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Wetterau: Filmproduzentin von »Sophia, der Tod und ich« kommt ins Open-Air-Kino nach Butzbach

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Sonja Schmitt hat den Kinofilm »Sophia, der Tod und ich« produziert. Darin begeben sich Reiner (l., Dimitrij Schaad) und seine Ex-Freundin Sophia (Anna Maria Mühe) zusammen mit dem Tod, Morten de Sarg (Marc Hosemann), auf einen Roadtrip. © pv

»Sophia, der Tod und ich« feiert heute Vorpremiere beim Open-Air-Kino in Butzbach. Mit dabei: Produzentin Sonja Schmitt. Die gebürtige Butzbacherin erzählt, über ihre Arbeit und den Film.

Es klingelt an Reiners Tür. Es ist der Tod. Er will ihn eigentlich holen, doch schafft es nicht, da kurze Zeit später Reiners Ex-Freundin Sophia auftaucht. Sie sind beide zum Geburtstag seiner Mutter Lore eingeladen. Mit dem Tod im Schlepptau machen sie sich auf den Weg…

Was sich wie ein (Alb-)Traum anhört, ist die Handlung der Filmkomödie »Sophia, der Tod und ich«, nach dem gleichnamigen Roman von Autor und Musiker Thees Uhlmann. Heute feiert der Film seine Vorpremiere - denn in die Kinos kommt er erst am 31. August - beim Butzbacher Open-Air-Kino. Wie passend, hat er doch mit Sonja Schmitt eine Butzbacherin als Produzentin. Sie wird morgen in den Schlosshof kommen und über den Film erzählen.

»Sophia, der Tod und ich« in Butzbach: Sonja Schmitt wächst in Griedel auf

»In bin sogar in Butzbach geboren, damals gab es dort noch ein Krankenhaus«, erzählt Schmitt. Aufgewachsen ist sie in Griedel, später machte sie ihr Abitur an der Weidigschule. Obwohl sie schon immer Filmfan war, schlug sie zunächst eine andere Laufbahn ein: »Ich habe Lehramt in Gießen studiert, mein Referendariat in Wetzlar gemacht.« Danach, Mitte der 80er Jahre, ging sie nach Berlin. Dort arbeitete sie in Kinos, an der Kasse und - »das gab es damals noch« - als Kartenabreißerin. »So habe ich mir Geld für mein Studium der Filmgeschichte verdient.«

Vor dem Mauerfall nahm sie an einem Projekt der Senatsverwaltung teil, das Kinderfilme für Kinder verfügbar machen sollte. »So bin ich in Kontakt mit ganz vielen Kinos gekommen und danach in das Verleihgeschäft eingestiegen.« Durch ihre Arbeit bei einem Filmverleiher ist sie auch Produzentin bei einer Produktionsfirma geworden. Wie die Arbeit einer Produzentin aussieht? »Ich kümmere mich darum, dass das Filmprojekt möglich gemacht wird.«

»Sophia, der Tod und ich« in Butzbach: Vom ersten Wort bis zum Lichtflimmern auf Leinwand

Das macht Schmitt nicht alleine, sondern mit vielen anderen Fachleuten im Bereich Film zusammen. Gemeinsam durchlaufen sie alle Phasen eines Films. Schmitt trifft sich mit dem Drehbuchautor, mit dem Herstellungsleiter für die Kalkulation, hilft bei der Zusammenstellung des Teams. Sie kümmert sich um die Finanzierung bei der Filmförderung, bespricht mit dem Regisseur, wie der Film aussehen soll, wer welche Rolle spielt, wer Maske, Kostüme und Kameraführung macht.

Auch bei den Dreharbeiten ist sie dabei und »schaut, ob alles so klappt, wie man sich das vorgestellt hat«. Gleiches gilt für den Schneideraum, die Vertonung und das Mischstudio. »Meine Arbeit geht vom ersten geschriebenen Wort bis zum ersten Lichtflimmern auf der Leinwand«, fasst Schmitt zusammen. Sie sagt, das sei ein bisschen so wie mit einem Kind. »Irgendwann muss man es raus in die Welt schicken.« Das Schönste für Schmitt ist, wenn der Film das erste Mal vor Publikum gezeigt wird. Sie fragt sich dann: »Wie kommt er wohl an?«

»Sophia, der Tod und ich« in Butzbach: Schauspieler Charly Hübner führt Regie

Schmitt und ihre Kollegin bei DCM, die für die Stoffentwicklung zuständig ist, haben den Roman »Sophia, der Tod und ich« gelesen - und fanden ihn »ungewöhnlich, spannend und ganz toll«. Sie stellten ihn als Projekt vor und bewarben sich für die Rechte. Und bekamen sie. »Wer kann der Regisseur sein?«, überlegten sie. Schmitt hatte bei DCM bereits mehrere »Bibi und Tina«-Filme produziert, in denen Charly Hübner mitspielte. Der Schauspieler hatte erzählt, dass er gerne mal Regie führen würde. Also fragten sie ihn, ob der Roman das Richtige sein könnte. Er kannte ihn und sagte Ja.

Schmitt schätzt an dem Roman von Uhlmann, dass er so »frech und frei mit dem Thema Tod umgeht, dabei aber auch tiefsinnig und bewegend ist«. Sie kennt den Film mittlerweile so gut, dass sie nicht genau sagen kann, welche Szene sie am liebsten mag. »Ich liebe die komödiantischen Momente mit dem Tod.« Der Film schlage aber auch schnell ins Melancholische um. »Es ist wichtig, dass man dabei lachen und weinen kann.« Einen bestimmten Lieblingsfilm hat Sonja Schmitt nicht, sie kann sich aber noch an ihren ersten Kinofilm erinnern: »Heidi«. »Ich war 6 oder 7 und bin mit meiner Oma von Griedel nach Butzbach gelaufen.« Der Film lief im Kino am Bahnhof, das es heute nicht mehr gibt. Zwei- bis dreimal im Jahr ist Schmitt zu Besuch in ihrer alten Heimat. Ihr Bruder und seine Familie wohnen noch dort, er hat ein Reisebüro am Marktplatz. Schmitt freut sich jedes Mal, über diesen Platz zu laufen - wegen der vielen Fachwerkhäuser. »Die haben schon einen besonderen Flair.«

»Sophia, der Tod und ich« in Butzbach: »Gespannt, wie Film ankommt«

Im Butzbacher Open-Air-Kino war Schmitt bisher noch nie. »Ich freue mich darauf, und dann auch noch mit dem eigenen Film«, sagt sie. Es ist die bisher größte Zuschauerzahl, die »Sophia, der Tod und ich« vor dem eigentlichen Kinostart sehen wird. Schmitt: »Ich bin schon sehr gespannt, wie er in Butzbach ankommt.«

Info: Filmproduzentin kommt

Filmproduzentin Sonja Schmitt kommt heute Abend zur Vorpremiere von »Sophia, der Tod und ich« zum Open-Air-Kino in den Butzbacher Schlosshof. Einlass ist ab 19 Uhr, der Film beginnt gegen 21.15 Uhr. Vorher wird Initiator Michael Krause vor der Leinwand ein Gespräch mit Schmitt führen. Tickets gibt es online unter openairkino.info und an der Abendkasse, die ab 18.30 Uhr geöffnet ist.

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