Die kurioseste WM in Hessen: Flipper-Hochburg kürt die besten der Welt
Im Juni steigt in Hessen eine kuriose Weltmeisterschaft. In „Freddys Pinball Paradies“ in Echzell werden die besten Flipper-Spieler der Welt gekürt.
Echzell - Im hessischen Wetteraukreis lässt sich eine wahre Rarität finden: In „Freddys Pinball Paradies“ in Echzell stehen mehr als 200 Flipper. Die Geräte reichen von mechanischen Flippern aus den 60er Jahre bis hin zu aktuellen Hightech-Pins. Es ist die größte Sammlung Europas und lässt die Träume eines jeden Fans wahr werden.
Aber nicht nur die Flippersammlung in „Freddys Pinball Paradies“ ist eine Besonderheit, sondern auch die Veranstaltung, die dort im Juni dieses Jahres stattfinden wird. Inhaber Alfred Pika, von allen Freddy genannt, empfängt vom 2. bis 4. Juni Pinnball-Spieler aus aller Welt.
Die kurioseste WM in Hessen: Flipper-Hochburg kürt die Besten der Welt
In der Flipper-Hochburg in Echzell werden im Sommer bei der „18. jährlichen IFPA World Pinball Championship“ die Besten der Welt gekürt. Aus 20 Ländern treten insgesamt 80 Spieler an und reisen dafür in die Gemeinde nach Hessen. Es ist bereits das zweite Mal, dass die WM in Echzell stattfindet. Zuletzt war das im Jahr 2013 der Fall.
„Flippern ist ein Sport, kein Glücksspiel. Es verlangt Ballkontrolle, höchste Konzentration und Geschicklichkeit“, erklärte Alfred Pika bereits in einem Interview mit der Wetterauer Zeitung vor drei Jahren. Die Chancen für Deutschland stehen bei dem Turnier dabei gar nicht mal so schlecht. Mit Johannes Ostermeier tritt unter anderem der Weltmeister von 2019 an. Darüber hinaus qualifizierte sich auch der erst 12-jährige Paul Englert sowie Tobias Wagemann.

Die Vorbereitungen für die kuriose WM laufen bereits auf Hochtouren, denn für das Turnier müssen die Flipper zum Teil umgebaut und schwerer eingestellt werden, wie Gastgeber Pika gegenüber dem Radiosender FFH erklärt. An 72 Geräten werden die Spiele ausgetragen. Jeder Flipper hat dabei ein bestimmtes Thema und auch seine Eigenheiten, aber eines gemeinsam: Sie werden „mit größter Leidenschaft, Hingabe und Akribie gepflegt“, wie es auf der Homepage von „Freddys Pinball Paradies“ heißt.
Hinter „Freddys Pinball Paradies“ steckt eine langjährige Leidenschaft
Im Jahr 1975 entdeckte Alfred Pika seine Begeisterung für Spielautomaten. Er bricht seine Ausbildung als Schriftsetzer ab und beginnt eine Lehre bei einem Automatenhersteller. „Doch mein Chef hat jemanden gebraucht, der ihm Kaffee kocht und die Werkstatt fegt“, erzählt er. Daher eignete er sich all sein Wissen selbst an und machte sich schließlich mit 15 Jahren selbstständig.
Zwischenzeitlich rückte die Flipper-Leidenschaft bei Pika etwas in den Hintergrund. Seit 1995 lebt sie aber wieder voll auf. Im März 2023 feiert „Freddys Pinball Paradies“ nun zehnjähriges Jubiläum. Umso schöner ist es deshalb für Alfred Pika sicherlich, dass er im selben Jahr auch die Weltmeisterschaft austragen darf. (Nadja Pohr)