Damit es Frieden werde

Nidda (red). Damit es Frieden werde! Mit dieser Botschaft und dem gemeinsam gesungenen »Fröhliche Weihnacht überall« verabschiedeten sich die zahlreichen Zuhörer sowie Chor und Orchester nach einem stimmungsvollen und besinnlichen Weihnachtskonzert in der evangelischen Stadtkirche. Zu diesem hatte der gemischte Chor des Gesangvereins »Sängerkranz 1839« Nidda eingeladen.
Er wurde verstärkt durch zehn Sängerinnen und Sängern der befreundeten »Sängervereinigung« Windecken, unter der Stabführung von Thomas KIersch, und das Kammerorchester »Musica« Nidda, unter der Leitung von Christina Merkel-Pavone.
Wohltuende Ruhe, friedliche Stimmung
Friedliche Grundstimmung und wohltuende Ruhe lagen über dem gesamten Konzert, das von »Musica« Nidda mit dem Larghetto von Georg Friedrich Händel als Ouvertüre eröffnet wurde. Dieses breit getragene und trotzdem fröhliche Werk bescherte dem Publikum eine angemessene Einstimmung für das folgende abwechslungsreiche musikalische Geschehen.
Sängerkranz-Vorsitzender Martin Ritter begrüßte die gut besetzte Kirche. Es sei quasi ein Wiederholungskonzert vom vergangenen Jahr, dass damals allerdings lediglich auf der Leinwand stattfand, weil an ein Live-Singen nicht gedacht werden durfte.
Im Mittelpunkt des Konzertes stand die Kirchberger Singmesse von Lorenz Maierhofer, die er in zwei Versionen verfasst hat. Sie entstand 1985 als kleine deutsche Messe für den Kirchenchor Kirchberg an der Raab in Österreich. Die Messe lässt sich in größeren Besetzungen mit Chor und Orchester ebenso aufführen, wie in kleineren Ensembles mit Orgelbegleitung. Ebenfalls flexibel ist der Text, es gibt eine Ganzjahresversion und eine weihnachtliche Fassung. Letztere war die gewählte Form des Abends.
Die Geschichte von Weihacht gesungen
In acht Kapiteln wird in gefälligen Chorsätzen die Weihnachtsgeschichte erzählt, dazwischen rezitierte Martin Ritter Teile des Originals aus dem Lukas-Evangelium in volkstümlicher Übersetzung.
Von weihnachtlicher Freude erfüllt wird im Kyrie die Friedensmission von Jesus Christus angekündigt. Das Gloria verstärkt die Beziehung zwischen den Gläubigen und dem neugeborenen Gotteskind jener Nacht. Die Botschaft erreicht im Zwischengesang auch die Hirten auf dem Feld, die sich, dem Stern folgend, auf den Weg machen, um das Jesuskind zu begrüßen. Die Gabenbereitung ist quasi ein Treueschwur der Gläubigen an Gott, was im Sanctus weiter verstärkt wird. Wobei besonders auf Jesus Christus verwiesen wird, der die Verbindung zwischen Himmel und Erde herstellt und durch sein Licht alles in himmlischer Pracht erstrahlen lässt.
Etwas gelöster wurde es im nächsten Stück von »Musica« Nidda, dem Tango de Nochebuena von Regine Noßke, in rhythmisch feierlicher und doch angemessen besinnlicher Verkleidung erklang das wohl berühmteste Weihnachtslied der Welt diesmal ganz anders, das Publikum erkannte »Stille Nacht« in Tangoform und ließ sich davon verzaubern.
Ein Intermezzo auf Oberhessisch
Nicht ganz weltlich wurde es in den drei Songs, die Gerd Harth und Martin Ritter, beide mit Gitarre, als Intermezzo auf Oberhessisch beitrugen: »Bei uus ean de Kirch« erzählt die Beobachtungen des sonntäglichen Gottesdienstbesuchers mit allen Details und Nickligkeiten. Im Weihnachtslied für Eilige hat Erich Kästner auf die Melodie von O Tannenbaum insgesamt 15 Weihnachtslieder verpackt und schließlich sangen die beiden von der abendlichen Bescherung: »Wann’s Christkindche kimmt: Sei leise!«
Lang anhaltender Applaus belohnte für dieses erste Weihnachtskonzert nach zweijähriger Zwangspause.