der »Irren« beim zuvor nach Berlin angereisten Landei entwickelt sich eine »rasante Komödie«. Das Stück unter der Regie von Adelheid Müther feiert nächstes Jahr am 4. Juni seine Premiere.

Am 13. Juni geht es mit New York weiter. Dann startet unter der Regie von Benedikt Borrmann und der musikalischen Leitung von Markus Höller das Musical »Saturday Night Fever«. Doch es wird nicht nur zur Musik der Bee Gees getanzt und gesungen, sondern es geht auch um die Geschichte eines Mit- und

Gegeneinanders und der Befreiung aus dem eigenen Milieu, verrät Kunzmann. Am 21. Juni kommt ein Stück unter der Regie von Milena Paulovics, auf das sich Kunzmann besonders freut, auf die Bühne. Der Shakespeare-Fan weist auf die »schönen Kostüme und die wunderbare Gesichte« von »Shakespeare in Love« hin. Nach der Antike behandele das Stück die zweite große Theaterblüte im London des 16. und 17. Jahrhunderts. Diese Epoche wird nicht angetastet, das Stück nicht an die Moderne angepasst, sonder es richtet sich an dem erfolgreichen Film aus.

Hauptrolle wird umbesetzt

Ab 5. Juli ist schließlich das süditalienische Campobello Ort des Geschehens. »Es lag auf der Hand, dass wir ›Maria, ihm schmeckt’s nicht‹ noch einmal spielen«, sagt Kunzmann. Denn angesichts der hundertprozentigen Auslastung hätten dieses Jahr viele keine Karte bekommen. Das können sie nun nachholen, auch wenn die Hauptrolle der Sara neu besetzt werden muss, denn Julia-Elena Heinrich hat ein ganzjähriges Engagement an anderer Stelle erhalten. Als Regisseur ist Christian H. Voss mit von der Partie.

Testen will Kunzmann, welche Zukunft die Kinderoper in Bad Vilbel hat. Denn »Hänsel und Gretel« ist in diesem Jahr eher gefloppt. »Es wurde vermutlich einfach an zu vielen Orten gespielt«, vermutet der Intendant. Deswegen feiert am 5. Mai unter der Regie von Benedikt Borrmann und der musikalischen Leitung von Markus Höller »Aschenputtel« Premiere. Die Oper nach Gioacchino Rossini läuft in Zusammenarbeit mit der Hochschule für darstellende Kunst und Musik Frankfurt.

»Danach wird sich zeigen, ob wir mit der Oper weiterarbeiten können oder ein grundsätzliches Problem haben«, sagt Kunzmann. Eine Fortsetzung erleben dürfen Fans von Pippi Langstrumpf ab dem 12. Mai. Regisseurin Kirsten Uttendorf stellt dann »Pippi auf den sieben Meeren« vor. Pippi war bereits in diesem Jahr »super erfolgreich, was auch an der genialen Figur von Astrid Lindgren, ihrem Geist, Willen und Genialität liegt«, ist Kunzmann überzeugt.

Wenn Detektiv Emil singt

Als Musical zu sehen gibt es »Emil und die Detektive« nach Erich Kästner. »Als Musical gibt es eine wunderbare Fassung, es ist eine klasse Geschichte«, sagt der kästnerbegeisterte Kunzmann. Auch hier findet er Gefallen daran, dass Kinder ihre Probleme selbst in die Hand nehmen. Das Stück, bei dem ebenfalls Christian H. Voss Regie führt und Philipp Polzin die Musik verantwortet, läuft ab 19. Mai.

Im Keller gibt es ab 5. Mai Orwells Dystopie »1984« zu sehen. Milena Wichert bringt das Stück auf die Bühne, das laut Kunzmann angesichts von Internet und Smartphones sowie deren Überwachungsfunktionen »zeitgemäß wie nichts anderes ist«.

»Frau Müller muss weg« heißt es ab 11. Mai. Ähnlich dem »Gott des Gemetzels«, wechselt der Frontverlauf bei einem Elternabend rapide. »Das ist Stoff für die Bühne, der Film hat mich nicht überzeugt«, sagt Kunzmann. Regie führt Ulrich Cyran.

Der zeichnet auch für »Der dressierte Mann« verantwortlich, das ab 22. Mai zu sehen ist. Die Komödie persifliert das klassische Rollenbild, als Frau Helen in ihrer Karriere meilenweit an Mann Bastian vorbeischießt. Hinzukommen die Gastspiele mit Musik, Revue und Comedy. Auch dabei gibt es Altbewährtes und Neues.

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