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Der Kitt der Gesellschaft: Stadt Büdingen würdigt langjährige ehrenamtliche Kommunalpolitiker

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Von: Petra Ihm-Fahle

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14 verdiente Büdinger Persönlichkeiten erhielten eine Ehrenbezeichnung. Der neue Ehrenbürger Walter Arbeiter trug sich zudem ins Goldene Buch der Stadt ein.

Gefühlvoll erklang der Gesang des Ensembles Singerellas. Als die letzten Töne verhallt waren, stellte der Büdinger Stadtverordnetenvorsteher Dieter Jentsch (CDU) fest: »Solche Harmonie wünsche ich mir auch manchmal in der Stadtverordnetenversammlung.« An diesem Abend war in der Willi-Zinnkann-Halle zwar eine Parlamentssitzung anberaumt, aber mit anderem Inhalt als sonst. Es war ein festliches Ereignis. »Ehre, wem Ehre gebührt. Das ist das heutige Motto«, erklärte Jentzsch.

Er begrüßte die Gäste, darunter Ehrenbürger, den ehemaligen Bürgermeister Erich Spamer (FWG), Magistratsvertreter und Stadtverordnete. Seine Aufmerksamkeit galt vor allem aber den verdienten Kommunalpolitikern, die eine Ehrenbezeichnung erhielten. Jentzsch: »Zu einem Verein, Club, einer Partei oder Wählergruppe zu gehören, wird in Deutschland vielfältig statistisch betrachtet.« Er wolle aber auf etwas anderes eingehen: Auf den Einsatz dieser Menschen, der seinen Worten zufolge ein unentbehrlicher Bestandteil für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist.

Die geehrten Persönlichkeiten waren in der Lokalpolitik in einem Wahlamt langjährig engagiert. »Sie alle haben sich mehrfach dem Votum der Bürger gestellt. Mit Ihren Fähigkeiten, Ihrem Wissen und Ihrer Neugier darauf, was auf sie zukommt, stellten sie sich der Wahl«, sagte Jentzsch. Mindestens 15 Jahre waren diese Kommunalpolitiker in unterschiedlichen Gremien aktiv, brachten sich ein und übernahmen hohe Verantwortung. Bei den politischen Debatten hätten sie feststellen können: Manche Diskussion verlief unkompliziert, andere zäh. Mitunter werde sorgfältig Erarbeitetes wieder verworfen - aber es gibt auch Sternstunden. Wie Jentzsch konstatierte, ist dann und wann ein hartnäckiger Widersacher hinterher in der Kneipe ein friedlicher Tischnachbar. Mit ihrer Zeit hätten die Geehrten der Stadt etwas Wichtiges geschenkt, »zusammen waren es über 360 Jahre«. Gemeinsam mit Dieter Jentzsch gratulierten Bürgermeister Benjamin Harris (CDU) und Erste Stadträtin Katja Euler (SPD) den Ausgezeichneten.

Bedeutung des Ortsbeirates

»Das Ehrenamt ist der Kitt der Gesellschaft«, betonte Harris. Er kam auf die unterschiedlichen Gremien und ihre Funktionen zu sprechen. In den Ortsbeiräten werden seinen Worten zufolge bedeutende Entscheidungen getroffen. »Es ist die Basis, wo man die Menschen trifft. Es ist mit das Wichtigste, was es in der Kommunalpolitik gibt.« Ratsherren hätten im Parlament, Ehrenstadträte im Magistrat zukunftsweisende, schwierige Entscheidungen getroffen. Wie er betonte, nimmt der weibliche Anteil unter den Kommunalpolitikern zu. »Ich wünsche mir, dass wir bald auch Ehrungen an Frauen vergeben können«, sagte er.

Harris ging auf Bernd Luft ein, der den Titel Ehrenbürgermeister erhielt. »Er ist vermutlich der einzige im Raum oder sogar in Büdingen, der alle Ämter bekleiden konnte, die es in der Kommunalpolitik gibt«, konstatierte der Rathauschef. Einer der Höhepunkte war, als sich der erst vor wenigen Wochen zum Ehrenbürger ernannte Walter Arbeiter, Ideengeber und Gründer des 50er-Jahre-Museums, ins Goldene Buch der Stadt eintrug. Ein weiteres musikalisches Glanzlicht nach den Singerellas setzte die junge Musikschülerin Nadja Zimmer an Klavier und Cello, begleitet von Lada Nevmyatullina.

Die Bezeichnung Gemeindeältester erhielten Walter Engelhard (Büches), Werner Geyer (Diebach am Haag), Armin Gottmann (Büches), Heinz-Wilhelm Klein (Büdingen), Robert Knaf (Düdelsheim), Gerhard Misar (Dudenrod) und Werner Walter (Vonhausen). Ratsherren sind jetzt Otto Geyer (Düdelsheim), Matthias Kaiser (Büdingen) und Horst Richter (Düdelsheim). Zum Ehrenstadtrat ernannt wurden Reinhold Dießl (Diebach am Haag), Reiner Hornung (Calbach) und Jürgen Nettelbeck (Büdingen). Bernd Luft ist jetzt Ehrenbürgermeister.

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