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Coworking-Space in Nidda eröffnet

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Tim Kabacher, Inhaber des Alten Kinos, und Bürgermeister Thorsten Eberhard eröffnen den Coworking Space. © Elfriede Maresch

Effektvoll wurden die Coworking-Arbeitsplätze im Alten Kino der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist nicht nur Platz für gemeinsames Arbeiten, sondern auch für Kultur, Kunst und Begegnungen.

Der ehemalige Vorraum des alten Kinos im ersten Stock bildet ein Foyer. Hier begrüßten Bürgermeister Thorsten Eberhard und Tim Kabacher, Inhaber des alten Kinos und des neuen Coworking-Spaces die Gäste: Mitglieder der städtischen Gremien, des Ortsbeirats, der Stadtverwaltung, der Wirtschaftsförderung Wetterau, Nachbarn, Interessierte wie auch Projektbegleiter Oliver Vidal von Coworkland.

Vom »Schwerpunkt, Innen- und Außenräume im Stadtzentrum kreativ zu nutzen«, sprach Bürgermeister Eberhard. Es seien neue Wege die Innenstadt zu beleben. Genau in dieses Konzept passe der neue Coworking Space, der nicht nur Büroarbeitsplätze bietet. An einen Platz für Kunst, Kultur, Technik und bürgerschaftliche Treffen dachten Vertreter der Stadt und der Wirtschaftsförderung, lange bevor die konkreten Planungen begannen. Bürgermeister Eberhard wies auf die Unterstützung durch Fördermittel hin: »Die Projektentwicklung ist nur durch die 90-prozentige Förderung aus dem Landesprogramm ›Zukunft Innenstadt‹ leistbar.« 97 Kommunen hatten sich dafür beworben, Nidda gehört zu den 41 ausgewählten Städten. Eberhard verwies aber auch darauf, dass die Möglichkeiten des Fördergebiets Schillerstraße stärker ausgeschöpft werden könnten. Im Jahr 2022 habe es nur zwei oder drei private Förderanträge aus diesem Gebiet gegeben.

»Schön, dass das Land Hessen ein solches zukunftsweisendes Experimentierfeld wie dieses Coworking Space ermöglicht«, so Bernd-Uwe Domes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetterau.

Günstige Lage auf halber Strecke

Zwischen Vogelsberg und dem Raum Friedberg liege Nidda verkehrstechnisch günstig für viele, die nicht oder nicht so weite Strecken pendeln wollten. Domes bezeichnete das Alte Kino als ein stadtbildprägendes Gebäude. Wer es in den Zeiten des Leerstandes nach 2012 gekannt habe, müsse den Mut von Tim und Julia Kabacher hoch schätzen, die das Objekt 2015 gekauft hatten. Schrittweise, schon mit der Renovierung des Erdgeschosses, der Einrichtung der Kaffeerösterei, wurden neue Nutzungsmöglichkeiten gefunden. Tim Kabacher lud zur Bewirtung im größeren Nebenraum ein. »Wir sind dazu da, um potenziell Nutzende mit dem Coworking-Konzept vertraut zu machen, wollen das in der Pilotphase bis Mitte Juni, der Zeit kostenloser Nutzung, auch mit verschiedenen Kommunikationsformen tun«, informierte Projektmanager Oliver Vidar. Gedacht sei zum einen an das Abrufen von Bedarfen, zum anderen aber auch an das Angebot von Workshops oder Tagesseminaren. Offensichtlich wurde schon einiges angeregt - Vorhaben der Wirtschaftsförderung Wetterau sowie des Vereins Oberhessen sind angedacht.

»Zwischen Nostalgie und kritischem Erkunden« - so könnte man die Stimmung beim Rundgang durch die kleineren Arbeitsräume und den ehemaligen Kinosaal beschreiben. Beleuchtung, Anschlüsse, Gestaltung der Arbeitsplätze: Die Besucher schauten genau hin. Im alten Kinovorführsaal nahm eindeutig die Nostalgie überhand. »Hier hat mancher zum ersten Mal das Händchenhalten probiert«, erinnerte sich ein Bürger, »…und manches Pärchen den ersten Kuss«, wurde ergänzt.

Altes und Neues clever kombiniert

Begrüßt wurde, dass Kabacher nicht alle historischen Elemente getilgt, sondern mit viel handwerklichem Geschick renoviert und einbezogen hat. So stammen die Holzvertäfelungen bis in Schulterhöhe, jetzt frisch gestrichen, wahrscheinlich noch aus Brauerei- und Gastronomiezeiten des Hauses. Alte Kommoden sind schöne Blickpunkte, ebenso die alte Filmvorführmaschine oder die Beschriftung »Kino« über den Türen.

»Ganz wird das Alte Kino doch nicht vergessen«, meinte Sofia Storck, die mit Ehemann August gekommen war und mit ihrer Tochter früher im Kino ausgeholfen hatte. Ihr Haus wurde in den 1940er Jahren zum Teil auf den alten Kellergewölben gebaut, die in die des Kinos übergehen.

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