Der erste Hut liegt im Ring

Ortenbergs CDU-Vorstand hat das Rennen um die Nachfolge von Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring eröffnet. Für die Wahl im nächsten Jahr präsentierte das Führungsgremium seinen Bewerber.
K ommendes Jahr bekommt Ortenberg ein neues Stadtoberhaupt. Rathauschefin Ulrike Pfeiffer-Pantring (SPD) hatte bereits angekündigt, nach vier Amtszeiten nicht mehr anzutreten. Nun hat der CDU-Stadtverband den Wahlkampf um ihre Nachfolge eröffnet. Der Vorstand präsentierte mit Bleichenbachs Ortsvorsteher und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden in der Stadtverordnetenversammlung Valentin Schwarz ihren Kandidaten, sofern eine Mitgliederversammlung im April diesen Vorschlag bestätigt.
Die Union sieht »Ortenberg vor einem politischen Neuanfang«, wie es Stadtverbandsvorsitzender Martin Ewinger formuliert. Nach der Entscheidung der amtierenden Bürgermeisterin, bei der kommenden Wahl nicht mehr anzutreten, würden die Karten neu gemischt. »Wir freuen uns, mit Valentin Schwarz einen jungen Kandidaten gefunden zu haben, der sich dieser großen Herausforderung stellen möchte«, so Ewinger weiter.
Seit 2018 Ortsvorsteher
Auch dessen Stellvertreter und Ortenberger CDU-Fraktionschef Dirk Vogel ist voll des Lobs für den Bewerber: »Valentin Schwarz ist im Alter von 30 Jahren schon seit einiger Zeit fester Bestandteil unseres Vorstands und bereits in verschiedenen politischen Gremien etabliert.« 2015 trat er der CDU bei und zog für sie bereits bei der Kommunalwahl 2016 in den Bleichenbacher Ortsbeirat ein. Hier übernahm er das Amt des stellvertretenden Ortsvorstehers. Zwei Jahre später rückte er an die Spitze des Gremiums. 2020 kam Schwarz als Nachrücker auch ins Stadtparlament, dem er nach der Kommunalwahl 2021 wieder angehört und das Amt des stellvertretenden Fraktionschefs innehat. Er ist Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Abwasserverband Oberes Niddertal.
Der Entscheidungsprozess sei vor diesem Hintergrund recht schnell im Vorstand erfolgt, da Schwarz in den politischen Gremien der Stadt und im Parteivorstand stets sehr engagiert Führungsverantwortung übernommen habe, betont Vogel. Er stehe für frische Ideen, verbunden mit Bodenständigkeit und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, wie seine Arbeit als Ortsvorsteher zeige. »Das sieht man auch bei der Debatte zum Thema Nahwärmeversorgung in Bleichenbach, bei dem Valentin Schwarz eine der treibenden Personen ist«, erklärt Vogel. Das vergleichsweise junge Alter von Schwarz hält er für keinen Nachteil und verweist auf zahlreiche junge Bewerberinnen und Bewerber, etwa bei der jüngsten Bundestagswahl, die mit ihren Ideen und ihrem Einsatz Mandate errangen.
Auch der Kandidat selbst nennt den Entscheidungsprozess im Gespräch mit dieser Zeitung »transparent und zügig«. Man habe zunächst ganz allgemein nach Personen gesucht, die sich eine Kandidatur vorstellen können. »Dann kam die konkrete Anfrage an mich. Ich habe das dann auch mit meiner Partnerin und meiner Familie besprochen und schließlich die Entscheidung getroffen, weil ich wusste, dass, egal, wie ich mich entscheide, sie voll hinter dieser Entscheidung stehen werden«, erklärt Schwarz. Den Zeitpunkt für seine Kandidatur hält er für genau richtig: »Der Verzicht auf eine erneute Kandidatur der Bürgermeisterin eröffnet die Chance für einen Neuanfang. Die will ich nutzen.«
Ein Jahr zum Profilieren
Den Nominierungszeitraum - voraussichtlich ein Jahr vor der Wahl halten weder Schwarz noch Vogel für verfrüht. »Ich glaube nicht, dass der Termin so früh gewählt wurde, dass sich die Bewerbung totlaufen wird. Gleichzeitig gibt es genug Zeit, für sich und seine Ansichten zu werben«, findet Dirk Vogel. Schwarz will dieses Jahr intensiv nutzen um zuzuhören, nachzufragen, welche Sorgen und Nöte die Ortenberger plagen, und damit Ziele und Schwerpunkte seiner Kandidatur zu schärfen.
Schwarz ist Maschinenbauingenieur, ein Beruf, den er sich berufsbegleitend in einem dualen Studium erwarb. Er blickt daher auf über zehn Jahre berufliche Erfahrung zurück. Neben Tätigkeiten im Projektmanagement und der Prozessentwicklung, teils in internationalem Umfeld, habe er auch umfangreiche Kenntnisse in den Bereichen Personalentwicklung und -schulung, im Qualitätsmanagement sowie im Vertrieb.
»Wir freuen uns, mit Valentin einen Kandidaten zu haben, der Erfahrung im geschäftlichen Umfeld mitbringt, die politische Arbeit und ihre Abläufe aber ebenso versteht und bereits Teil von ihnen ist«, betont Martin Ewinger. Der CDU-Vorstand sprach sich einstimmig für Schwarz aus und schlägt ihn bei der Mitgliederversammlung im April den Mitgliedern zur Wahl vor.