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Diakoniestation Hoher Vogelsberg: Pflege für mehr als 600 Menschen

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In diesem Gebäude an der Liebfrauenkirche ist das Büro der Diakoniestation Hoher Vogelsberg in Schotten untergebracht. © Stefan Weil

Rund 600 Patienten versorgt die Diakoniestation Hoher Vogelsberg insgesamt. Die Beratung in allen Belangen der Pflegedienstleistungen gehört ebenfalls zum Aufgabenbereich. Die Bilanz der letzten zwei Jahre fällt positiv aus.

Eine positive Bilanz der beiden vergangenen Jahre hat der geschäftsführende Pflegedienstleiter Christian Schick vor den Verbandsvertretern der Diakoniestation Hoher Vogelsberg in der Schottener Festhalle gezogen.

Um die umfangreiche, tägliche Arbeit »von sieben bis 22 Uhr« bewältigen zu können, hat die Station insgesamt 80 Pflegekräfte beschäftigt, darunter auch in Teilzeit. »Alles in allem entsprechen die Arbeitszeiten 34 Vollzeitstellen«, so der Pflegedienstleiter.

Allein die Personalkosten summierten sich im vergangenen Jahr auf rund 1,9 Millionen Euro. Der Wert der von den Mitarbeitern durchgeführten Pflegedienstleistungen betrug 2,12 Millionen Euro. »Wir sind in der eher strukturschwachen Vogelsbergregion ein ernst zu nehmender Arbeitgeber«, betonte Schick.

Er verwies auf den hohen Ausbildungsstand. So verfüge die Hälfte des Teams über eine examinierte Pflegefachausbildung mit dreijähriger Lernzeit. In der in Grebenhain angesiedelten Verwaltung sind mehrere Mitarbeiter tätig.

Weitere Fortbildungen

In Schotten unterhält die Diakoniestation ein eigenes Haus direkt an der Liebfrauenkirche, das täglich Anlaufpunkt für die Pflegekräfte für ihren Schichtdienst ist.

Um den hohen Ausbildungsstand zu halten und damit auch die Qualität der Pflegearbeit zu sichern, wurden 2022 wieder eine ganze Reihe unterschiedlichster Fortbildungen durchgeführt, wie der geschäftsführende Pflegedienstleiter weiter berichtete. Darunter waren unter anderem die Entwicklung eines Gewaltpräventionskonzeptes und ein Verkehrssicherheitstraining.

Die Installation einer digitalen Pflegedokumentation bezeichnete Schick als zukunftsweisenden Schritt. »Die Digitalisierung bedeutet eine große Zeitersparnis und ist eine effektive Hilfe bei der täglichen Arbeit.«

Die erste Überprüfung des medizinischen Dienstes der Krankenkassen nach der Corona-Pause habe als Ergebnis die Bewertung 1,3 ergeben. Ausführlich ging der Pflegedienstleiter auf die Corona-Pandemie ein.

Nach dem einrichtungsbezogenen Testkonzept werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dreimal wöchentlich getestet, Arbeitskräfte ohne ausreichenden Impfschutz täglich vor Dienstbeginn wie auch nach mehr als dreitägiger Abwesenheit.

Rund 50 000 Euro sei der Diakoniestation im vergangenen Jahr für Schutzausrüstungen, Desinfektionsmittel und Aufwendungen für Coronatests erstattet worden.

Fuhrpark für Arbeit unverzichtbar

Unverzichtbar für die tägliche Arbeit der Pflegekräfte sei der Fuhrpark, so Schick weiter. Derzeit sind nach seinen Worten 23 eigene Fahrzeuge im Einsatz sowie ein geleastes Elektrofahrzeug. 16 Autos verfügen über einen Allradantrieb.

»Das hat sich in den vergangenen Tagen wieder bewährt«, erläuterte der Pflegedienstleiter. »Der Winter hat zwar erst spät begonnen, war aber dann plötzlich da. Wir können nicht warten, bis alle Straßen geräumt sind. Unsere Patienten hätten dafür kein Verständnis.«

Die Finanzierung würde von dem Förderverein in Schotten und dem Förderverein »Hoher Vogelsberg« für die übrigen Kommunen übernommen. Dadurch sei ein ständiger Austausch von Fahrzeugen mit hoher Kilometerleistung in Neuwagen gewährleistet.

Abschließend wies Schick einmal mehr auf die angespannte personelle Situation mit einem Mangel an Arbeitskräften in der ambulanten Pflege hin. Um jungen Menschen an den Pflegeberuf heranzuführen, werden ab Oktober zwei neue Ausbildungsstellen angeboten.

Wirtschaftsplan einstimmig genehmigt

Für dieses Jahr sei auch eine Umzug des Standortes Grebenhain mit der Verwaltung der Diakoniestation geplant. Nach Umbau und Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Crainfeld werde die Diakoniestation neue moderne Räumlichkeiten im Obergeschoss beziehen.

Einstimmig genehmigte die Versammlung den vorgelegten Wirtschaftsplan für 2023, der ein Volumen von knapp 2,2 Millionen Euro ausweist und im Ergebnis einen Überschuss von rund 60 000 Euro für die nicht gewinnorientierte kirchliche Einrichtung bringen soll.

Zu Beginn der Versammlung ging die stellvertretende Vorsitzende der Verbandsversammlung, Pfarrerin Heidi Kuhfus-Pithan (Altenschlirf), auf das Thema Überstunden ein.

»Die regelmäßig anfallenden Überstunden zeigen, dass in der Pflege viel zu tun ist«. Andererseits seien Pflegekräfte schwer zu gewinnen. Für die Diakoniestation als Arbeitsgeber habe die Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daher eine hohe Bedeutung.

Info: Diakoniestation und Fördervereine

Aktuell betreut die Diakoniestation Hoher Vogelsberg insgesamt mehr als 600 Patienten in den Kommunen Schotten, Ulrichstein, Herbstein, Freiensteinau, Grebenhain und Lautertal. Allein in der Schottener Großgemeinde werden knapp 300 pflegebedürftige Menschen betreut.

Der Förderverein Schotten hat etwa 800 Mitglieder, der Förderverein »Hoher Vogelsberg« im Bereich der Kommunen Ulrichstein, Herbstein, Freiensteinau, Grebenhain und Lautertal knapp 300.

Beide gemeinnützige Einrichtungen unterstützen die Diakoniestation in ihrer Arbeit. Insbesondere sorgen sie regelmäßig für die unverzichtbare Ersatzbeschaffung des 24 Autos umfassenden Fuhrparks. Neue Mitglieder sind stets willkommen.

Kontakt: Schotten: Werner Lotz, Telefon 0 60 44/31 73, E:Mail: ferienwohnungenlotz@t-online.de; »Hoher Vogelsberg«: Petra Braun, 0 66 43/84 67, foerderverein-diakoniestationgrebenhain@web.de.

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